Hans-Werner Wiermann

deutscher Militär, Generalleutnant der Bundeswehr

Hans-Werner Wiermann (* 20. Februar 1958 in Soltau) ist ein Generalleutnant außer Dienst der Bundeswehr. Er war von Juli 2019 bis Juli 2022 Generaldirektor des Internationalen Militärstabes (DGIMS) im NATO-Hauptquartier.[1][2]

Wiermann trat 1976 in die Bundeswehr ein und wurde zum Instandsetzungsoffizier ausgebildet. An der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg studierte er Elektro- und Nachrichtentechnik. Von 1988 bis 1990 durchlief er die Ausbildung zum Offizier im Generalstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. 1990 wurde er Generalstabsoffizier für Logistik (G4) der 1. Panzerdivision in Hannover. 1993 wurde er am British Army Staff College in Camberley ausgebildet.

Wiermann wurde 1994 Referent im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) für Rüstungskontrolle und die Chemiewaffenkonvention und war infolge beim Auswärtigen Amt im Bereich Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa tätig.

1997 wurde Wiermann Bataillonskommandeur des Instandsetzungsbataillons 410 in Beelitz, woran sich erneut Referententätigkeiten anschlossen. 2002 wurde er Adjutant des damaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan. 2004 wechselte Wiermann in die Stabsabteilung Militärpolitik im BMVg und war dort zuletzt erster stellvertretender Leiter.[3]

Ab Januar 2013 war Wiermann Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr. Diese Funktion übergab er am 23. Juli 2015 an Brigadegeneral Jürgen Knappe. Anschließend wurde er Deutscher Militärischer Vertreter bei den Militärausschüssen von NATO und EU. Von 11. Juli 2019 bis 14. Juli 2022 fungierte er als Generaldirektor des Internationalen Militärstabes (engl. Director General of the International Military Staff, DGIMS) der NATO in Brüssel.[4] Ihm folgte der polnische Generalleutnant Janusz Adamczak.[5] Am 29. August 2022 wurde Wiermann mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet.[6][7]

Spätestens infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine hatte Russland mit der Kartierung von Unterwasserinfrastruktur der europäischen Nachbarn in der Nord- und Ostsee sowie im südlichen Polarmeer vor Norwegen und zu Spitzbergen begonnen. Die Nord- und Ostseeanrainerstaaten schätzten die hybride Bedrohung durch Russland als so groß ein, dass Wiermann aus dem Ruhestand zurückbeordert wurde und im Februar 2023 mit der Einrichtung einer Koordinierungszelle für kritische Unterwasserinfrastruktur (engl. Critical Undersea Infrastructure Coordination Cell) betraut wurde.[8][9][10]

Privates

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Wiermann ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Siehe auch

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Literatur

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  • Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 2020. 22. Auflage. Mönch Verlagsgesellschaft, Bonn 2020, ISBN 978-3-7637-6295-8, S. 248.
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  • Lieutenant General Hans-Werner Wiermann – Director General International Military Staff 2019. Nato, 11. Juli 2019;.
  • Generalmajor Wiermann im Interview bei n24
  • Vita Generalmajor Hans-Werner Wiermann. streitkraeftebasis.de, archiviert vom Original am 9. August 2015; (pdf-Datei).

Einzelnachweise

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  1. Meldung der NATO, (englisch), abgerufen am 8. Juli 2019
  2. NATO: NATO International Military Staff bids farewell to its Director, Lieutenant General Wiermann. Abgerufen am 27. August 2022 (englisch).
  3. Aktuell – Zeitung für die Bundeswehr 49. Jahrgang, Nr. 38, Montag, 30. September 2013, S. 7.
  4. Susanne Lopez: Generalmajor Wiermann: „Die Aufbauorganisation stimmt“. Kommando.streitkräftebasis.de, 24. Juli 2015, abgerufen am 24. Juli 2015.
  5. NATO: Lieutenant General Adamczak starts his tenure as new Director General of the NATO International Military Staff. Abgerufen am 27. August 2022 (englisch).
  6. Großer Zapfenstreich: Verabschiedung Generalleutnant Hans-Werner Wiermann. Abgerufen am 11. September 2022.
  7. NATO: NATO Military Committee visits Germany. Abgerufen am 11. September 2022 (englisch).
  8. NATO stands up undersea infrastructure coordination cell. NATO, 15. Februar 2023, abgerufen am 17. Februar 2023 (englisch).
  9. NDR: Russische Spionageschiffe in der Ostsee: "Teil der hybriden Angriffe". In: ndr.de. 24. September 2024, abgerufen am 25. September 2024.
  10. Manuel Bewarder, Marie Blöcher, Antonius Kempmann, Benedikt Strunz, NDR, Petra Blum und Florian Flade WDR: Russland - Systematische Spionage in der Ostsee. 24. September 2024, abgerufen am 25. September 2024.
VorgängerAmtNachfolger
Markus BentlerDeutscher Militärischer Vertreter im NATO-Militärausschuss
2015–2019
Klaus-Michael Nelte