Hans Bilger

deutscher Bildhauer (aktiv 1475-1496)

Hans Bilger, auch als Hans von Worms (* um 1445 in Worms; † vor 1523 ebenda), war ein deutscher Steinbildhauer und Holzschnitzer mit einer überörtlich tätigen Werkstatt in Worms. Von seinem Werk sind nur Fragmente erhalten.

Hans Bilger: Gregor der Große vom Hochaltar der Aschaffenburger Stiftskirche, 1496 (Frankfurt am Main, Liebieghaus)
Hans Bilger: Kirchenvater vom Hochaltar der Aschaffenburger Stiftskirche, 1496 (Frankfurt am Main, Liebieghaus)

Hans Bilger entstammte einer angesehenen Wormser Kaufmanns- und Handwerkerfamilie. Auf seiner Gesellenwanderschaft muss er in direkten Kontakt mit der renommierten Straßburger Werkstatt des Niclas Gerhaert van Leyden gekommen sein.[1] In der zweiten Hälfte der 1460er Jahre gründete Bilger seine eigene Familie und eine produktive Werkstatt in Worms, die sowohl Stein- als auch Holzarbeiten lieferte. Zu seinen wichtigsten Aufträgen gehörten Retabel. Es wird vermutet, dass zu seinen bedeutenderen Schülern der Bildschnitzer Hans Seyfer gehörte, mit dem er wahrscheinlich ab 1484 am Wormser Domkreuzgang zusammenarbeitete. Seit Mitte der 1480er Jahre war Bilger Mitglied des Wormser Stadtrates und 1487 zweiter Bürgermeister. Am 2. August 1523 werden Bilger und seine Frau Elisabeth als verstorben erwähnt.

Erhaltene Werke

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Literatur

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  • Hanns Hubach: Bilger, Hans (1445). In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Hrsg. Wolf Tegethoff, Bénédicte Savoy, Andreas Beyer. K. G. Saur, Berlin / New York 2009, online.
  • Hanns Hubach: Hans Bilger, Bildhauer von Worms. Studien zur Wormser Retabelbaukunst im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. In: Kunst in Hessen und am Mittelrhein. 34 (1994), S. 49–114, Onlineversion auf Art-Doc.
  • Walter Hotz: Meister Hans Bilger von Worms. In: Wormsgau. 15 (1987/91 [1991?]), S. 117–137.
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Commons: Hans Bilger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hubach 1994.
  2. Holger Simon: Das Hochaltarretabel aus Lorch am Rhein. (Memento vom 2. Juli 2017 im Internet Archive). In: Norbert Nußbaum, Claudia Euskirchen, Stephan Hoppe (Hrsg.): Wege zur Renaissance. Beobachtungen zu den Anfängen neuzeitlicher Kunstauffassung im Rheinland und den Nachbargebieten um 1500. Köln 2003, S. 364–389 (PDF-Datei; 75 kB).
  3. Es sind vermutlich nur die Heiligen Georg, Margareta, Eustachius und Christophorus authentisch.