Hans Boldt
Hans Boldt (* 5. Dezember 1930 in Breslau; † 11. Mai 2024 in Freiburg[1]) war ein deutscher Staatsrechtler und Politikwissenschaftler.
Leben
BearbeitenBoldt wurde nach einem Studium der Rechtswissenschaft 1965 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert und habilitierte sich 1971 an der Universität Mannheim. 1977 war er Mitbegründer der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung 1996 war er Lehrstuhlinhaber für Politikwissenschaft an der Universität Düsseldorf.[2] Von 1992 bis 1993 war er dort Gründungsbeauftragter und einer der ersten Dozenten der juristischen Fakultät.[3]
Boldts Forschungsschwerpunkte waren die deutsche Verfassungsgeschichte, zu der er eine Einführung und ein zweibändiges Standardwerk verfasste sowie eine Quellensammlung herausgab, das Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland sowie die Staatslehre im Vormärz.
Nach seiner aktiven Zeit als Hochschullehrer lebte Boldt lange Jahre in Müllheim im Markgräflerland, in den letzten Jahren in Freiburg im Breisgau.[4]
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Rechtsstaat und Ausnahmezustand. Eine Studie über den Belagerungszustand als Ausnahmezustand des bürgerlichen Rechtsstaates im 19. Jahrhundert. Duncker & Humblot, Berlin 1967 (= Schriften zur Verfassungsgeschichte, 6) (zugl. Diss., Univ. Heidelberg, 1965).
- Deutsche Staatslehre im Vormärz. Droste, Düsseldorf 1975 (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 56) (zugl. Habil., Univ. Mannheim, 1970).
- Einführung in die Verfassungsgeschichte. Zwei Abhandlungen zu ihrer Methodik und Geschichte. Droste, Düsseldorf 1984, ISBN 3-7700-0909-6.
- Deutsche Verfassungsgeschichte,
- Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des älteren deutschen Reiches 1806. dtv, München 1984, ISBN 3-423-04424-1;
- Bd. 2: Von 1806 bis zur Gegenwart. dtv, München 1984, ISBN 3-423-04425-X.
- (Hrsg.): Reich und Länder. Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, dtv, München 1987, ISBN 3-423-04443-8.
- Die Europäische Union. Geschichte, Struktur, Politik. BI-Taschenbuchverlag, Mannheim u. a. 1995, ISBN 3-411-10281-0.
Literatur
Bearbeiten- Roland Lhotta (Hrsg.): Deutsche und europäische Verfassungsgeschichte. Sozial- und rechtswissenschaftliche Zugänge. Symposium zum 65. Geburtstag von Hans Boldt. Nomos-Verlag, Baden-Baden 1997, ISBN 3-7890-4839-9.
Weblinks
Bearbeiten- Das Erbe Weimars. Die Relativität der Dinge. (Vortrag von 2003, PDF)
- Literatur von und über Hans Boldt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Traueranzeige in der Badischen Zeitung vom 18. Mai 2024, abgerufen am 18. Mai 2024.
- ↑ Prof. Dr. Hans Boldt | Autorenprofil und Werke | beck-shop.de. In: www.beck-shop.de. Abgerufen am 30. November 2015.
- ↑ Universität Düsseldorf: Geschichte. In: www.jura.hhu.de. Archiviert vom am 8. Dezember 2015; abgerufen am 30. November 2015.
- ↑ Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Nachruf: Prof. Dr. Hans Boldt verstorben. 6. Juni 2024, abgerufen am 7. Juni 2024.
Personendaten | |
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NAME | Boldt, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Staatsrechtler und Politikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1930 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 11. Mai 2024 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |