Hans Fogh

dänisch-kanadischer Segler und Segelmacher

Hans Marius Fogh (* 8. März 1938 in Rødovre, Dänemark; † 14. März 2014 in Toronto, Ontario, Kanada) war einer der erfolgreichsten Regatta-Segler und Segelmacher mit vielen nationalen und internationalen Meisterschaften in verschiedenen Bootsklassen. Er begann seine seglerische Karriere als dänischer Segler und setzte sie ab 1975 als kanadischer Segler fort. Hans Fogh gewann zwei olympische Medaillen bei insgesamt sechs Olympiateilnahmen.[1]

Hans Fogh

Hans Fogh
Hans Fogh, 1964

Nationalität: Danemark Dänemark
Kanada Kanada ab 1975
Geburtstag: 8. März 1938
Geburtsort: Rødovre, Danemark Dänemark
Todestag: 14. März 2014
Sterbeort: Toronto, Ontario Kanada Kanada
Größe: 171 cm
Gewicht: 73 kg
Verein: Hellerup Sejlklub (HS) Danemark Dänemark,
Etobicoke Yacht Club (EYC) Kanada Kanada
Bootsklassen: Flying Dutchman, Soling, Finn-Dinghy
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 5 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Pan American Games 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nordamerikanische Meisterschaften 4 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber Rom/Neapel 1960 Flying Dutchman
Bronze Los Angeles 1984 Soling
Weltmeisterschaften
Gold St. Petersburg (Florida) 1962 Flying Dutchman
Gold Rochester 1973 Flying Dutchman
Gold Sydney 1974 Soling
Gold Annapolis 2006 Soling
Silber Travemünde 1961 Finn-Dinghy
Silber Milwaukee 2012 Soling
Bronze Weymouth 1974 Flying Dutchman
Bronze Rio de Janeiro 1978 Soling
Europameisterschaften
Gold Sandhamn 1960 Flying Dutchman
Gold Hyères 1976 Flying Dutchman
Gold Kiel 1978 Soling
Gold Dragør 1982 Soling
Gold Medemblik 1983 Soling
Silber Whitstable 1964 Flying Dutchman
Bronze Karlshamn 1987 Soling
Logo der Pan American Games Panamerikanische Spiele
Silber Indianapolis 1978 Soling
Nordamerikanische Meisterschaften
Gold Kingston (Ontario) 1984 Soling
Gold Toronto 2008 Soling
Gold Loyalist Township 2010 Soling
Gold Plattsburgh 2013 Soling
Silber Rochester 1993 Soling
Silber Seawanhaka 1994 Soling
Silber Rochester 1998 Soling
Silber Toronto 1999 Soling
Silber Toronto 2005 Soling
Silber Wilmette 2006 Soling
Silber Plattsburgh 2009 Soling
Bronze Kingston (Ontario) 2011 Soling

Olympische Karriere

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Team Dänemark

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  • 1964 bei den nächsten Olympischen Spielen in Enoshima segelte er wieder mit Ole Gunnar Petersen als Crew. Mit ihrem Boot Miss Denmark 1964 erreichten sie den undankbaren vierten Platz und verfehlten die Bronzemedaille knapp.
  • 1968 startete Hans Fogh mit seinem Vorschoter Niels Jensen erneut in der Bootsklasse Flying Dutchman bei den Olympischen Spielen in Acapulco. Sie erreichten aber nur den 16. Platz.
  • 1972 vertrat Fogh Dänemark das letzte Mal bei den Olympischen Spielen in Kiel in der Bootsklasse Flying Dutchman und erreichte mit seinem Vorschoter Ulrik Brock als Crew den 7. Platz.

Team Kanada

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  • 1969 emigrierte Hans Fogh nach Kanada und nach seiner Einbürgerung im Jahr 1975 vertrat er seine neue Heimat bei den Olympischen Spielen 1976 in Kingston (Ontario). Mit seinem Vorschoter Evert Bastet verpasste er knapp die Bronzemedaille und erreichte den vierten Platz.
 
Hans Fogh, Elvstrøm sailmakers, 1964

Geboren 1938 in Rødovre, einem Vorort von Kopenhagen wuchs Hans Fogh in einer Gärtnerfamilie auf und man erwartete von ihm den väterlichen Gartenbaubetrieb zu übernehmen.

Mit einem Händchen für räumliche Geometrie konnte er sich ein physisches Objekt wie ein Segel sehr gut vorstellen und so entschied er sich für die Segelmacherei. Paul Elvstrøm holte ihn in seine Firma und Fogh nahm einen Job bei Elvstrøm sailmakers an, um die Feinheiten des Segelmachens zu erlernen. Mit Förderung und Unterstützung durch seinen langjährigen kanadischen Freund und Olympiasegler Paul Henderson emigrierte er im Jahr 1969 nach Kanada und gründete hier eine Segelmacherwerkstatt unter dem Namen Elvstrøm Canada. Henderson wusste genau, dass Kanada damals einen erfahrenen Segelmacher brauchte. Später produzierte er Segel in seiner neuen Heimatstadt Toronto unter den Marken Fogh Sails und North Sails und eröffnete ein Ladengeschäft Fogh Marine. 1975 nahm er die kanadische Staatsbürgerschaft an. Hans Fogh war beteiligt an der Entwicklung der Standards für das Segel der Bootsklasse Laser und der abgeleiteten Bootsklasse Laser Radial wie auch dem Kielboot Laser 28, entworfen von Bruce Farr.

Fogh war mit seiner Frau Kirsten 49 Jahre verheiratet und hatte zwei Söhne (Morten und Thomas) und fünf Enkelkinder. Hans Fogh starb an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit am 14. März 2014 mit 76 Jahren in Toronto.[2]

Segelkarriere

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  • Hans Fogh begann zu segeln im Alter von 17 Jahren neben der Arbeit in der väterlichen Gärtnerei. Sein erster internationaler Titel war 1960 der Gewinn der Europameisterschaft im Flying Dutchman.
  • Er gewann zahlreiche Welt- und Europameisterschaften sowie nationale Meisterschaften. Er nahm an sechs Olympischen Spielen teil (1960, 1964, 1968, 1972, 1976, 1984) und gewann eine Silbermedaille im Soling während der Pan-Amerikanischen Spiele im Jahr 1987.
  • 1978 führte er als Steuermann die Yacht Evergreen für Don Green[3] zum Sieg im Canada’s Cup, einem Segelwettbewerb zwischen Kanada und USA auf den Großen Seen (engl. Great Lakes) in Nordamerika.
  • 1979 segelte er die Yacht Evergreen für Don Green im kanadischen Team im Admiral’s Cup.[4]

Ehrungen

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  • 1996 Mitglied in der Etobicoke Sports Halls of Fame
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Commons: Hans Fogh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Fogh. Sports-Reference / Olympic Sports, abgerufen am 2. März 2020 (englisch).
  2. Hans Fogh. Olympic Team Canada, abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  3. Reliving the ill-fated Fastnet. The Hamilton Spectator, 12. Mai 2007, archiviert vom Original am 24. November 2018; abgerufen am 5. März 2020 (englisch).
  4. Reliving the ill-fated Fastnet, Crewphoto #2. The Hamilton Spectator, 12. Mai 2007, archiviert vom Original am 24. November 2018; abgerufen am 5. März 2020 (englisch).