Hans (Johannes) Friedrich Heinrich Görges (* 21. September 1859 in Lüneburg; † 7. Oktober 1946 in Aue) war ein deutscher Physiker.

 
Grab von Hans Görges auf dem Äußeren Plauenschen Friedhof in Dresden

Er studierte Mathematik und Physik in Göttingen. 1884 wurde er Konstrukteur im Siemenswerk in Berlin-Charlottenburg. Später als Chefelektriker entwickelte er einen Wechselstromzähler. 1891 konstruierte er den Reihenschlussmotor. Er unternahm Studien zu einem einphasigen Induktionsmotor. Um 1890 wohnte er Derfflingerstraße 28 (Mitte) und um 1900 Fasanenstraße 48. Zuletzt stellvertretender Werksleiter, ging er 1901 an die Technische Hochschule Dresden.[1] Dort gründete er das Institut für Starkstromtechnik. In den Jahren 1914 und 1915 war er mit dem Titel Geheimer Hofrat dort Rektor.[2] Nachdem er 1945 in Dresden ausgebombt war, siedelte er nach Aue um.

Görges war Honorarprofessor der TH Berlin. Am 3. März 1914 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Elektrotechnik den Titel eines Ehrendoktoringenieurs seitens der Königlichen Technischen Universität Dresden verliehen.[3] 1950 wurde das im Jahre 1905 an der TH Dresden für seinen Lehrstuhl für Elektrotechnik errichtete Gebäude offiziell zu seinen Ehren mit dem Namen Görges-Bau benannt.[4] Die Fakultät Elektrotechnik der Universität vergibt seit 1996 einen Johannes-Görges-Preis für hervorragende Diplomarbeiten auf ihrem Fachgebiet. Nach Görges ist das „Görgessche Durchflutungspolygon“ benannt, ein Hilfsmittel zur Beurteilung von Oberwellen in gewickelten elektrischen Maschinen.[5]

Johannes Görges war Mitglied der studentischen Verbindung Corps Altsachsen Dresden im WSC.[6] Von 1918 bis 1921 war er Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[7] Sein Grab befindet sich auf dem Äußeren Plauenschen Friedhof in Dresden.

Literatur

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  • Johannes Görges. In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 284–285.
  • Peter Schubert: Johannes (Hans) Friedrich Heinrich Görges (1859 bis 1946). Konstrukteur und Hochschullehrer auf dem Gebiet der Starkstromtechnik. In: Gisela Buchheim / Rolf Sonnemann (Hrsg.): Lebensbilder von Ingenieurwissenschaftlern: eine Sammlung von Biographien aus zwei Jahrhunderten. Birkhäuser, Berlin 1989, ISBN 3-7643-2249-7, S. 172–182.
  • Adolf Wißner: Görges, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 524 f. (Digitalisat).
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Commons: Johannes Görges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag bei der TH Dresden
  2. Reden 1914/1915 an der TH Dresden
  3. Ehrendoktor an Hofrat Johannes Görges
  4. Bild des Görges-Bau auf altana-galerie-dresden.de (Memento des Originals vom 10. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.altana-galerie-dresden.de
  5. Miller: Görges diagram / Das Görgessche Durchflutungspolygon - 1907
  6. Mitgliederverzeichnis des Corps Altsachsen Dresden. Dresden 1936, S. 172.
  7. Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S. 582.