Hans Hallervorden
Hans Hallervorden (* 11. Februar 1872 in Sensburg, Ostpreußen; † 27. Juni 1965 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsarchitekt.
Von 1901 bis 1907 war er Leiter der Osnabrücker Stadtgärtnerei und einer der Väter der Grünen Finger, welche als Grüngürtel bis in die Osnabrücker Innenstadt reichen.[1] Später arbeitete er als Garteninspektor und war von 1920 bis 1938 sowie 1946 bis 1948 Gartendirektor der Joachim-Ernst-Stiftung im Wörlitzer Park. Dort führte er erste Restaurierungsmaßnahmen in den historischen Gärten durch.
Am 10. November 1938 rettete er durch sein mutiges Eingreifen die Wörlitzer Synagoge vor der Zerstörung durch zwei SA-Männer, welche die Synagoge in Brand stecken wollten. Er wurde kurze Zeit später in Pension geschickt.[2][3] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er in sein altes Amt zurückberufen.
Hans Hallervordens Enkel Dieter Hallervorden (* 1935) ist als deutscher Schauspieler und Theaterleiter bekannt.
Literatur
Bearbeiten- Bernd G. Ulbrich: Nationalsozialismus und Antisemitismus in Anhalt. Skizzen zu den Jahren 1932 bis 1945. Dessau 2005
Weblinks
Bearbeiten- Artikel zur Pensionierung, in: Gartenwelt, Band 43, 1939
- Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
- Forschungsbeitrag zur Rettung der Synagoge in Wörlitz ( vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 232 kB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Joachim Dierks: „Didis“ Großvater war der Vater der Grünen Finger in Osnabrück. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 17. Februar 2022, abgerufen am 23. Juni 2022.
- ↑ Torsten Haselbauer: Mutiger Opa, stolzer Enkel. Der Komiker Dieter Hallervorden berichtet, wie sein Großvater 1938 in der Pogromnacht die Synagoge im sachsen-anhaltinischen Wörlitz rettete. Jüdische Allgemeine, 1. November 2011, abgerufen am 19. April 2024.
- ↑ http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=7439
Personendaten | |
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NAME | Hallervorden, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschaftsarchitekt |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1872 |
GEBURTSORT | Sensburg, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 27. Juni 1965 |
STERBEORT | Berlin |