Hans Julius Bär (* 26. September 1927[1] in Zürich; † 21. März 2011 ebenda; heimatberechtigt ebenda[2]) war ein Schweizer Bankier.
Leben
BearbeitenHans J. Bär ist in Zürich und New York aufgewachsen. Nachdem er in den USA Ingenieurwissenschaften und Nationalökonomie studiert hatte, trat er 1947 in das Familienunternehmen Bank Julius Bär ein und wurde 1960 Partner. Von 1975 bis 1993 war Hans J. Bär Vorsitzender der Geschäftsleitung und von 1994 bis 1996 Präsident des Verwaltungsrates.[3] Unter seiner Leitung ging die Gesellschaft 1980 an die Börse und wandelte sich so von einer Familiengesellschaft zu einer Publikumsgesellschaft.
In den 1990er-Jahren war er als Vertreter der Schweizer Banken Mitglied der ersten sog. Volcker-Kommission und half dabei den Konflikt um nachrichtenlose Vermögen zu lösen.[4]
Hans J. Bär war auch kulturell engagiert, unter anderem als Präsident der Tonhalle-Gesellschaft (1982 bis 1992) und als Gründungspräsident der Zürcher Festspiele.
2004 erschienen unter dem Titel Seid umschlungen, Millionen. Ein Leben zwischen Pearl Harbor und Ground Zero seine Memoiren. Da er darin das Schweizer Bankgeheimnis kritisierte, warfen sie in der Schweiz und insbesondere in der Schweizer Bankenwelt grosse Wellen.[5]
Hans J. Bär war 48 Jahre mit Ilse Bär-Kaelin (1920–2002[6]) verheiratet, mit welcher er zwei Kinder hatte, Monique und Raymond.[7] Sohn Raymond J. Bär (* 1959) war von 2003 bis 2012 Präsident des Verwaltungsrates der Bank Julius Bär, seit 2012 Ehrenpräsident.[8]
Hans J. Bär verstarb am 21. März 2011 nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Zürich. Die Trauerfeier fand im Fraumünster statt.[9]
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- The Banking System of Switzerland. Dissertation, New York University, Buchdr. Neumann, 1951[10]
- Seid umschlungen, Millionen. Ein Leben zwischen Pearl Harbor und Ground Zero. Orell Füssli, Zürich 2004, ISBN 3-280-06041-9.
Weblinks
Bearbeiten- Hans J. Baer. Biografie bei Lehigh University (englisch)
- Daniel Weber: Lassen Sie uns über Geld reden. ( vom 10. März 2009 im Internet Archive) Interview in: NZZ Folio 10/2005
- Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist. Nachruf von Ignaz Miller in: Tages-Anzeiger vom 24. März 2011
- Konversationskonfekt, gefüllt mit Dynamit. Von Constantin Seibt in: Tages-Anzeiger vom 24. März 2011
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nachlässe und Einzelbestände / A-E / Bär, Hans J. (PDF; 120 kB) in: ETH Zürich Archiv für Zeitgeschichte vom 24. Dezember 2010
- ↑ Hans J. Bär. In: monetas.ch, abgerufen am 22. Februar 2017
- ↑ Hinschied von Hans J. Bär. In: Bank Julius Bär vom 22. März 2011 (Archiv-Version ( vom 23. März 2011 auf WebCite))
- ↑ Bankier Hans J. Bär ist tot. In: Tages-Anzeiger vom 22. März 2011
- ↑ Ein Banquier vergrätzt die Banker. In: NZZ Online vom 28. März 2004
- ↑ Hans J. Bär. ( des vom 20. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Bär-Kaelin Stiftung, abgerufen am 20. April 2012
- ↑ Personen: Hans J. Bär. In: Börsen-Zeitung vom 23. März 2011
- ↑ Lebenslauf Raymond J. Bär. ( des vom 21. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Bank Julius Bär, abgerufen am 22. Februar 2017 (PDF-Datei)
- ↑ Trauerfeier für einen Grandseigneur. In: Tages-Anzeiger vom 26. März 2011
- ↑ The banking system of Switzerland by Hans J. Bär. In: Open Library, abgerufen am 27. März 2011
Personendaten | |
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NAME | Bär, Hans J. |
ALTERNATIVNAMEN | Bär, Hans Julius (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Bankier |
GEBURTSDATUM | 26. September 1927 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 21. März 2011 |
STERBEORT | Zürich |