Harakmbut-Sprachen
Sprachfamilie
Harakmbut (auch: Harakmbet; Hate) ist die Bezeichnung einer indigenen südamerikanischen Sprachfamilie, die aus nur zwei Einzelsprachen besteht:
- Amarakaeri (ca. 500 Sprecher, Stand von 1987; Sprachcode nach ISO 639-3: [amr])
- Huachipaeri (ca. 310 Sprecher, Stand von 2000; Sprachcode: [hug])
Beide Sprachen werden im Südosten von Peru in den Regionen Madre de Dios und Cusco gesprochen. Huachipaeri zerfällt in mehrere Dialekte.
Es handelt sich um Akkusativsprachen mit der Grundwortstellung Subjekt-Objekt-Verb (SOV).
Erhaltungsbedürftiges immaterielles Kulturerbe
BearbeitenNur noch zwölf Personen kannten 2011 Eshuva, die zeremoniellen Lieder des Huachipaeri-Volkes in Harakmbut. Sie sollen von den Tieren und der Natur stammen und werden als Gebete zur Heilung, aber auch bei Feiern gesungen. Daher wurden sie in die UNESCO-Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Quellen
Bearbeiten- Helmut Glück (Hrsg.): Metzler-Lexikon Sprache. Metzler, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-476-00937-8, S. 616.
- M. Paul Lewis: Ethnologue. Languages of the World. 16th edition. SIL International, Dallas TX 2009, ISBN 978-1-55671-216-6, Languages of Peru (Karte, Sprachen Nr. 5 und 33).
- Harákmbut. In: M. Paul Lewis, Gary F. Simons, Charles D. Fennig (Hrsg.): Ethnologue. Languages of the World. 19th edition. Online-Version. SIL International, Dallas TX 2016.
- Mary Ruth Wise: Small language families and isolates in Peru. In: Robert M. W. Dixon, Alexandra Y. Aikhenvald (Hrsg.): The Amazonian languages. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1999, ISBN 0-521-57021-2, S. 307–340.
- Esuwa, Harakbut sung prayers of Peru’s Wachiperi people. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2011.
Weiterführende Literatur
Bearbeiten- Heinrich A. Helberg Chávez: Skizze einer Grammatik des Amarakaeri. Dissertation, Tübingen 1984.
- Robert Tripp: Diccionario Amarakaeri-Castellano. (Wörterbuch, PDF) Yarinacocha 1995.