Harkortstraße 10 (Leipzig)
Das Wohn- und Geschäftshaus Harkortstraße 10 (Leipzig) befindet sich im Stadtteil Zentrum-Süd von Leipzig in Sachsen. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Bundesverwaltungsgerichts im Leipziger Musikviertel. Das Gebäude wurde zwischen 1880 und 1883 im Stil des Historismus erbaut und steht unter Denkmalschutz.[1]
Wohn- und Geschäftshaus Harkortstraße 10 | ||
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Daten | ||
Ort | Leipzig, Sachsen | |
Anschrift | Harkortstraße 10, 04107 Leipzig | |
Architekt | Otto Brückwald | |
Bauzeit | 1880–1883 | |
Koordinaten | 51° 19′ 54,5″ N, 12° 22′ 16,3″ O | |
Geschichte
BearbeitenDas Eckhaus zur Riemannstraße wurde in der Gründerzeit von Hofbaumeister Otto Brückwald (1841–1917) für die Maurermeister Bernhard Leuthier und Robert Nake entworfen. Es bildete den Auftakt für die repräsentative Bebauung der Westseite der Harkortstraße bis zum Platz vor dem Reichsgericht; die Häuser Nr. 4 und 6 folgten bis 1886. Im Zweiten Weltkrieg bleib es vor Schäden bewahrt.[2] Das Gebäude wurde 1995 saniert und beherbergt sowohl Wohn- als auch Büroräume.
Architektur
BearbeitenDas viergeschossige Gebäude mit repräsentativer Sandsteinfassade in kräftiger Gliederung und ein ausgebautes Dachgeschoss mit Dachgauben. verbrochene Ecke mit davor gestelltem Halbrund-Erker mit kleiner Kuppel, eines der frühesten Beispiele für solcherart Ecklösungen in Leipzig, anspruchsvolle Fassadengliederung im Stil des Historismus, bemerkenswerte Innenausstattung[3]
Den reichen Stil der frühen 1880er Jahre veranschaulicht insbesondere der vor die „verbrochene Ecke“ gestellte Halbrund-Erker mit kannelierten Dreiviertelsäulen, kräftigem Gebälk, geschmückten Gesimsen und dem runden Dachaufbau. Die Karyatiden, die das gekröpfte Gebälk in den Eckrisaliten und die Gründungsinschrift tragen, sind typisch für hochwertige Bauten dieser Zeit. Im Innern werden die spitzwinklig zueinander stehenden Gebäudeflügel durch eine im Winkel angeordnete zentrale Diele und davon ausgehende lange Korridore erschlossen. Erhalten ist die prachtvolle malerische Ausstattung des seitlich angeordneten Flures und die im üppigen Neobarock gehaltene gusseiserne Treppenanlage. Im Eingangsbereich befindet sich eine prachtvolle Deckenmalerei.
Literatur
Bearbeiten- Thomas Strobel: Otto Brückwald. Ein vergessener Künstler und Architekt. E. Reinhold Verlag, München 2017, ISBN 978-3-95755-031-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 09297093 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 26. Dezember 2024.
- ↑ Siehe dazu Karte in Peter Schwarz: Das tausendjährige Leipzig. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 1. Auflage. Band 3. Pro Leipzig, Leipzig 2015, ISBN 978-3-945027-13-4, S. 192/193.
- ↑ Wohnhaus Harkortstraße 10 Leipzig (Zentrum-Süd, Musikviertel, Stadt Leipzig) › Artikel, Artikel & Berichte. Abgerufen am 18. Dezember 2024.