Haudegen war eine Deutschrock-Band aus Berlin. Ihr erstes Album Schlicht & Ergreifend erschien 2011 bei Warner Music.

Haudegen
Allgemeine Informationen
Herkunft Berlin, Deutschland
Genre(s) Deutschrock
Aktive Jahre
Gründung 2010
Auflösung 2020[1]
Website
Gründungsmitglieder
Hagen Stoll
Sven Gillert

{{{Logobeschreibung unten}}}
Hagen Stoll 2012 in Magdeburg
Sven Gillert 2012 in Magdeburg

Geschichte

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Die aus dem Ostberliner Ortsteil Marzahn stammenden Musiker Hagen Stoll und Sven Gillert traten bis 2009 unter den jeweiligen Künstlernamen Joe Rilla und Tyron Berlin als Solo-Rapper auf.[2] Im Jahre 2010 gründeten sie zusammen ein neues Projekt, die Gruppe Haudegen. Stoll selbst beschreibt den dabei vorgenommenen Stilwechsel, die Abkehr vom harten Rap und die Hinwendung zum emotionaleren Rock, als „logische Konsequenz einer musikalischen Weiterentwicklung“ und als Änderung seiner musikalischen Botschaft, die nun als „Hoffnungsmusik“ ihre Hörer motivieren soll.[3]

Einen Auftritt absolvierte die neue Band im September 2010 auf der Popkomm in Berlin.

Ihre gleichnamige erste EP veröffentlichte Haudegen am 29. Oktober 2010 über Warner Music. Am 7. Januar 2011 folgte die Singleauskopplung Großvater sagt. Diese ersten Veröffentlichungen wurden beim Fernsehsender VIVA und bei verschiedenen deutschen Radiosendern gespielt, auch mit Liveauftritten und Interviews der beiden Musiker ergänzt.

Nachdem bereits am 20. Mai 2011 die Vorabauskopplung Ein Mann ein Wort erschien, konnte Haudegen am 27. Mai 2011 ihr Debütalbum Schlicht & Ergreifend herausbringen. Das Doppelalbum erschien neben verschiedenen Downloadmöglichkeiten für Käufer auch klassisch als CD und auf Vinyl.

Da Stoll und Gillert bei ihren Darbietungen nur als Sänger agieren, wird Haudegen von verschiedenen Gastmusikern begleitet, so 2010 vom Gitarristen Alexander Dietz von der Metalcore-Band Heaven Shall Burn. Dieser war auch an der Herstellung der ersten EP beteiligt. Im Rahmen der Schlicht & Ergreifend Tour 2011 wurde eine neue Besetzung vorgestellt: Oliver Bienert (Gitarre), Nils Kühme (Gitarre, Keyboard), Michar Plönzke (Bass) und Christoph Schindelwig (Schlagzeug, Perkussion).[4]

Ein besonderes Merkmal des Gesangsduos ist ihr nostalgisches Erscheinungsbild: Sie tragen bei ihren Auftritten die traditionelle schwarz-weiße Kluft der Handwerksburschen und weitere typische traditionelle deutsche Arbeiterkleidung.[5] Tattoos sind ein weiterer fester Bestandteil des Haudegen-Projektes. Neben Auftritten der beiden Musiker auf Tattoo-Conventions konnten sich ihre Fans bei diesen und auch bei Haudegens eigenen Konzerten ein Bandlogo – ein geflügeltes Schwert – stechen lassen.[6] Auch die Veröffentlichungen zelebrieren die beiden Künstler mit neuen Tattoos auf ihren Körpern.

Überdies wirkten Haudegen, die sich Käufernamen ihres ersten Albums tätowieren ließen,[7] auch bei der Fernsehsendung Das perfekte Promi-Dinner mit. Auch ist der Mc Haudegen genannte Burger eines Fast-Food-Unternehmens ihre Kreation.[8]

Die Band selber bezeichnet ihren Musikstil als „Gossenpoesie“. Als ihre musikalischen Vorbilder zählen die beiden Berliner Pantera, Billy Idol, Everlast und den deutschen Liedermacher Klaus Lage auf.[9] Markantes Element von Haudegens Musik ist Stolls raue und kratzige Stimme. Ihre Lieder beschreiben inhaltlich soziale Probleme der heutigen Arbeiterschicht Deutschlands und ermutigen, sich auf die alten Werte neu zu besinnen. Ehrliche Arbeit, Kameradschaft und Liebe sind wiederkehrende Themenkreise. Während auf der ersten EP Haudegen von 2010 auch teilweise härtere Stücke vorhanden sind, enthält das spätere Album Schlicht & Ergreifend von 2011 nur noch rockigere Lieder und ruhige jazzige Balladen.[3][5][6]

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH
2011 Schlicht & Ergreifend
Warner Music
DE9
 
Gold

(21 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 27. Mai 2011
Doppelalbum
2012 En garde
Warner Music
DE5
(7 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 21. September 2012
2015 Lichtblick
Warner Music
DE2
(8 Wo.)DE
CH77
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. September 2015
2016 Haudegen rocken Altberliner Melodien
Blut Schweiß & Tränen
DE46
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 4. November 2016
2017 Blut Schweiß und Tränen
Blut Schweiß & Tränen
DE5
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 21. Juli 2017

Livealben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
2012 Schlicht & Ergreifend (Live in der Passionskirche)
CD + DVD
DE*DE
Erstveröffentlichung: 23. März 2012
Livealbum

* Chartplatzierung siehe Schlicht & Ergreifend.

EPs und Singles

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
2010 Haudegen
EP
Erstveröffentlichung: 24. September 2010
2011 Großvater sagt
Single
Erstveröffentlichung: 7. Januar 2011
Ein Mann ein Wort
Single
Erstveröffentlichung: 20. Mai 2011
Zu Hause
Single
DE80
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 19. August 2011
2012 Ich war nie bei Dir
Single
Erstveröffentlichung: 3. April 2012
Feuer und Flamme
Single
Erstveröffentlichung: 7. September 2012
Wir rufen was ins Leben
Single
Erstveröffentlichung: 14. September 2012

Auszeichnungen

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  • smago! Award
    • 2017: für „Das besondere Album“ (Haudegen rocken Altberliner Melodien)
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Commons: Haudegen – Sammlung von Bildern
  1. Lisa Berg: Haudegen lösen sich auf: Streit um Soloprojekte eskaliert. 30. Juli 2020, abgerufen am 8. Dezember 2023 (deutsch).
  2. Dürfen Rapper das eigentlich? In: laut.de. 28. Oktober 2010, abgerufen am 18. Januar 2011.
  3. a b Haiko Prengel: Geschmacksumwandlung. In: Der Tagesspiegel. 1. November 2010, abgerufen am 18. Januar 2011.
  4. Haudegen – Die Band. In: haudegen.com. Warner Music, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2011; abgerufen am 3. August 2011.
  5. a b Steffen Rüth: Haudegen - Die Poesie der Gosse. In: kulturnews. Nr. 248. bunkverlag, Hamburg Juni 2011, S. 6 f. (kulturnews 6/11 [PDF; 8,7 MB; abgerufen am 24. Februar 2013]).
  6. a b Sebastian: Heute hau’n wir auf den Degen. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse Berlin, 11. November 2010, abgerufen am 19. Januar 2011.
  7. Haudegen – Haudegen tätowieren sich Namen ihrer Fans. In: haudegen.com. Warner Music, 19. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2012; abgerufen am 14. Juni 2012.
  8. Haudegen – Mit der Welt, nicht gegen sie! In: Sonic Seducer, November 2012, S. 62 f.
  9. Haudegen – Debüt-EP "Haudegen" erscheint am 29.10. In: haudegen.com. Warner Music, 5. Oktober 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.haudegen.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. a b c Chartquellen: Deutschland Schweiz