Haus Sassendorf
Das denkmalgeschützte Haus Sassendorf befindet sich in Bad Sassendorf in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1765 erwarb der Erbsälzer Franz von Bockum-Dolffs mit wirtschaftlicher Hilfe seines Bruders Diedrich Goswin von Bockum-Dolffs das freie Gut Sassendorf von Dietrich von Roßkampf und verlegte gegen Ende des 18. Jahrhunderts seinen Hauptsitz von Soest nach Bad Sassendorf.[1]
Das barocke Herrenhaus wurde als Wasserschloss errichtet. Der Bau des heutigen Herrenhauses begann am 2. Juni 1783, weil das alte Gut Sassendorf im Siebenjährigen Krieg zerstört und nachfolgend abgerissen wurde. Der Außenbau wurde 1785 fertiggestellt. Ein Jahr später starb der Bauherr. Sein Sohn Johann Franz von Bockum-Dolffs ließ nachfolgend den Innenausbau durchführen. Der Ausbau wurde aber erst im Jahr 1810 fertiggestellt. Die beiden in Fachwerkbauweise ausgeführten Wirtschaftsgebäude grenzend an den davorliegenden Park. Im August 1968 brannte das linke Gebäude ab und wurde vier Jahre später wieder aufgebaut. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte spätere Sanierungsmaßnahmen am Herrenhaus, die im Herbst 2006 abgeschlossen wurden.[2] Seit dem 12. August 1995 ist das Gebäude denkmalgeschützt.
Besitzer
Bearbeiten- Franz Johann von Bockum-Dolffs (1729–1786), Fideikommissherr (FKH), preuß. Kammerherr, ⚭ Sophia von Menge
- Dietrich Andreas von Bockum-Dolffs (1765–1799), kgl. preußischer Leutnant, ⚭ Sophie Schwieger
- Franz Johann Gottfried Theodor von Bockum-Dolffs (1766–1840) (Bruder des Vorigen), ⚭ Katharina (Kitty) Sontheim
- Theodor Matthias Franz Florenz Joseph Damian von Bockum-Dolffs (1798–1872), (FKH), kgl. preuß. Oberstleutnant,[3] ⚭ Pauline von Rosen
- Franz Theodor Friedrich Gustav von Bockum-Dolffs (1848–1895),[4] Ehrenamtmann,[5] (FKH), RR Johanniterorden, ⚭ Elfriede von Diemer
- Franz Theodor Paul Wilhelm von Bockum-Dolffs (1878–1915), (FKH), kgl. preuß. Rittmeister d. R.[6], ⚭ Elisabeth von Kottwitz
- Göddert Friedrich Franz von Bockum-Dolffs (1908–1941), (FKH), Oberleutnant, ⚭ Brigitta von Schultz-Granskevitz
- Sybilla von Bockum-Dolffs, Allod-Gutsbesitzerin seit 1941 auf Sassendorf und Ostheide, ⚭ Albert Simons[7]
Literatur
Bearbeiten- Haus Sassendorf, in:
- A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 16 der Gesamtausgabe, Kreis Soest. Hrsg. Provinzialverband der Provinz Westfalen, Schöningh, Paderborn 1905. Reprint (1994) Klartext, Essen 1994, S. 59–77. ISBN 3-922032-56-7. Digitalisat
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel nach 1400 nobilitiert) Band IV, Band 20 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsche Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1959, S. 52–55. ISSN 0435-2408
- Albert Simons von Bockum-Dolffs: Die Geschichte des Hauses Sassendorf und seiner Bewohner, in: Sassendorf. Vom Sälzerdorf zum Heilbad, Hrsg. Peter Kracht, Aschendorff, Münster 2009, S. 523–540. ISBN 978-3-402-12791-9.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Haus Sassendorf, westfalen-adelssitze.de
- ↑ Haus Sassendorf, denkmalschutz.de, abgerufen am 19. November 2016
- ↑ Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB Vorgänger auf Matrikelbasis. 1. Auflage. Provinz Westphalen., Kreis Soest. 21. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 405 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 7. Februar 2023]).
- ↑ C. Herrlich: Wochenblatt der Johanniter-Ordens Balley Brandenburg. Hrsg.: Johanniterorden. Ritterlicher Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 36. Auflage. Nr. 47. Julius Sittenfeld, Berlin 19. November 1895, S. 277 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2023]).
- ↑ Ad. M. Hildebrandt: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik, Genealogie. Hrsg.: Verein Herold. XIII Auflage. Nr. 11. Carl Heymanns Verlag. Druck Julius Sittenfeld, Berlin November 1882, S. 122 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2023]).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, B (Briefadel), 1941, Jg. 33. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 51.
- ↑ Familie Simons. In: Deutsches Geschlechterbuch. 184. Westfalen 6 („Westfälisches Geschlechterbuch, Sechster Band“). C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1980, S. 15 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2023]).
Koordinaten: 51° 35′ 20,8″ N, 8° 10′ 2,2″ O