Heblos

Stadtteil von Lauterbach (Hessen)

Heblos ist ein Dorf in Oberhessen mit ca. 350 Einwohnern und Ortsteil der Kreisstadt Lauterbach des mittelhessischen Vogelsbergkreises.

Heblos
Koordinaten: 50° 39′ N, 9° 22′ OKoordinaten: 50° 38′ 44″ N, 9° 21′ 37″ O
Höhe: 331 m ü. NHN
Fläche: 3,41 km²[1]
Einwohner: 344 (31. Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36341

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Der Ort wurde erstmals 812 als Hebenoldes urkundlich erwähnt. Dies bedeutet so viel wie „Wohnsitz des Epanolt“. Schon damals war das Dorf im Besitz der Riedesel zu Eisenbach, bis es 1806 hessisch wurde. Im Jahr 1711 wurde in Heblos eine kleine Fachwerkkirche gebaut, wie man sie in manchem Vogelsbergdorf findet.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Mainzlar:

„Heblos (L. Bez. Lauterbach) evangel. Filialdorf; liegt im Vogelsberg 12 St. von Lauterbach und gehört dem Freiherrn von Riedesel, hat 31 Häuser und 211 evangelische Einwohner, so wie eine Mahlmühle. – Heblos wird gelegenheitlich der Einweihung der Kirche zu Schlitz, den 11. September 812, unter dem Namen Ebenoldes genannt, und wurde dieser Kirche zugetheilt.“[3]

1856 zählte der Ort um die 240 Einwohner, 1910 waren es 267 evangelische Bürger. Der Gemarkung fehlte, so heißt es in einer Aufstellung aus dem Jahre 1856, der Wald. Es gab kleine und mittlere Brauereien und „wohlhabende Landwirte“. Es wurden Viehzucht, Milcherei und Fruchtbau betrieben, wobei Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle für die Ernährung spielten. Nicht ohne Grund nannte der Volksmund die Hebloser Landwirte wohl „Linsenbauern“. Am Brennerwasser stand eine Mühle. Viele Jahrzehnte gehörte Rimlos zu Heblos, ehe es nach dem Zweiten Weltkrieg selbstständig wurde.

Beide Dörfer hatten 1948 zusammen 490 Einwohner. Neben einigen größeren Bauernhöfen wies das Dorf zwei Schreinereien und einen Maurerbetrieb auf. Heblos und Rimlos gehörten zum Kirchspiel Lauterbach. 1890 entstand ein Schulhaus, in dem 1910 fünfzig Kinder einklassig unterrichtet wurden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Heblos zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Lauterbach eingegliedert.[4] Für Heblos, wie für die übrigen durch die Gebietsreform in die Stadt Lauterbach eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Heblos angehört(e):[1][6][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heblos 363 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 141 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 156 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 102 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung

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• 1795: 174 Einwohner[13]
• 1800: 174 Einwohner[14]
• 1806: 194 Einwohner, 28 Häuser[10]
• 1829: 211 Einwohner, 31 Häuser[3]
• 1867: 249 Einwohner, 37 Häuser[15]
Heblos: Einwohnerzahlen von 1785 bis 2015
Jahr  Einwohner
1785
  
174
1800
  
174
1806
  
194
1829
  
211
1834
  
234
1840
  
237
1846
  
247
1852
  
240
1858
  
236
1864
  
240
1871
  
256
1875
  
260
1885
  
261
1895
  
266
1905
  
260
1910
  
277
1925
  
265
1939
  
293
1946
  
396
1950
  
386
1956
  
338
1961
  
349
1967
  
328
1970
  
317
1980
  
?
1990
  
?
2003
  
388
2005
  
369
2010
  
364
2011
  
363
2015
  
343
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[12]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1830: 211 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 291 evangelische (= 83,38 %), 55 katholische (= 15,76 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteher ist Bernd Höhl (Stand:Juni 2022).[16]

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Heblos

  • Theatergruppe Heblos
  • Sportfreunde aus Heblos und Sickendorf e. V. i. G. (ehemals Kirmesclub aus Heblos und Sickendorf GbR & Co.)
  • Spvgg 1951 HAS Heblos e. V.
  • Heblos Rabbits Baseball (Abteilung der Spvgg 1951 HAS Heblos e. V.)
  • Freiwillige Feuerwehr Heblos (die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Heblos ist eingegliedert in Feuerwehr Lauterbach Löschzug-West zusammen mit den Nachbarorten Allmenrod und Sickendorf)

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen

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Es gibt ein Dorfgemeinschaftshaus mit Fußball- bzw. Baseballplatz.

Durch den Ort verlaufen die Landesstraße L 3161 und die Kreisstraße K 117. Südlich von Heblos verläuft die Bahnstrecke Gießen–Fulda.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz: Landgericht Lauterbach und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Heblos, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen nach Ortsteilen. (PDF; 55 kB) In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  3. a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 115 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 30 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im März 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Die Zugehörigkeit der Zent Lauterbach anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 24 Punkt d) XI. A. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 233 (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  12. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  13. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1795, S. 194 (Online in der HathiTrust digital library).
  14. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 193 (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 88 (Digisat bei google books).
  16. Ortsvorsteher in den Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im Juni 2022.
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