Hedwig Wallis
Hedwig Wallis, geborene von Häfen (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 21. Oktober 1997[1][2]), war eine deutsche Medizinerin und Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft für die CDU.
Leben
BearbeitenHedwig Wallis, Tochter der Juweliers Heinrich von Häfen, arbeitete nach Medizinstudium, Promotion zum Dr. med. und Fachbildung in den Bereichen Psychiatrie und Kinderheilkunde zunächst als Ärztin an der Eppendorfer Kinder- und Poliklinik der Universität Hamburg. 1959 habilitierte sie sich. Das war erst die zweite Habilitation einer Frau im Bereich Medizin an der Eppendorfer Universitätsklinik. Die erste lag 36 Jahre zurück. Bis 1965 war sie Privatdozentin. 1965 wurde Hedwig Wallis Abteilungsdirektorin in der Klinik und außerplanmäßige Professorin für Kinderheilkunde der Universität Hamburg. 1987 wurde sie pensioniert.[2]
Ihr zu Ehren gab der Freundes- und Förderkreis des UKE e. V. einem jährlich zu vergebenden Stipendium den Namen Hedwig Wallis-Promotionspreis für Psychosoziale Medizin.[3] Der Preis wurde erstmals im Jahr 2008 ausgelobt und wird an Studenten und junge Ärzte für die beste Dissertation des Jahres vergeben.
Von 1941 bis 1944 war Wallis verheiratet und hatte eine Tochter, die als junge Mutter starb.
Hedwig Wallis wurde auf dem Friedhof Groß Flottbek im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld beigesetzt, Grablage: LC 3.[4]
Politik
BearbeitenVon 1970 bis 1974 zog das CDU-Mitglied Hedwig Wallis für ihre Partei als eine von zunächst elf weiblichen Abgeordneten in die 120-köpfige Hamburgische Bürgerschaft ein. Später konnten sechs weitere Politikerinnen in das Landesparlament nachrücken, weil nach einer Verfassungsänderung Senatoren während ihrer Amtszeit ihr Mandat als Abgeordnete niederlegen mussten. Hedwig Wallis kommentierte: In allen Parteien sind mehr Frauen mandatsfähig, als ihnen Listenplätze zugestanden werden. Als Hauptgrund für die geringe Vertretung von Politikerinnen in den Parlamenten nannte sie: das mangelnde Demokratieverständnis der 'anderen Gruppe'.
Schriften
Bearbeiten- Hedwig Wallis: Choreatische Zustandsbilder im Verlauf endogener Psychosen. Dissertation, Maschinenschrift 1953.
Literatur
Bearbeiten- Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt.“ Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft 1946 bis 1993. Herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Dölling und Galitz, Hamburg 1995, ISBN 3-930802-01-5, S. 404 und 136–140.
- Wallis, Hedwig. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1300.
- Manfred Müller-Küppers: Hedwig Wallis zum 65. Geburtstag. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. Nr. 35, 1986, S. 150 (online).
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Hedwig Wallis im Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog (abgerufen am 18. August 2017)
- ↑ a b Hedwig Wallis ist tot. Engagierte Medizinerin. In: Hamburger Abendblatt. 28. Oktober 1997.
- ↑ Vorstand des Freundes- und Förderkreises des UKE e. V.: Ausschreibung des Promotionspreisen an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg für das Jahr 2014 ( PDF ( vom 10. Februar 2015 im Internet Archive))
- ↑ Porträt und Grabsteinabbildung bei garten-der-frauen.de
Personendaten | |
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NAME | Wallis, Hedwig |
ALTERNATIVNAMEN | Häfen, Hedwig von (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ärztin und Politikerin (CDU), MdHB |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1921 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1997 |