Heidi Süß

deutsche Soziologin, Autorin, Dozentin und Referentin

Heidi Süß (* 1986 in Weiden i. d. Opf.) ist eine deutsche Soziologin, Autorin, Dozentin und Referentin.[1]

Heidi Süß an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing
Heidi Süß an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing

Heidi Süß ist in der nordostbayerischen Kleinstadt Weiden i.d. Oberpfalz geboren und aufgewachsen.[2] Ihr Studium der Angewandten Sprachwissenschaften, Politik- und Medienwissenschaften an der Stiftung Universität Hildesheim schloss sie 2012 mit einer Magisterarbeit zum Thema „Gangsta-Rap als Mittel der Identitätskonstruktion im Migrationskontext“ ab. Nach dem Studium war sie für freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin tätig und absolvierte den berufsbegleitenden Promotionsstudiengang Qualitative Bildungs- und Sozialforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ab 2015 erfolgte die Promotion als Stipendiatin im interdisziplinären Graduiertenkolleg Gender & Bildung an der Stiftung Universität Hildesheim mit einer Doktorarbeit über Männlichkeiten im Deutschrap.[3][4][5] Zwischen 2021 und 2022 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Magdeburg-Stendal.[6] Seit Ende 2023 ist Heidi Süß wissenschaftliche Mitarbeiterin/Postdoc in der Soziologie an der Universität Trier.[7] Außerdem ist sie als freie Autorin, Dozentin, Referentin und Wissenschaftlerin tätig.

Heidi Süß ist Herausgeberin zweier Sammelbände zum Thema Deutschrap (Rap & Geschlecht, Rap.Politisch.Rechts, beide 2021 Beltz/Juventa) und hat zahlreiche Artikel und Beiträge zum Thema verfasst.[8][9] Gemeinsam mit Marc Dietrich wurde von Süß 2023 außerdem eine Studie über Rassismus im Rap veröffentlicht.[10][11][12] Heidi Süß gilt als Vertreterin der deutschsprachigen HipHop-Forschung und des HipHop-Feminismus.[13] Sie wird regelmäßig als Expertin zum Thema Deutschrap angefragt, darunter zum Thema Sexismus und #metoo-Debatte,[14][15] Heterogenität im Rap,[16] Rassismus[17] oder problematischen Männlichkeitsbildern.[18][19] Heidi Süß vertritt eine feministische, intersektionale Perspektive und gilt als kritische Stimme im deutschsprachigen HipHop-Diskurs.[20][21][2]

Seit 2017 ist Heidi Süß Trainerin in der Abteilung Boxen des SV Lurich 02 e.V. Berlin.[22] Sie lebt in Berlin-Kreuzberg.

Schriften (Auswahl)

Bearbeiten
  • mit Marc Dietrich: Rap & Rassismus. Zur Aushandlung von Rassismus in Musikvideos, (Szene)Medien und Social Media. Beltz/Juventa, Weinheim 2023, ISBN 978-3-7799-7620-2
  • Eine Szene im Wandel. Rap-Männlichkeiten zwischen Tradition und Transformation. Campus, Frankfurt/New York 2021, ISBN 978-3-5935-1388-1
  • Rap & Geschlecht: Inszenierungen von Geschlecht in Deutschlands beliebtester Musikkultur. (Hrsg.): Beltz/Juventa, Weinheim 2021, ISBN 978-3-7799-6366-0
  • mit Nicolai Busch (Hrsg.): Rap. Politisch. Rechts? Ästhetische Konservatismen im Deutschrap. Beltz/Juventa, Weinheim 2021, ISBN 978-3-7799-6365-3
  • Einsam, traurig, überfordert. Rap-Männlichkeiten zwischen gewaltigen Emotionen und gewaltvollen Männlichkeitsskripten. In: Hodaie, Nazli; Hofmann, Gabriele; Kimminich, Eva; Reitsamer, Rosa; Rellstab, Daniel (Hrsg.): (Deutsch-)Rap und Gewalt – Ambivalenzen und Brüche. Beltz/Juventa, Weinheim 2024, ISBN 978-3-7799-7278-5
  • Bitch. In: Irene Leser (Hrsg.): Big B. Bedeutende Berliner Begriffe. Bebra Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-8148-0280-0
  • Boxen. In: Irene Leser (Hrsg.): Big B. Bedeutende Berliner Begriffe. Bebra Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-8148-0280-0
  • zus. mit Marc Dietrich: 40 Jahre Rap in Deutschland. Grundzüge einer Szeneanalyse unter intersektionalen und intergenerationalen Vorzeichen. In: Dietrich, Marc; Seeliger, Martin (Hrsg.): Deutscher Gangsta-Rap III. Soziale Konflikte und kulturelle Repräsentationen. Transcript, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-6055-5
  • mit Beatrix Kreß: German rap – a changing cultural field from a gender studies perspective. In: Gonçalves, Susana; Majhanovich, Suzanne (Hrsg.): Art in diverse social settings. Bingley: Emerald 2021, ISBN 978-1-80043-897-2
  • Vaterschaft, Selbstzweifel, Angeln. Die Care-Seite des deutschsprachigen Rap. In: Dinges, Martin (Hrsg.): Männlichkeiten und Care. Selbstsorge, Familiensorge, Gesellschaftssorge. Beltz/Juventa, Weinheim 2020, ISBN 978-3-7799-6227-4
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Über uns - Berliner Institut für Popkultur und Rap-Forschung. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  2. a b Heidi Süß: Kritische Rap & Männlichkeitsforschung. Was ist das für 1 Life? In: Sookee; Köpf, Gazal (Hrsg.): Awesome HipHop Humans. Queer_Fem_Rap im deutschsprachigen Raum. Ventil, Mainz 2021, S. 129–147.
  3. Dr Jörg Diederich Pressestelle: Heidi Süß. 2. Juni 2015, abgerufen am 22. Januar 2024 (norwegisch).
  4. Dr Jörg Diederich Pressestelle: Heidi Süß. 2. Juni 2015, abgerufen am 22. Januar 2024 (norwegisch).
  5. Eine Szene im Wandel?, ein Buch von Heidi Süß - Campus Verlag. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  6. Dr. Heidi Suess. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  7. Dr. (phil.) Heidi Süß. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  8. beltz: Rap. Politisch. Rechts? Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  9. beltz: Rap & Geschlecht. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  10. beltz: Rap & Rassismus. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  11. deutschlandfunkkultur.de: Deutschrap: Welche Rolle spielt Rassismus in Musikvideos? Abgerufen am 22. Januar 2024.
  12. deutschlandfunk.de: Marc Dietrich und Heidi Süß über "Rap und Rassismus". Abgerufen am 22. Januar 2024.
  13. Heidi Süß: Hip-Hop-Feminismus. 24. Oktober 2016, abgerufen am 22. Januar 2024.
  14. hoerspielundfeature.de: Doku: #MeToo im Deutschrap. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  15. deutschlandfunk.de: #deutschrapmetoo: Kontinuitäten oder Konsequenzen? Abgerufen am 22. Januar 2024.
  16. 50 Jahre Hip-Hop: Szene heute heterogener denn je. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  17. Musikvideos & Co: Wie wird Rassismus im Deutschrap thematisiert? 12. Oktober 2023, abgerufen am 22. Januar 2024.
  18. Jurek Skrobala: Sexismus im Rap: "Die Überbetonung von Männlichkeit verweist immer auf einen Bruch". In: Der Spiegel. 7. März 2020, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Januar 2024]).
  19. Heidi Süß. 10. April 2023, abgerufen am 22. Januar 2024.
  20. deutschlandfunk.de: Deutsch-Rap und Geschlecht - "Feminismus und Hip-Hop verfolgen eigentlich ähnliche Ziele". Abgerufen am 22. Januar 2024.
  21. queensofhiphop: Gangsta-Rap: die letzte Bastion traditioneller Männlichkeit - Heidi Süss im Interview. 7. August 2019, abgerufen am 22. Januar 2024.
  22. Heidi Süß. In: Sport-Club Lurich 02 e.V. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).