Heiko Miraß

deutscher Ministerialbeamter und Politiker (SPD)

Heiko Fred Max Miraß (* 14. März 1967 in Greifswald) ist ein deutscher Ministerialbeamter und Politiker (SPD). Er ist seit 2021 parlamentarischer Staatssekretär für den Landesteil Vorpommern und das östliche Mecklenburg in der Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Zuvor war er von 2019 bis 2021 Staatssekretär im Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2021 ist er Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Nach der Polytechnischen Oberschule absolvierte Miraß eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. In diesem Beruf war er drei Jahre tätig. Parallel dazu legt er das Abitur am Greifswalder Abendgymnasium ab. In den Jahren 1989 bis 1996 studierte Miraß Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Leipzig, Greifswald und Osnabrück und schloss sein Studium als Diplom-Volkswirt ab.

Im Jahr 1997 begann er seinen Vorbereitungsdienst bei der Bundesagentur für Arbeit. Von 1998 bis 2009 war Miraß in Stralsund beschäftigt. Von 2009 bis 2010 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hildesheim in Niedersachsen. Anschließend übernahm er für zwei Jahre die Geschäftsführung in Neubrandenburg. Von 2013 bis 2019 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Greifswald.

Zur Bundestagswahl 2017 trat Miraß als Direktkandidat der SPD im Wahlkreis 16 (Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II) an. Er erhielt 13,9 % der Erststimmen.[1]

Im Juni 2019 wurde er als Nachfolger von Heiko Geue zum Staatssekretär im Finanzministerium ernannt.[2] Das Amt übte er vom 1. Juli 2019 bis zu seinem Einzug in den Landtag am 26. Oktober 2021 aus.[3]

Bei der Landtagswahl 2021 trat er im Landtagswahlkreis Vorpommern-Rügen IV für die SPD an, gewann 27,4 Prozent der Erststimmen und wird damit den Wahlkreis im 8. Landtag Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Am 15. November 2021 übernahm er das Amt des parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern und das östliche Mecklenburg im Kabinett Schwesig II.

Miraß war als Staatssekretär im Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern an der Planung und Gründung der umstrittenen Stiftung Klima- und Umweltschutz MV beteiligt, deren Ziel es war, die Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland fertigzustellen und die US-Sanktionen bezüglich des Pipeline-Baues zu umgehen.[4] Er ist in diesem Zusammenhang auch im Untersuchungsausschuss des Landtags „Klimaschutzstiftung“ vorgeladen.[5] Des Weiteren steht er zeitweise wegen seiner Amtsführung in der öffentlichen Kritik.[6] Dies betrifft insbesondere die Vergabe von Fördermitteln: so rügte der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern die von Miraß verteilten Zuschüsse als unter anderem "höchst fragwürdig".[7]

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  • Biographie auf der Website des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern

Einzelnachweise

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  1. Ergebnis und Wahlsieger im Wahlkreis 16. In: Die Welt. 25. September 2017, abgerufen am 3. Juli 2019.
  2. Antje Draheim wird neue Bevollmächtigte, Heiko Miraß neuer Finanzstaatssekretär. In: Pressemitteilung Nr. 151/2019. Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern-Pressestelle, 3. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
  3. Der Staatssekretär. Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 3. Juli 2019.
  4. Eine Mail und eine Drohung verschärfen Manuela Schwesigs Lage - WELT. 24. März 2023, abgerufen am 24. Mai 2023.
  5. Frank Pubantz: Zoff um Nord Stream und Klimastiftung: Sellering und drei Minister müssen aussagen. 5. Mai 2023, abgerufen am 24. Mai 2023.
  6. Planlos, respektlos, gut bezahlt – Vorpommern-Staatssekretär in der Kritik. 7. Februar 2022, abgerufen am 24. Mai 2023.
  7. Kai Lachmann: Rechnungshof MV kritisiert Vergabe von Zuschüssen aus Vorpommern-Fonds. 12. August 2024, abgerufen am 12. August 2024.