Heiligenberg (Heyen)

frühmittelalterliche Wallburg auf dem Plateaus an der Weser 1 km südöstlich der Gemeinde Heyen im niedersächsischen Landkreis Holzminden

Der Heiligenberg ist eine frühmittelalterliche Wallburg an der Weser 1 km südöstlich der Gemeinde Heyen im niedersächsischen Landkreis Holzminden.

Heiligenberg
Wall und Graben im Osten des Heiligenbergs

Wall und Graben im Osten des Heiligenbergs

Staat Deutschland
Ort Heyen
Entstehungszeit 10. Jahrhundert?
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Befestigung
Ständische Stellung Unbekannt
Geographische Lage 52° 0′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 51° 59′ 45,9″ N, 9° 30′ 47,6″ O
Heiligenberg (Niedersachsen)
Heiligenberg (Niedersachsen)

Der Ringwall auf dem Heiligenberg erscheint nicht in der historischen Überlieferung. Er lässt sich lediglich durch sehr spärliche Lesefunde ungefähr in das 8. bis 10. Jahrhundert datieren. Auffallend ist die Sichtbeziehung zum 960 gegründeten Kloster Kemnade und dem dortigen Weserübergang.

Beschreibung

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Die Grundmauern der Kapelle am Heiligenberg

Der Ringwall liegt auf einer Kuppe des „Heiligen Berges“, die nach Nordosten und nach Südwesten zur Weser steil abfällt. Eine ovale Fläche von 83 × 75 m Größe ist von einem Wall aus Sandsteinplatten und einem vorgelagerten Graben umgeben, die in den Bereichen ohne Steilhang am deutlichsten ausgeprägt sind. Die Basisbreite des Walles beträgt max. 8 m, die Höhe noch max. 2 m. Streckenweise ist er nur noch als Böschungskante erkennbar. Der Graben ist 6 bis 8 m breit und ca. 1 m tief und setzt am Steilhang im Südwesten aus. Der Wall ist durch Manöverschanzlöcher und einen Steinbruch gestört. Zudem schneidet ein Forstweg in Ost-West-Richtung durch die Anlage, seine Walldurchbrüche könnten aber die alten Tordurchlässe markieren. Nordöstlich der Befestigung war früher noch ein mittlerweile verschwundener, halbkreisförmiger Vorwall aus mit Lehm zusammengehaltenen Sandsteinbrocken vorhanden. Über die Innenbebauung ist mangels archäologischer Untersuchungen nichts bekannt.

200 m nordwestlich der Wallburg steht die Ruine einer im Kern wohl im 11. Jahrhundert errichteten Kapelle, die dem Kloster Kemnade gehörte. Es ist unbekannt, ob ein Zusammenhang zwischen ihr und dem Ringwall besteht.

Literatur

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  • Hans-Wilhelm Heine: Die ur- und frühgeschichtlichen Burgwälle im Regierungsbezirk Hannover (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. Reihe A, Heft 28; Reihe B Heft 3). Hahn, Hannover 2000, S. 133 f.
  • Christian Leiber: Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Oberweserraumes Teil 1: Text (= Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen, Band 9). Leidorf, Rahden/Westfalen 2004, S. 113; Teil 2: Katalog und Tafeln, S. 293.
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Commons: Heiligenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Heiligenberg bei Heyen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 20. Juli 2021.