Heilung (Roman)

Roman von Timon Karl Kaleyta

Heilung ist ein Roman von Timon Karl Kaleyta, der 2024 im Piper-Verlag erschienen ist. Der Roman handelt von einem homodiegetischen Ich-Erzähler, der versucht, seine gesundheitlichen und ehelichen Probleme zu bewältigen. Dafür besucht er zunächst ein Sanatorium und arbeitet später auf einem Bauernhof.

Handlung

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Der Protagonist leidet unter unerklärlicher Müdigkeit und hat auf Drängen seiner Ehefrau Imogen bereits mehrere Ärzte konsultiert, die jedoch keine Diagnose stellen konnten. Schließlich schenkt Imogen dem Protagonisten einen Aufenthalt im luxuriösen San Vita in den Bergen Südtirols. Bei seiner Ankunft erhält er einen strikten Ablaufplan und muss sein Smartphone abgeben.

Im Verlauf seines Aufenthalts lernt er den Eigentümer, Professor Trinkl, kennen, der nicht von einer psychischen Krankheit ausgeht und ihm stattdessen verschiedene Angebote des Sanatoriums empfiehlt. Eine Frau, die der Erzähler kennenlernt, stellt sich als Angestellte des Sanatoriums heraus. In einer verstörenden Wendung nötigt Professor Trinkl den Erzähler, einen Bären mit einem Messer zu töten. Nachdem er sich während eines Schneesturms verirrt hat, flieht der Protagonist schließlich aus dem Sanatorium.

Er reist zu seinem Schulfreund Jesper, dessen Briefe er jahrelang nicht beantwortet hatte. Jesper lebt zusammen mit seiner Ehefrau Martha auf einem Bauernhof, durch den sich die beiden selbst versorgen. Der Erzähler schläft zunächst tagelang, um anschließend auf dem Hof zu bleiben und das Ehepaar zu unterstützen. Er bewundert Jespers Männlichkeit und möchte sich beweisen. Die Hofkatzen setzt er wegen seiner Katzenallergie aus und besorgt sich zahlreiche Medikamente gegen seine Allergien. Da er sich nicht beweisen kann, bittet Jesper den Erzähler schließlich bei einem Friedhofsbesuch, fortzugehen. Auf dem Rückweg besteht der Erzähler trotz seiner Müdigkeit darauf, das Auto zu fahren. Es kommt durch Sekundenschlaf zu einem schweren Autounfall, bei dem Jesper stirbt, während der Erzähler unbeschadet bleibt. Der Erzähler sieht keine Schuld bei sich und freut sich vielmehr darauf, mit seiner Frau ein Kind zu zeugen.

Kritiken

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Die Kritiken fielen gemischt bis positiv aus.

Lisa Kreißler schreibt beim NDR, das Sanatorium lasse den Protagonisten an die Religion der männlichen Potenz glauben. Kaleyta gelinge kein „stilsicheren Umgang mit den Oberflächen“. Der Roman wirke stellenweise kitschig und konstruiert. Allerdings könne dies auch zum Sanatorium passen.[1]

Cornelia Geissler hält lobend in der Frankfurter Rundschau fest, der Roman beinhalte viel Symbolik zu Themen wie Klimawandel oder Flüchtlingspolitik. Das Unbehagen des Erzählers gehe auf die Tatsache, dass er nicht in die Ordnungssysteme passe, zurück.[2]

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Einzelnachweise

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  1. Lisa Kreißler: Roman "Heilung": Eine Irrfahrt durch ausgelöschte Visionen. In: NDR. 1. Februar 2024, abgerufen am 6. Juli 2024.
  2. Cornelia Geissler: Timon Karl Kaleyta: „Heilung“ – Ein Roman für die Schlaflosen. In: fr.de. Frankfurter Rundschau, 13. Februar 2024, abgerufen am 6. Juli 2024.