Hein, Lehmann & Co.

deutsches Unternehmen im Brücken- und Anlagenbau

Hein, Lehmann & Co. war ein deutsches Unternehmen im Brücken- und Anlagenbau. Es galt in den 1920er Jahren als Spezialist für den Bau großer Eisenbahnbrücken.[2]

Hein, Lehmann & Co.
Rechtsform
Gründung 1878
Sitz Berlin-Reinickendorf
Mitarbeiterzahl 1.500 (1913)[1]

Geschichte

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1878 wurde es in Berlin-Reinickendorf bei Berlin durch den Kaufmann Max Hein und den Ingenieur Anton Lehmann gegründet. 1888 erfolgte die Gründung der Hein, Lehmann & Co. Aktiengesellschaft.[3][4] Es bestand neben der Fabrik in Reinickendorf noch eine in Sielce bei Sosnowice. 1892 betrug das Aktienkapital 1,1 Millionen Mark, das Unternehmen war an der Börse notiert.[5] Bereits 1889 war ein Werk in Düsseldorf-Oberbilk aufgekauft worden. Zwischen 1893 und 1913 stieg die Belegschaft von rund 250 auf über 1.500 Mitarbeiter.[1] 1935 musste man dem Flugzeughersteller Heinkel weichen und zog nach Düsseldorf, wo bereits seit 1885 der Eisenkonstruktionsbau ansässig war und von wo aus u. a. der Berliner Funkturm[6] und die Kölner Hohenzollernbrücke geplant und gebaut wurden.[7]

Funkturm Berlin

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Die Baukosten des Berliner Funkturms wurden ursprünglich auf 180.000 Mark festgesetzt. Dafür erteilte am 8. Dezember 1924 die Gemeinnützige Berliner Messe-Aufbau G.m.b.H. einen Auftrag an Hein, Lehmann & Co., eine Eisenkonstruktionen-, Brücken- und Signalbaugesellschaft. Aufgrund der Vergrößerung der Fundamente und der gegenseitigen, unterirdischen Verankerung sowie weiterer Änderungen entstanden Mehrkosten. Abweichend vom Auftrag erhielt die obere Treppe ein günstigeres Steigungsverhältnis, das Geländer wurde erhöht, die Diagonalen verstärkt und Horizontalverbände nachträglich verlegt. So ergab die Endabrechnung Baukosten in Höhe von 203.660 Mark[8] (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung rund 922.000 Euro).

Heutige Situation

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Die seit 2012 bestehende Hein Lehmann GmbH im Bereich der Sieb-, Trenn- und Fördertechnik ist in Krefeld ansässig und ging aus dem 1988 gegründeten Unternehmen Hein, Lehmann Trenn- und Fördertechnik GmbH hervor.[9][1]

Bauten (Auswahl)

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Literatur (Auswahl)

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  • Denkschrift zum 25- jaehrigen Bestehen der Hein-Lehmann-und-Co.-Aktiengesellschaft, Eisenkonstruktionen, Bruecken- und Signalbau, Berlin 1913.
  • 50 Jahre Hein, Lehmann & Co. Aktiengesellschaft, Berlin 1938.

Einzelnachweise

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  1. a b c Rainer Bartel: Verlorene Unternehmen (9): Hein, Lehmann – die Brückenbauer. In: The Düsseldorfer. 25. August 2020, abgerufen am 22. August 2024.
  2. Hoppenstedt: Seitenansicht. Abgerufen am 23. August 2024.
  3. Hein, Lehmann & Co., Düsseldorf · Theaterhistorische Sammlungen · Institut für Theaterwissenschaft · Freie Universität Berlin. Abgerufen am 15. August 2024.
  4. ANNO, Prager Tagblatt, 1888-09-29, Seite 10. Abgerufen am 21. August 2024.
  5. Saling's Börsenpapiere: Saling's Börsen-Jahrbuch für ... ; ein Handbuch für Bankiers und Kapitalisten. 1892/93 (1892). Haude & Spener, 1892, S. 702 f. (google.de [abgerufen am 22. August 2024]).
  6. Der Bär von Berlin: Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. Verein für die Geschichte Berlins., 1982 (google.de [abgerufen am 16. August 2024]).
  7. Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv Reinickendorfer Industriespaziergänge. Abgerufen am 15. August 2024.
  8. Rechnung der Hein, Lehmann & Co. Actiengesellschaft an die Messegesellschaft Berlin vom 25. Juni 1926, Kom.Nr. 431/24
  9. Geschichte, heinlehmann.com
  10. Grillo-Theater Essen. Bühnenhaus. Querschnitt mit Details · Theaterhistorische Sammlungen · Institut für Theaterwissenschaft · Freie Universität Berlin. Abgerufen am 20. August 2024.
  11. Hoppenstedt: Seitenansicht. Abgerufen am 23. August 2024.