Hein Godenwind (Schiff, 1917)

deutscher Fischdampfer bzw. Hilfsminensucher der Kaiserlichen Marine

Die Hein Godenwind war ein deutscher Fischdampfer bzw. Hilfsminensucher der Kaiserlichen Marine. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schwesterschiff des Vorpostenbootes Gorch Fock in Uruguay und Argentinien als Fischdampfer eingesetzt.

Hein Godenwind
Schwesterschiff Gorch Fock um 1917
Schwesterschiff Gorch Fock um 1917
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen

Enrique V (Uruguay, ab 1925), Blanca (Argentinien, ab 1931)

Schiffstyp Fischdampfer, Hilfsminensucher
Bauwerft H. C. Stülcken Sohn, Hamburg
Baunummer 534
Stapellauf Dezember 1917
Indienststellung Vermutlich März 1918
Verbleib 1964 aus dem Schiffsregister gestrichen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 39,50 m (Lüa)
Breite 7,33 m
Tiefgang (max.) 2,83 m
Verdrängung ca. 450 t
Vermessung 227 BRT, 87 NRT
 
Besatzung Unbekannt, vermutlich 24 bis 31 Mann (Marine)
13 (zivil)
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 400 PS (294 kW)
Höchst­geschwindigkeit 10,0 kn (19 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung

Unbekannt, vermutlich ein 8,8-cm Geschütz auf der Back

Geschichte

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Im Ersten Weltkrieg

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Die Hein Godenwind wurde am 16. März 1918 der Minensuch-Flottille der Ostsee, 7. Halb-Flottille, zugeteilt. Einzelheiten aus dieser Zeit sind nicht bekannt.

Einsatz als Fischdampfer, Seeunfall 1925

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Spätestens 1920 wurde der Dampfer in die Privatwirtschaft überführt und mit dem Fischereikennzeichen SG 106 für die Rostocker Firma Gebrüder Friedrich, Söhne, in Dienst gestellt. Bereits 1921 wurde sie nach Hamburg mit dem Fischereikennzeichen HH 159 überführt. Am 28. August 1922 wurde die Hein Godenwind von der „Hamburg-Elmshorner Heringsfischerei“ übernommen.

Am 5. September 1925 wurde der Dampfer nach Uruguay verkauft, behielt jedoch vorläufig seinen Namen. Bei der Überführung nach Montevideo stieß die Hein Godenwind unter Kapitän Franz am 17. September 1925, 00.30h, rund 12 Seemeilen westlich von Feuerschiff Elbe 1 mit dem Torpedoboot der Reichsmarine V 5, Kommandant Kapitänleutnant Kempe, zusammen. Dabei wurde die Hein Godenwind stark am Bug beschädigt. Sie entfernte sich unerkannt vom Unfallort und wurde erst später identifiziert. Sie lief wieder in Hamburg ein und wurde repariert. Die V 5 erlitt einen schweren Schaden im Heizungsraum; der Heizer Schuchte wurde verletzt im Backbordseitenbunker eingeklemmt, Das übrige Heizerpersonal konnte den Heizraum durch einen Notausgang verlassen. Die V 5 konnte jedoch aus eigener Kraft die Fahrt nach Wilhelmshaven fortsetzen. Bei der Verhandlung am Seeamt Hamburg am 26. September 1926 wurde dem Schiffsführer der Hein Godenwind die Schuld am Seeunfall zugewiesen, da er ausweichpflichtig gewesen wäre.

In Uruguay wurde die Hein Godenwind in Enrique V umbenannt. 1931 wurde sie nach Argentinien verkauft und in Blanca umbenannt. 1964 wurde sie aus dem Schiffsregister gelöscht.

Namensherkunft

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1917 erhielt der Werftbesitzer Julius Caesar Stülcken, Förderer von Gorch Fock, zur Würdigung des im Vorjahr in der Skagerrakschlacht auf der Wiesbaden Gefallenen vom Reichsmarineamt die Erlaubnis, vier zukünftige Einheiten der Kaiserlichen Marine, die auf der Stülcken-Werft gebaut wurden, nach Gorch Fock und seinen Werken zu benennen:

Schwesterschiffe

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Fischindustrieller, Groß-Hansdorf, Steinwärder, Senator Strandes, Dietmar Koel, Fischhandel, Bahrenfeld, Kaiser Leopold, Admiral Parseval, Sonnin, Nikolaus Schoke, Heinrich Jenevelt, Flottbeck, Ker-Ysa, Ker-Yar-Vor, Westerland, Gorch Fock, Seefahrt ist Not, Gerda, Schiewenhorst, Othmarschen, Jeverland.

Literatur

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  • Erich Gröner u. a.: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 8/1: Flußfahrzeuge, U-Jäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände, München 1993, S. 217, 220, ISBN 3-7637-4807-5.
  • Wolfgang Walter: Deutsche Fischdampfer. Technik, Entwicklung, Einsatz, Schiffsregister (Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Band 50), Carlsen / Die Hanse, Hamburg 1999, S. 204, ISBN 3-551-88517-6.
  • Rüdiger Schütt: Seefahrt ist not! Gorch Fock – Die Biographie, Darmstadt 2016, S. 148, ISBN 978-3-650-40123-6.
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