Heinrich Bergmeier
Heinrich Bergmeier, auch Berkmeyer (* vor 1483 in Hamburg; † 2. Oktober 1524 in Lübeck) war ein deutscher Geistlicher und als Heinrich III. von 1511 bis zu seinem Tod 1524 Bischof von Ratzeburg.
Leben
BearbeitenHeinrich Bergmeier stammte aus einfachen bürgerlichen Verhältnissen und war der Sohn eines Bierhändlers und Schankwirts. Schon als Junge trat er als Stubenheizer in die Dienste des Johann IV. von Sachsen-Lauenburg. Der Herzog ermöglichte ihm ein Studium in Rostock, das er 1483 aufnahm.[1] Anschließend wurde er herzoglicher Kammerschreiber, bald darauf leitender Beamter in der Herzoglichen Kanzlei in Lauenburg, dann Sekretär und schließlich Kanzler. 1504 erhielt er eine Domherrenstelle im Ratzeburger Domkapitel.
1511 wählte ihn das Domkapitel als Nachfolger von Johannes von Parkentin; am 28. Juni 1511 wurde er zum Bischof geweiht. Dies war die erste Bischofswahl nach der Umwandlung des Domstifts von einem Prämonstratenserstift in ein reguläres Domkapitel im Jahr 1504.
Bischof Heinrichs Amtszeit war geprägt von den Übergriffen des Nachfolgers von Johann IV., Herzog Magnus I. von Sachsen-Lauenburg. Die Streitigkeiten begannen damit, dass der Herzog in aggressiver Weise seine von ihm beanspruchten Rechte des Einlagers (auch Ablager[2]) in den Ortschaften des Hochstifts durchsetzte, wonach der Streit auch als Ablagerstreit bekannt wurde. Sie steigerten sich zu solcher Erbitterung, dass Magnus vom Bischof mit dem Kirchenbann und sein Land mit dem Interdikt belegt wurde. Ein im Jahr 1519 vom Lübecker Bischof Johannes VIII. Grimholt und den Herzögen von Mecklenburg vermittelter Vergleich war nicht von Dauer.
Heinrich hatte kaiserlichen Schutz angerufen, musste aber mit dem Kapitel jahrelang als Flüchtling in Bremen und Celle leben. Er starb im Exil in der Bischofsherberge in Lübeck und wurde in St. Laurentius (Schönberg) begraben.
Literatur
Bearbeiten- Gottlieb Matthias Carl Masch: Geschichte des Bisthums Ratzeburg. F. Aschenfeldt, Lübeck 1835, archive.org
- Otto Kähler: Zur Geschichte des Bistums und Doms zu Ratzeburg. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Band 74/75, 1951, ISSN 0072-4254, S. 244–275 (uni-hamburg.de [abgerufen am 18. März 2017]).
- Otto Kähler: Heinrich Bergmeier. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 385 (Digitalisat).
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 856.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Heinrich Bergmeier im Rostocker Matrikelportal
- ↑ Ablager. In: Preußische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 1, Heft 1 (bearbeitet von Eberhard von Künßberg). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1914 (adw.uni-heidelberg.de). „Beherbergung und Verpflegung, hospitium, albergaria. Als Recht steht es insbesondere dem Landesherrn und seinen Beamten zu, als Last ruht es häufig auf Klöstern.“ – mit weiteren Nachweisen
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johannes von Parkentin | Bischof von Ratzeburg 1511–1524 | Georg von Blumenthal |
Personendaten | |
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NAME | Bergmeier, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Berkmeyer, Heinrich; Heinrich III. von Ratzeburg |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Ratzeburg |
GEBURTSDATUM | vor 1483 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 2. Oktober 1524 |
STERBEORT | Lübeck |