Heinrich II. (Holstein-Rendsburg)
Heinrich II. (* um 1317; † um 1384, genannt Heinrich der Eiserne) war Graf von Holstein-Rendsburg und Pfandherr von Süd-Schleswig. Er herrschte zusammen mit seinem jüngeren Bruder Graf Nikolaus († 1397).
Leben
BearbeitenEr war der ältere Sohn von Graf Gerhard III. und Sofia von Werle, der Tochter von Nikolaus von Werle. Heinrich war ein europaweit agierender Söldnerführer und typischer Vertreter des Spätrittertums, der in Italien, Russland, Estland und Frankreich kämpfte. Er stand in englischen und schwedischen Diensten. Zur Sicherung ihrer Herrschaft ließen er und sein Bruder um 1345 die Stadt Flensburg befestigen.[1] Mauern, Tore und Türme wurden errichtet und so die geschlossene Stadtbefestigung Flensburgs geschaffen. 1367 wurde er Flottenkommandeur der Kölner Konföderation der Hanse und eroberte Kopenhagen in 1368. Graf Heinrich II. und sein Bruder Nikolaus haben sich in Holstein tatkräftig durchgesetzt und ihre Ansprüche in Schleswig und Dänemark sowie gegenüber den Nordfriesen energisch verteidigt.
Heinrich war zweimal verheiratet: [2]
- Mechthild († 1365), Tochter Bernhards V., Edlen Herrn zur Lippe
- 1366 Ingeborg († ca. 1398), Tochter Albrechts II., Herzogs von Mecklenburg-Schwerin
Diesen Ehen entstammen folgende Kinder:
- Erste Ehe:
- Mechthild (urkundlich erwähnt am 12. März 1365)[3]
- Zweite Ehe:
- Gerhard VI. (Bei Helge Bei der Wieden Gerhard V.)
- Albrecht II. (Holstein)
- Heinrich III. († 1421) als Heinrich I. Bischof von Osnabrück
- Sophia von Holstein (* 1375 in Lübeck, † 1450 in Przytór), sie heiratete Bogislaw VIII. von Pommern-Stargard[4]
Siegel
BearbeitenUmschrift: S(IGILLUM)*HINRICI*D(E)I*GRA(TIA)*COMIT(IS)*HOLTZACIE*STORMARIE (Siegel Heinrichs von Gottes Gnaden Graf von Holstein (und) Stormarn)
Literatur
Bearbeiten- Karl Jansen: Heinrich II., der Eiserne, Graf von Holstein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 523–525.
- Wilhelm Koppe: Heinrich II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 359 f. (Digitalisat).
- Helge Bei der Wieden: Schaumburgische Genealogie. Stammtafeln der Grafen von Holstein und Schaumburg – auch Herzöge von Schleswig – bis zu ihrem Aussterben 1640 (= Schaumburger Studien. Heft 14). 2., überarbeitete Auflage. Ernst Knoth, Melle 1999, ISBN 3-88368-305-1.
- Carl J. Milde: Siegel der Holstein-Schauenburger Grafen aus den Archiven der Stadt Lübeck (= Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck. Heft 9, ZDB-ID 1492410-9). Heft 2. Herausgegeben von dem Vereine für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde. von Rohden in Kommission, Lübeck 1871, S. 24–25.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Niehuus
- ↑ Bei der Wieden: Schaumburgische Genealogie. 1999, S. 70.
- ↑ Bei der Wieden: Schaumburgische Genealogie. 1999, S. 75.
- ↑ Georg Wilhelm von Raumer: Die Insel Wollin und das Seebad Misdroy. Historische Skizze. Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1851, S. 57.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Heinrich | Herzog von Schleswig 1340–1384 | Nikolaus |
Gerhard III | Graf von Holstein-Rendsburg 1340–1384 | Nikolaus |
Personendaten | |
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NAME | Heinrich II. |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Schleswig und Graf von Holstein-Rendsburg |
GEBURTSDATUM | um 1317 |
STERBEDATUM | um 1384 |