Heinrich Langwerth von Simmern

Heinrich Freiherr Langwerth von Simmern (* 15. November 1833 in Hannover; † 5. August 1914 in Wichtringhausen) war ein deutscher Politiker der Welfenpartei (DHP).

Herkunft

Er entstammte dem alten rheinischen Adelsgeschlecht der Langwerth von Simmern. Sein Großvater war der Brigadegeneral Ernst Eberhard Cuno Langwerth von Simmern. Seine Eltern waren der Gutsbesitzer und Major der King’s German Legion Adolf Langwerth von Simmern (1797–1846) und dessen Ehefrau Isabelle Sophie von Bülow-Bothkamp (1810–1892).

Leben

Er studierte an der Universität Heidelberg und gehörte dort dem Corps Vandalia Heidelberg an.^[1] Durch die preußische Annexion Hannovers im Anschluss an die Schlacht bei Langensalza 1866 kam er unter romantischen Aspekten zur Politik und engagierte sich für die Deutsch-Hannoversche Partei, die er von 1880 bis 1890 als Reichstagsabgeordneter vertrat.^[2] Er war ein Verfechter der großdeutschen Lösung und gilt über seine Schriften als einer der gedanklichen Wegbereiter des deutschen Föderalismus. Daneben vertrat Heinrich Langwerth von Simmern auf allen Ebenen die Idee des Korporatismus, die heute im Gedankengut des Self-Governments aktuell fortlebt.

Der Botschafter Ernst Langwerth von Simmern war sein Sohn.

Schriften

Für Österreich. 1866.
Der „Hannöversche Particularismus“. 1867.
Von 1806 bis 1866, Zur Vorgeschichte des neuen Deutschen Reiches. 1872.
Österreich und das Reich im Kampf mit der Französischen Revolution, Von 1790–97. 2 Bände, 1880.
Die deutsch-hannoversche Partei und das Rechtsprincip. 1882.
Die deutsch-hannoversche Partei und die Braunschweiger Frage. 1885.
Aus der Mappe eines verstorbenen Freundes (Friedrich von Klinggräff). B. Behrs Verlag, Berlin 1891/93.
Aus meinem Leben - Erlebtes und Erdachtes. 2 Bände, 1898.
Aus Krieg und Frieden. 1906.
Familiengeschichte der Freiherren Langwerth von Simmern. 1909.

Literatur

Edgar Kalthoff: Heinrich Langwerth von Simmern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 615 (Digitalisat).
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1876. Sechs und zwanzigster Jahrgang, S. 402 f. (digital.ub.uni-duesseldorf.de)

Weblinks

Literatur von und über Heinrich Langwerth von Simmern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Freiherr Langwerth von Simmern, Heinrich in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Biografie von Heinrich Freiherr Langwerth-Simmern. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Langwerth von Simmern, Heinrich Freiherr. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

↑ Kösener Korpslisten 1910, 122, 262
↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 120.

Personendaten
NAME	Langwerth von Simmern, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN	Langwerth von Simmern, Heinrich Freiherr (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker (DHP), MdR
GEBURTSDATUM	15. November 1833
GEBURTSORT	Hannover
STERBEDATUM	5. August 1914
STERBEORT	Wichtringhausen

[1] Kösener Korpslisten 1910, 122, 262

[2] Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 120.

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