Heinrich Rüter (* 22. April 1877 in Bergedorf bei Hamburg; † 20. Oktober 1955 in Hilden bei Düsseldorf) war ein deutscher Maler.

Rüter durchlief eine Maler- und Anstreicherlehre, bevor er zur Kunstakademie Düsseldorf kam. Seine Lehrer waren der der Schule der Düsseldorfer Nazarener nahestehende Eduard von Gebhardt und der Freskenmaler Peter Janssen. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat auf dem Balkan und in der Türkei. Hier sind eine Reihe von Gemälden entstanden.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Rüter obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste.

Rüter war verheiratet und hatte Kinder. Sein Atelier befand sich in Düsseldorf und wurde nach dem Tode von seinem Schüler, dem Kirchenmaler Walter Putfarken (1908 – 1984), übernommen.

Rüter war zu seiner Zeit sehr erfolgreich und lebte von Aufträgen, die ihm aufgrund von Wettbewerben erteilt wurden, so z. B. 1915 die Mosaikausschmückung der Taufkapelle der Familie Krupp in Essen und in zahlreichen evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen. Seine Wandgemälde, Fresken und Mosaiken waren gegenständlich gehalten und kamen der konservativen Erwartungshaltung seiner Auftraggeber entgegen. Viele seine Arbeiten sind durch kriegsbedingte Zerstörungen, aber auch durch Änderungen im Zeitgeschmack verlorengegangen.

Noch weitgehend im Original erhalten sind:

1910/1920 Bielefeld, Martini Kirche, Lutherdarstellung – 1911 Bochum, Lutherkirche, Abendmahlgemälde – 1912 Haltern am See, Erlöserkirche, Fresco Tröstender Christus – ca. 1920 Bielefeld, Johanneskirche, Verglasung – 1924 Düsseldorf-Oberkassel,Auferstehungskirche, Himmelfahrt – 1925 Kamen, Lutherkirche, Himmelfahrt – 1931 Bochum, Christuskirche, Mosaik-Kriegerehrung – 1934 Lügde, Verklärung Christi – 1951 Hiltrop, Christuskirche, Himmelfahrt – 1951 Langedreer, Lutherkirche, Auferstehung

Sicher belegte Teilnahme an Ausstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus

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  • 1937: Düsseldorf, Kunsthalle („Große Kunstausstellung Düsseldorf“ mit „Nordwestdeutsche Künstler innerhalb der Ausstellung Schaffendes Volk“)
  • 1941: Hamburg, Kunsthalle („Herbstausstellung Hamburger Künstler“)
  • 1943 und 1944: München, Große Deutsche Kunstausstellung

Literatur

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  • Rüter. In: Willy Oskar Dressler: Dresslers Kunsthandbuch. 2. Band, Berlin 1930.
  • Ulrich Bartels: Wer schuf das Wandbild in der Erlöserkirche? Spuren des Kirchenmalers Heinrich Rüter. In: Halterner Jahrbuch. Haltern am See 1994.
  • Kinga Luchs: Der Künstler Heinrich Rüter. In: Hans H. Hanke (Hrsg.): Mosaik der Welt. Die Christuskirche Bochum-Mitte und der Platz des Europäischen Versprechens. Klartext-Verlag, Essen 2009, ISBN 978-3-8375-0116-2.