Heinrich von Fleischhauer

württembergischer Staatsbeamter (1809–1884)

Heinrich Fleischhauer, ab 1870 von Fleischhauer (* 8. Februar 1809 in Stuttgart; † 28. Dezember 1884 ebenda) war ein württembergischer Staatsbeamter und Leiter des württembergischen Medizinalwesens.

Fleischhauer wurde 1809 als fünftes Kind und vierter Sohn des Konsistorialkanzlisten Johann Georg Fleischhauer (1775–1852) und dessen Ehefrau, der Pfarrerstochter Sophie Dorothee Magdalene Rößlin (1774–1837) geboren.[1]

Er studierte Kameralwissenschaft an der Universität Tübingen und wurde 1833 mit dem Preis der Staatswissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnet.[2][3] Nach Beendigung seiner Studien schlug er die Verwaltungslaufbahn ein und wurde 1839 Assessor bei der Regierung des Jagstkreises in Ellwangen, dann Oberamtsverweser des Oberamts Freudenstadt, 1841 Oberamtmann des Oberamts Gaildorf sowie 1848 ordentliches Mitglied der Ablösungskommission. Als Regierungsrat war er von August bis November 1849 Mitglied der Kommission für die Bereinigung des Gemeindeverbands. 1849 wurde er zur Oberregierung nach Stuttgart versetzt und 1861 zum Oberregierungsrat befördert. Im gleichen Jahr wurde er Vorstand der Zentralstelle für Landeskultursachen im Ministerium des Innern, 1865 Vorstand des Medizinalkollegiums, der Aufsichtskommission für die Staatskrankenanstalten und der Landgestüts-Kommission. Zudem gehörte er als nichtständiges Mitglied der Zentralstelle für Landwirtschaft an.[4] 1871 wurde er zum Ersten Rat ernannt und erhielt Titel und Rang eines Präsidenten. Nach dem Tod des Ministers besorgte er 1872 die laufenden Geschäfte. 1878 trat er in den Ruhestand.

Fleischhauer starb 1884 in Stuttgart und fand seine letzte Ruhestätte auf dem dortigen Fangelsbachfriedhof.[5]

1843 heiratete Fleischhauer in Stuttgart Caroline Gaupp (1817–1884), eine Tochter des Oberkonsistorialrat Carl Christian Gaupp und dessen Ehefrau Friederike Caroline Sophie, geb. Wächter. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, die sämtlich in Stuttgart geboren wurden:

  • Julie Sophie (* 15. August 1844)
  • Emeline Karoline Sophie (* 30. Januar 1846; † 8. April 1896)
  • Bertha Charlotte Wilhelmine (* 17. November 1847), verheiratet seit 1868 mit Robert Klaiber (1839-), Oberfinanzrat und Direktor der Stuttgarter Bank
  • Sophie Friederike (* 26. November 1850)
  • Karl Heinrich Wilhelm (* 15. September 1852), württembergischer Staatsminister
  • Wilhelm Friedrich Adolf (* 25. November 1855, † 7. Februar 1912 in Kirchheim unter Teck), württembergischer Baurat, Regierungsbaumeister und Straßenbauinspektor in Calw

Auszeichnungen

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Literatur

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  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 253.

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Geschlechterbuch, Band 34 (1921), S. 317.
  2. Regierungs-Blatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1833. 18. November 1833, S. 356.
  3. Anzeige der Namen derjenigen Studirenden, welche bei der academischen Preisbewerbung auf den 6ten November 1833 Königliche Preise oder öffentliche Belobung sich erworben haben. Tübingen o. J., S. 13. (Online)
  4. Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg. Stuttgart 1877, S. 167.
  5. Hermann Ziegler: Friedhöfe in Stuttgart. 5. Band: Fangelsbach-Friedhof. Stuttgart 1993, S. 91.