Heinz Knoke (Politiker)
Heinz Knoke (* 24. März 1921 in Hameln; † 18. Mai 1993 in Georgsmarienhütte) war ein deutscher Politiker (SRP), Mitglied des Niedersächsischen Landtages und Autor.
Leben
BearbeitenNach dem Besuch eines Gymnasiums in Hameln betätigte sich Heinz Knoke als Führer der Hitlerjugend. Im Jahr 1939 trat er in die Luftwaffe ein und wurde im August 1940 Pilot. Im Dezember des gleichen Jahres wurde er zum Jagdgeschwader 52 versetzt. In der zweiten Jahreshälfte 1944 war er Gruppenkommandeur beim Jagdgeschwader 1 „Oesau“. Er wurde vier Mal abgeschossen und erlitt fünf Verwundungen. Bei seinen Einsätzen errang er 33 Luftsiege. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er im Herbst 1945 interniert und mehrfach verhaftet; im Rahmen der Entnazifizierung verlor er 1946 seine berufliche Anstellung. In der Folge arbeitete er als Kraftfahrer, Autoschlosser und Lagerist, und er betätigte sich als freier Schriftsteller.
Seit dem Herbst des Jahres 1949 wurde er politisch aktiv und Mitglied der Sozialistischen Reichspartei. Vom 6. Mai 1951 bis 23. Oktober 1952 war er Mitglied des Niedersächsischen Landtages (2. Wahlperiode), vom 10. Oktober 1952 bis 22. Oktober 1952 übernahm er die Tätigkeit als Schriftführer des Niedersächsischen Landtages. Im Zeitraum 15. Juli 1952 bis 23. Oktober 1952 trat er als Mitglied der Fraktion der Abgg. Dr. Schrieber und Gen. auf. Nach dem Verbot der SRP durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Oktober 1952 erlosch sein Mandat wie das aller anderen SRP-Fraktionsmitglieder (BVerfGE 2, 1).[1] Nach dem Verbot der SRP betätigte er sich bei der FDP. Er arbeitete bis zum Übergang in die Rente beim Friesischen Brauhaus zu Jever. Anschließend studierte er Literaturwissenschaft und Philosophie.[2]
1952 erschien bei Bösendahl sein autobiographisches Buch Die grosse Jagd: Bordbuch eines deutschen Jagdfliegers[3], das ab 1953 in der Übersetzung I Flew for the Führer[4] im englischsprachigen Raum einen gewissen Erfolg hatte.
Literatur
Bearbeiten- Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 201.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Heinz Knoke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heinz Knoke im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Urteil des BVerfG (BVerfGE 2, 1 – SRP-Verbot) auf der Website des Instituts für öffentliches Recht an der Universität Bern
- ↑ James Holland: Big week. The biggest air battle of world war two, Penguin Random House 2018, ISBN 9780552173506, S. 475f
- ↑ Heinz Knoke: Die grosse Jagd - Bordbuch eines deutschen Jagdfliegers. Hrsg.: Rinteln. Bösendahl, 1952, ISBN 3-87085-021-3.
- ↑ Knoke, Heinz, 1921-: I flew for the Führer. Cassell, London 2003, ISBN 0-304-36638-2.
Personendaten | |
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NAME | Knoke, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SRP), MdL |
GEBURTSDATUM | 24. März 1921 |
GEBURTSORT | Hameln |
STERBEDATUM | 18. Mai 1993 |
STERBEORT | Georgsmarienhütte |