Helena Válková

tschechische Politikerin, Professorin und Rechtsanwältin

Helena Válková, geborene Helena Mičková (* 7. Januar 1951 in Chlumec nad Cidlinou, Tschechoslowakei), ist eine tschechische Politikerin, Professorin, Rechtsanwältin (spezialisiert auf Strafrecht und Kriminologie).

Werdegang

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Bis 1989 war Válková Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach 1989 engagierte sie sich in der Bewegung Občanské fórum (Bürgerforum). Ab 1993 lehrte sie an der juristischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen und arbeitete an der Gründung und dem Ausbau der Abteilung für Strafrecht. 1998 wurde sie Lehrstuhlinhaberin in dieser Abteilung.[1][2]

Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie 2009 bekannt, als sie an dieser Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen Missstände unter anderem bei der Vergabe von Diplomen und Titeln (u. a. an ranghohe Politiker) offengelegt und kritisiert hatte, woraufhin die Fakultätsleitung zurücktreten musste, was den Lehrbetrieb störte. Wegen ihrer Kritik wurde sie 2009 der Leitung des Lehrstuhls vorübergehend entbunden. 2011, nach weiteren Unstimmigkeiten, verließ sie mit einigen anderen Kollegen die Hochschule endgültig.[1][2]

Von Januar 2014 bis Anfang März 2015 war sie Justizministerin in der Regierung Bohuslav Sobotka. Sie trat nach Kritik an ihrer Amtsführung zurück. Nachfolger wurde ihr bisheriger Stellvertreter Robert Pelikán.

Im Mai 2019 wurde sie Menschenrechtsbeauftragte der Regierung.[3]

Im Dezember 2019 schlug Präsident Zeman vor, Válková als Ombudsfrau für Menschenrechte zu nominieren.[4] Anfang 2020 wurde allerdings bekannt, dass sie mit Josef Urválek, der als Staatsanwalt im Prozess gegen Milada Horáková von 1950 sowie im Slánský-Prozess von 1952 Dutzende von Todesurteilen beantragte, 1979 einen Artikel schrieb, in dem sie die verschärften Maßnahmen und Schikanen gegen Dissidenten, insbesondere gegen die Charta-77-Aktivisten, entschieden verteidigte.[5][6] Válková bestritt diese Berichte und bezeichnete sie als eine Lüge, verzichtete jedoch anschließend auf die Nominierung.[7][8] Sie lehnte es jedoch ab, als Menschenrechtsbeauftragte der Regierung zurückzutreten.

Bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 wurde sie für die ANO gewählt. Deshalb gab sie im Januar 2022 ihr Amt als Menschenrechtsbeauftragte der Regierung auf.[9]

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Einzelnachweise

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  1. a b Helena Válková, Bericht des Nachrichtenportals Novinky.cz vom 1. April 2014, online auf: novinky.cz/...
  2. a b Představujeme české političky: Helena Válková, Bericht auf dem Portal Fórum 50 % (Serial Tschechische Politikerinnen), online auf: padesatprocent.cz/...
  3. Válková odmítla odstoupit z funkce zmocněnkyně pro lidská práva. Vysvětlovala ministrům svou kauzu, Fernsehsender Česká televize ČT24, 13. Januar 2020, online auf: ct24.ceskatelevize.cz/...
  4. Zeman navrhl na ombudsmanku bývalou ministryni spravedlnosti Helenu Válkovou, Nachrichtenportal Aktuálně.cz vom 13. Dezember 2019, online auf: zpravy.aktualne.cz/...
  5. Válková se v KSČ podílela na šikaně disidentů. S mužem, který poslal na smrt Horákovou, Portal Info.cz, 9. Januar 2020, online auf: info.cz/; Text des Artikels von 1979: Josef Urválek und Helena Válková: Některé poznatky z výzkumu ochranného dohledu v souvislosti s prokurátorským dozorem (Einige Erkenntnisse aus den Ermittlungen zur Schutzaufsicht im Zusammenhang mit der Überwachung durch die Staatsanwaltschaft), in: Prokuratora 1/1979, S. 25ff., online auf: info.cz/
  6. Menschenrechtsbeauftragte von Vergangenheit eingeholt, Czech Radio (Auslandssendung des Tschechischen Rundfunks), 10. Januar 2020, online auf: radio.cz/...
  7. Válková obhajovala institut, který KSČ zneužívala k šikaně disidentů. ‚Nehorázná lež,‘ reaguje Válková, Rundfunksendung von iROZHLAS, 9. Januar 2020, online auf: irozhlas.cz/...
  8. Válková: Odmítnu nominaci na post veřejné ochránkyně práv, Rundfunksendung von iROZHLAS, 10. Januar 2020, online auf: irozhlas.cz/...
  9. Daniela Honigmann: Regierungsbeauftragte für Menschenrechte Válková legt Amt nieder. In: Radio Praha International. Český rozhlas, 7. Januar 2022, abgerufen am 7. Januar 2022.