Helene Hübener

deutsche Schriftstellerin

Helene Hübener (* 14. April 1843 in Sternberg; † 5. Juni 1918 in Gehlsdorf) war eine deutsche Schriftstellerin.

Helene Hübener

Helene Hübener entstammte einem frommen mecklenburgischen Pfarrhaus. Sie war das zweite von sieben Kindern des Pastors Friedrich Hübener (1810–1852) und dessen Frau Sophie, geb. Kleiminger (1817–1893)[1] und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als sie neun Jahre alt war, starb ihr Vater und die Mutter zog mit den Kindern nach Rostock. In Rostock besuchte Helene Hübener eine Höhere Töchterschule und erhielt eine Ausbildung als Erzieherin. Anschließend lebte sie 26 Jahre als Stütze ihrer Tante in Sachsen, mit nur einer kurzen Unterbrechung, als sie als Erzieherin in einem adeligen Gutshaus in Mecklenburg arbeitete. Sie verließ ihre Tante und zog nach Rostock, um ihre Schwester Marie zu pflegen, die durch einen Unfall gelähmt war. So war Helene Hübener wieder in der Nähe ihrer Mutter, die kurz vor ihrem Tod zu ihr zog und von dieser bis zu ihrem Tode gepflegt wurde. Sie wohnte mit ihrer Schwester in Gehlsdorf in der Gehlsheimer Straße 3.

Helene Hübener heiratete nie und begann erst mit etwa 40 Jahren mit ihrer schriftstellerischen Arbeit. Sie schrieb religiös geprägte Bücher. In den ersten Büchern wie Es muss doch Frühling werden und Drei Freundinnen verarbeitete sie ihre eigenen Erfahrungen als Gouvernante und als Stütze ihrer Tante. In ihren späteren Büchern griff sie oft auf die Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Geschwister zurück, die Lehrer (Marie und Theodor) oder Pfarrer (Wilhelm und Friedrich) waren.

Nachleben

Bearbeiten

Helene Hübeners Bücher werden auch heute noch verlegt und waren seit ihrem ersten Erscheinen fast durchgehend erhältlich. Bis 1958 erschienen ihre Bücher im D. Gundert Verlag (Stuttgart), heute werden sie in bearbeiteter Form im Verlag der Francke-Buchhandlung in Marburg im Rahmen der Reihe Heimatlicht veröffentlicht.

Am 30. September 2016 wurde im Rostocker Ortsteil Evershagen ein Weg nach Helene Hübener benannt.[2][3]

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4455.
  • Sabine Stebel: Hübener, Helene. In: Kurt Franz, Günter Lange, Franz-Josef Payrhuber (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur – Ein Lexikon. Begründet von Alfred Clemens Baumgärtner und Heinrich Pleticha. Band 2: Teil 1, F – H, Corian Verlag, Meitingen 1995–2017.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. stark vermehrte Auflage, Band 3, P. Reclam, Leipzig 1913, S. 305 (archive.org).
  • Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme. Herausgegeben von Sophie Pataky. Band 1: A – L. Verlagsbuchhandlung Carl Pataky, Berlin 1898, S. 382 (archive.org)

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren seit dem dreißigjährigen Kriege – mit Anmerkungen über die früheren Pastoren seit der Reformation. 2. Band. Im Selbstverl. d. Verf., Wismar 1925, S. 889.
  2. Entscheidung im Kommunalen Sitzungsdienst
  3. Meldung in der Ostsee-Zeitung am 24. September 2016.