Die zweite Helgoland-Klasse in der Geschichte der Deutschen Marinen ist eine Bauserie von zwei Bergungsschleppern der Klasse 720.
Helgoland-Klasse | |
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Fehmarn im Hafen Eckernförde (2022) | |
Übersicht | |
Typ | Bergungsschlepper |
Einheiten | Helgoland (A 1457) Fehmarn (A 1458) |
Bauwerft | |
Kiellegung | 1964–1965 |
Stapellauf | 1965 |
Indienststellung | 1966–1967 |
Außerdienststellung | 2023 |
Heimathafen | Kiel |
Technische Daten | |
Verdrängung |
1.557 ts |
Länge |
67,91 Meter |
Breite |
12,42 Meter |
Tiefgang |
4,2 Meter |
Besatzung |
34 (zivil) |
Antrieb |
Dieselelektrischer Antrieb: |
Geschwindigkeit |
17 kn |
Reichweite |
5.800 sm bei 13 kn |
Bunkermenge |
314 m³ |
Bewaffnung |
Eine Breda 40mm/L70 Doppellafette (kokoniert) |
Pfahlzug |
36 tbp |
Entwurf
BearbeitenDer Rumpf ist in Maierform mit Eisverstärkung (finnische Eisklasse 1A) gebaut und in neun wasserdichte Abteilungen unterteilt. Die Aufbauten sind aus Leichtmetall. Die Schiffe haben ABC-Schutz, magnetischen Eigenschutz und für die Fahrt in Eisgebieten im vorderen Mast ein geschlossenes Krähennest. Das Einsatzgebiet ist unbegrenzt.
Bauwerft war die Schiffbaugesellschaft Unterweser AG (Baunummern 442 und 451) in Bremerhaven.
Ausrüstung
Bearbeiten- Eine Schleppeinrichtung mit einem Pfahlzug von 36 tbp
- Ein 8-t-Ladebaum
- Eine Taucherhilfshebeeinrichtung
- Eine Dekompressionskammer
- Zwei Motorarbeitsboote für jeweils 20 Personen und mit Taucherplattform
- Ein elektrisches Unterwasser-Schweißgerät
- Ein Bergungsluftverdichter
- Zwei Fremdlenzpumpen mit einer Förderleistung von je 1.000 m³/h
- Vier Feuerlöschmonitore mit je 100 m³/h
- Diverse Werkstätten
- Ein hochauflösendes Sonar zur Wracksuche
- Bewaffnung
Einheiten
Bearbeiten- 720/01 Helgoland (1966–2002)
Nach der Indienststellung am 8. März 1966 gehörte die Helgoland zum 2. Versorgungsgeschwader (ab April 1997 Trossgeschwader) und war im Marinestützpunkt Wilhelmshaven stationiert. Am 19. Dezember 1997 wurde sie außer Dienst gestellt und 1998 an die Uruguayische Marine verkauft. Dort ist das Schiff als ROU 22 Oyarvide im Einsatz.
- 720/02 Fehmarn (seit 1967)
Die Fehmarn wurde am 1. Februar 1967 in Dienst gestellt und gehörte zunächst auch zum 2. Versorgungsgeschwader. Mit der Außerdienststellung am 12. September 1968 von der Reserveflottille übernommen, wurde die Fehmarn bereits am 15. Juli 1969 wieder für das 1. Versorgungsgeschwader reaktiviert und war danach überwiegend als Sicherungsschiff für das Ubootlehrgruppe im Einsatz.
Nach der Umwandlung in das Ausbildungszentrum Uboote wechselte der Heimathafen 1989 von Neustadt in Holstein nach Olpenitz und seit November 2005 ist die Fehmarn in Kiel stationiert. Seit April 1997 ist sie dem Trossgeschwader unterstellt.
Obwohl als zweite Einheit in Dienst gestellt, bezeichnet die Deutsche Marine heute, vermutlich weil nur noch die Fehmarn in Dienst ist, die beiden Schiffe als Fehmarn-Klasse (720).[2]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Günter Kroschel, Klaus-Jürgen Steindorff: Die Deutsche Marine 1955–1985, Schiffe und Flugzeuge. Wilhelmshaven 1985, Verlag Lohse - Eissing, ISBN 3-920602-30-7
- Gerhard Koop/Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5950-6
- W. Gerschau/W. Doskozil: 3000-PS-Bergungsschlepper "Helgoland" in HANSA Ausgabe 9/1966 S. 747–752
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Der in der Marine gebrauchte Fachbegriff (Ein)kokonieren beinhaltet das Konservieren und das (luftdichte) Verschließen eines Geräts oder sogar eines ganzen Schiffes. In der Schifffahrt bezeichnet man ein so außer Betrieb genommenes Schiff als Auflieger. Umgangssprachlich nennt man diesen Vorgang auch „Einmotten“.
- ↑ Seite der Deutschen Marine (abgerufen am 22. Juli 2014)