Heliatek ist ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden. Es entstand 2006 als Start-up-Unternehmen als Spin-Off des Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden und der Universität Ulm.[1]

Heliatek
Rechtsform GmbH
Gründung 2006
Sitz Dresden, Deutschland Deutschland
Leitung Guido van Tartwijk
Branche Solarindustrie
Website www.heliatek.com/de

CEO der Heliatek GmbH[2] ist seit November 2018 Guido van Tartwijk.[3][4] Das Unternehmen ist in Dresden ansässig, mit einem weiteren Standort in Ulm.

Produktlinie

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Das Unternehmen entwickelt und produziert leichtgewichtige, biegsame Solarfolien von weniger als 1 mm Dicke. Bei der Herstellung werden im Vakuum bei Niedrigtemperatur homogene Schichten von Oligomeren aufgedampft.[2][5]

Wie Thomas Bickl (Heliatek) 2015 erklärte, bleibt der Wirkungsgrad organischer Solarfolien über einen weiten Temperaturbereich stabil, was gerade in wärmeren Ländern zum Tragen komme. Die Folien hätten zudem eine „gute Energiebilanz bei der Herstellung“ und ein „einfaches Recycling“.[6] Laut Angaben des Unternehmens sind die Folien besonders geeignet für Fassaden und Dachflächen von Gebäuden, die aus statischen Gründen keine herkömmlichen Solarmodule tragen können.[7] Im Mai 2021 soll die Serienproduktion beginnen.[8][9]

Das Unternehmen hat sich zunächst vollständig auf Geschäftskunden ausgerichtet.[7] Ihren Markteintritt hatte Heliatek mit der Integration ihrer Solarfolie in Baumaterialien wie Glas und Beton.[5]

Installationen

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In Singapur wurde 2015 ein überdachter Gehweg am Flughafen Seletar mit Solarfolien ausgestattet.[10][11] Gemeinsam mit dem Energieversorgungsunternehmen Engie installierte Heliatek 2017 das bislang weltweit größte System organischer Photovoltaik auf einem Dach von 530 m² Größe des Collège Pierre Mendès-France in La Rochelle, Frankreich. Mit einer erwarteten Leistung von 23,8 MWh pro Jahr soll es 15–20 % des Energiebedarfs der Schule decken.[12] In Donauwörth wurde 2019 in einem Pilotprojekt eine rund 230 m² große Solarfolie auf der Fassade eines Getreidesilos angebracht, mit einem erwarteten Output von 6,7 MWh pro Jahr.[13][14]

Auszeichnungen

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  • 2011 Deutscher Zukunftspreis für das Projekt „Organische Elektronik – mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten“
  • 2015 Nominierung als „Technology Pioneer“ durch das Weltwirtschaftsforum[5]
  • 2015 Renewable Energy Design Award, bei der Preisverleihung der Elektra European Electronics Industry Awards[5]
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Einzelnachweise

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  1. ChemEurope report: Heliatek GmbH. In: www.chemeurope.com. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  2. a b Heliatek schließt unter Führung der Investment Holding AQTON SE die C-Finanzierungsrunde mit 18 Millionen EUR. In: high-tech-gruenderfonds.de. 30. September 2014, abgerufen am 15. Juni 2019.
  3. Martin Jendrischik: Heliatek testet organische Solarfolien im Duisburger Hafen. In: www.cleanthinking.de. 13. November 2018, abgerufen am 15. Juni 2019.
  4. About: CEO Guido van Tartwijk. In: www.heliatek.com. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  5. a b c d Heliatek, deutscher „Technology Pioneer“, nimmt am World Economic Forum in DAVOS teil. In: oes-net.de. Organic Electronics Saxony, 20. Januar 2016, abgerufen am 25. Juni 2019 (englisch).
  6. Markus Haller: Organische Solarfolien können mithalten: Der Wirkungsgrad ist nicht alles. In: www.elektroniknet.de/. 13. November 2015, abgerufen am 15. Juni 2019.
  7. a b Heiko Weckbrodt: Heliatek Dresden geht 2020 an die Börse. In: olger.de. 15. März 2018, abgerufen am 15. Juni 2019.
  8. Nick Reimer: Neue Hoffnung für die deutsche Solarbranche. Abgerufen am 29. April 2021.
  9. Nick Reimer: Technische Neuerung Solarfolie: Ein Sonnenkraftwerk zum Ankleben. In: Die Tageszeitung: taz. 28. April 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 29. April 2021]).
  10. Susanne Neumann: Heliatek aus Dresden stellt organische Solarfolie für Gebäude in Singapur her. In: www.ingenieur.de. 23. März 2015, abgerufen am 15. Juni 2019.
  11. Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Heliatek meldet erfolgreiche Installation von HeliaFilm auf Aluminium in Singapur. In: www.solarserver.de. 16. September 2015, abgerufen am 15. Juni 2019.
  12. Tom Kenning: Engie and Heliatek launch ‘world’s largest’ OPV system on French school roof. In: www.pv-tech.org. 16. November 2017, abgerufen am 15. Juni 2019 (englisch).
  13. Solarfolien an Fassaden: Pilotversuch in Donauwörth. In: www.br.de. Bayerischer Rundfunk, 13. Juni 2019, abgerufen am 15. Juni 2019.
  14. Sandra Enkhardt: Heliatek and Lechwerke test PV facade on grain silo. In: www.pv-magazine.com. 27. Mai 2019, abgerufen am 15. Juni 2019.