Helmer Hanssen (Schiff)

norwegisches Forschungsschiff

Die Helmer Hanssen ist ein norwegisches Forschungsschiff der Universität Tromsø. Das Schiff wird für ozeanographische und Fischerei- sowie Klimaforschung eingesetzt. In erster Linie wird es von der Universität Tromsø, dem Institute of Marine Research in Bergen und dem University Center (UNIS) auf Spitzbergen genutzt. Das Schiff wird von Northshore in Tromsø bereedert.[1]

Helmer Hanssen
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen
andere Schiffsnamen

Jan Mayen

Schiffstyp Forschungsschiff
Rufzeichen LAHV
Heimathafen Tromsø
Eigner Universitetet i Tromsø
Reederei Northshore AS, Tromsø
Bauwerft Danyard A/S, Frederikshavn
Baunummer 691
Bestellung 1. August 1987
Kiellegung 25. Januar 1988
Stapellauf 2. April 1988
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 63,80 m (Lüa)
55,55 m (Lpp)
Breite 13,36 m
Seitenhöhe 8,55 m
Tiefgang (max.) 5,95 m
Vermessung 2052 BRZ / 634 NRZ
 
Besatzung 11
Maschinenanlage
Maschine 1 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 8R32E)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 3.000 kW (4.079 PS)
Dienst­geschwindigkeit

12,5 kn (23 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 850 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen DNV GL
IMO-Nr. 8716655

Geschichte

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Das Schiff wurde von Skipsteknisk entworfen und 1988 unter der Baunummer 691 auf der Werft Danyard in Frederikshavn als Heckfänger gebaut. Die Kiellegung fand am 25. Januar, der Stapellauf am 2. April 1988 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 5. August 1988.

1992 wurde das Schiff auf der norwegischen Werft Båtbygg in Raudeberg zum Forschungsschiff umgebaut und von der Universität Tromsø gechartert. Zum 17. Juni 2011 kaufte die Universität Tromsø das Schiff für NOK 72 Millionen.[2] Neuer Name des Schiffes, das zuvor als Jan Mayen in Fahrt war, wurde Helmer Hanssen nach dem Polarforscher Helmer Hanssen.[3]

Die Zukunft des Schiffes ist ungewiss. Im Zuge des Baus der Kronprins Haakon als neues norwegisches Polarforschungsschiff wurde die Außerdienststellung des Schiffes erwogen.[4][5]

Technische Daten

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Der Antrieb des Schiffes erfolgt durch einen Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 8R32E) mit 3000 kW Leistung, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder ausgestattet.

Für die Stromerzeugung steht ein Leroy-Somer-Wellengenerator mit 2280 kVA Scheinleistung zur Verfügung, der über eine Abtriebswelle von der Hauptmaschine angetrieben wird. Außerdem steht ein Leroy-Somer-Generator (Typ: LSA 50 M4) mit 945 kVA Scheinleistung zur Verfügung, der von einem Cummings-Dieselmotor (Typ: KTA 38 G2) angetrieben wird.

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse 1C).

Ausstattung

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Das Schiff verfügt über 21 Einzel- und Doppelkabinen für 35 Personen, davon 11 Besatzungsmitglieder. Insgesamt stehen 40 Kojen zur Verfügung.

An Bord stehen mehrere Laborräume und weitere Räume für Forschungszwecke zur Verfügung. Unterhalb des Hauptdecks befinden sich drei Laderäume, ein Gefrierraum mit einer Kapazität von 500 m³, ein Kühlraum mit einer Kapazität von 200 m³ und ein Trockenraum mit einer Kapazität von 150 m³. Hinter den Laderäumen befindet sich der Maschinenraum. Auf dem Brückendeck befindet sich in etwa 15 Meter Höhe ein Krähennest als Ausguck.

Das Schiff ist mit mehreren Echolot- und Sonaranlagen ausgerüstet und verfügt über verschiedene, für die Fischereiforschung benötigte Winden. An Deck stehen drei Hebewerkzeuge zur Verfügung, eins im Vorschiffsbereich vor dem Brückendeck und zwei im Achterschiffsbereich hinter den Decksaufbauten.

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Commons: IMO 8716655 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. RV Helmer Hanssen, Northshore. Abgerufen am 6. Juli 2020.
  2. Randi Merete Solhaug: UiT stolt eier av F/F Helmer Hanssen, Universitetet i Tromsø, 17. Juni 2011. Abgerufen am 6. Juli 2020.
  3. Døpte og kjøpte forskningsskip, Kyst og Fjord, 20. Juni 2011. Abgerufen am 6. Juli 2020.
  4. Ronny Setså: Vil beholde forskningsfartøy, geoforskning.no, 3. Februar 2015. Abgerufen am 6. Juli 2020.
  5. Trine Holm Larsen: HMS-sertifisering av FF Helmer Hanssen, Universitetet i Tromsø, 20. April 2016. Abgerufen am 6. Juli 2020.