Helmut Dirnaichner
Helmut Dirnaichner (* 1942 in Kolbermoor) ist ein deutscher Künstler, der sich vor allem mit Rauminstallationen beschäftigt. Zentrales Element seiner Arbeit sind Farben und Pigmente.
Leben und Werk
BearbeitenVon 1970 bis 1976 studierte Dirnaichner an der Akademie der Bildenden Künste München bei Günter Fruhtrunk. In den folgenden Jahren erhielt er mehrere Stipendien, darunter ein DAAD-Stipendium in Mailand 1978, ein Werkstipendium der Stiftung Kunstfonds 1985, eine Künstlerresidenz in De Fabriek in Eindhoven sowie einen Arbeitsaufenthalt in der Villa Waldberta 1994. Dirnaichner lebt in Apulien, Mailand und München.[1]
Grundlage von Dirnaichners Arbeiten sind natürliche Materialien wie Erde, Steine und Mineralien, z. B. Azurit, Malachit und Lapislazuli. Dabei tritt Dirnaichner nach eigener Aussage „in Dialog mit den Steinen“ und führt durch seine Arbeitsweise zu den Ursprüngen der Malerei zurück. Die durch Zerstoßen, Mörsern und Zerreiben gewonnenen Pigmente werden ohne Bindemittel in Zellulose hineingeschöpft und werden zu Papierformen in kräftigen Farbtönen, die dann in Mobile-artige Installationen gehängt werden. Es entstehen dabei trotz der Gegenstandslosigkeit der Werke oft Anklänge an Blätter oder Wellen. Je nach Lichteinfall erzeugen die durch das Schöpfen entstandenen Oberflächenstrukturen unterschiedliche Tiefen- und Farbwirkungen, die dem Betrachter Ruhe vermitteln.[2]
Ausstellungen
BearbeitenEinzelausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2019: Farbe im Stein – Schwingung im Metall. Helmut Dirnaichner und Martin Willing, Museum im Kulturspeicher, Würzburg
- 2020: aus dem kosmos des konkreten, mit Ekkeland Götze, Friedberg (Hessen)
- 2021: Stein – Materie – Farbe. Helmut Dirnaichner im Dialog mit den Mineralien, Mineralogisches Museum Würzburg
- 2022: Die Sinnlichkeit der Farbe - Helmut Dirnaichner zum 80. Geburtstag. Arbeiten aus vier Jahrzehnten, Galerie Renate Bender, München
- 2023: Attracted to Paper - Inge Gutbrod und Helmut Dirnaichner, Museum Otto Schäfer, Schweinfurt
- 2024: Zinnoberrot und Silberweiß. Werke 1974-2024, Aschau im Chiemgau
Gruppenausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2021: Strukturen im Wandel. Die Zukunft hat schon begonnen – Vom Leben in Industrielandschaften, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst / Dieselkraftwerk Cottbus
- 2022: Wings. Papierkunst aus der Sammlung, Papiermuseum Düren
- 2023: mpk:Sichtweisen: Nikolaus Koliusis – WARUM BLAU?, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- 2024: Papierwelten 5.0, Galerie Renate Bender, München
Sammlungen (Auswahl)
BearbeitenLiteratur (Auswahl)
Bearbeiten- Christine Dirnaichner (Hrsg.): Helmut Dirnaichner. Wo Farbe zuhause ist : Werkzyklen 1992–2017. Verlag für moderne Kunst, Wien 2017, ISBN 978-3-903153-37-0.
- Helmut Dirnaichner: Das Leichte und das Schwere. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 1993, ISBN 978-3-928342-26-1.
- Gottfried Knapp: Helmut Dirnaichner. Das Licht aus der Erde. Hirmer Verlag, München 2025, ISBN 978-3-7774-4486-4.
- Marlene Lauter (Hrsg.): Farbe im Stein – Schwingung im Metall : Helmut Dirnaichner, Martin Willing. Wienand, Köln 2019, ISBN 978-3-86832-525-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Biografie und Ausstellungen. In: helmutdirnaichner.de. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ Dirnaichner, Helmut. In: galerie-bender.de. Abgerufen am 5. März 2025.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dirnaichner, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler |
GEBURTSDATUM | 1942 |
GEBURTSORT | Kolbermoor |