Helmuth von Stwolinski

deutscher Fotograf, Kameramann und Erfinder

Helmuth Karl Eugen Müller von Stwolinski (* 8. November 1901 in München; † 1. November 1992 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Fotograf, Kameramann und Erfinder.[1][2]

Leben und Wirken

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Der Sohn des Arztes Arthur Müller von Stwolinski und dessen Frau Therese, geb. Polzmacher,[3] besuchte ein Gymnasium, studierte anschließend Tiermalerei an der Akademie der Bildenden Künste München und machte eine Ausbildung zum Fotografen. Ab 1928 arbeitete er als Pressefotograf und Schriftleiter.[4]

Helmuth von Stwolinski hatte sich bereits einen Namen als Fotograf bei diversen Expeditionen gemacht, als ihn Leni Riefenstahl im Jahr 1936 nach Berlin rief, um für die Olympia-Film G.m.b.H. an dem geplanten Film über die Olympischen Sommerspiele als Kameramann mitzuwirken. Die Herausforderung dieses Großprojekts bestand für ihn darin, mit sieben verschiedenen Kamerasystemen umgehen zu müssen.[5]

Stwolinski entwickelte auch eigenständige Kamerasysteme, so für die Studio-Gesellschaft für Industrie- und Modephotographie.[6][7][8]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließ er sich zunächst in Salzburg und dann in Wien nieder, wo er ab 1949 Gesellschafter der Firma „TRIBOX – Erzeugung und Vertrieb phototechnischer Artikel Stwolinski u. Fasching“ war.[9] Helmuth von Stwolinski, der jahrzehntelang in einer Wohnung an der Linken Wienzeile lebte, starb 1992 in der Krankenanstalt Rudolfstiftung[10] und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.[11]

Auszeichnungen

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Filmographie

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  • 1936: Olympia (zwei Teile)
    • Fest der Völker
    • Fest der Schönheit
  • 1940: Sonne, Wind und weiße Segel
  • 1940: Das Inseldorf Frauenchiemsee
  • 1940: Hochzeit im Walsertal
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Einzelnachweise

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  1. Helmut Gernsheim, Alison Gernsheim: A Concise History of Photography. Grosset & Dunlap, New York City 1965, S. 115.
  2. Tim N. Gidal: Modern Photojournalism. Origin and Evolution 1910–1933. Macmillan, New York City 1973, S. 25.
  3. Stadtarchiv München, Geburtsregister Standesamt München III, Nr. 5308/1901 (vgl. Namensverzeichnis zum Geburtsregister 1901; PDF; 62 MB).
  4. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Personalakte Helmuth von Stwolinski, R 9361-V/113229 (vgl. Eintrag in der Deutschen Digitalen Bibliothek).
  5. Cooper C. Graham: Leni Riefenstahl and Olympia. Scarecrow Press, Metuchen 1986, S. 47.
  6. Werner Uhink: Zeit und Zeitmessen. In: Deutsches Museum (Hrsg.): Abhandlungen und Berichte. Band 11, VDI-Verlag, Berlin 1939, S. 20, 23, 25.
  7. Photographic apparatus. 3,080,806, 3-12-63. In: Official Gazette of the United States Patent Office. United States Patent Office 1963, S. 42.
  8. Popular Photography. Band 90, Ziff Davis, New York City 1983, S. 75.
  9. Firmenprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 21. Juni 1950, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  10. Magistrat der Stadt Wien, Sterbebuch Standesamt Wien-Landstraße, Nr. 1391/1992.
  11. Helmut Müller-Stwolinski in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at.
  12. Camera. Heft 7–12. C. J. Bucher, Luzern 1976, S. 131.