Hendrina Stenmanns
Hendrina Stenmanns (Ordensname Mutter Josefa, * 28. Mai 1852 in Issum/Deutschland; † 20. Mai 1903 in Steyl/Niederlande) war eine katholische Ordensschwester deutscher Herkunft und Mitgründerin des Ordens Missionskongregation der Dienerinnen des Heiligen Geistes. Sie wurde am 29. Juni 2008 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.
Leben und Werk
BearbeitenKindheit und Jugend
BearbeitenHendrina Stenmanns kam als ältestes von sieben Kindern der Eltern Wilhelm Franz Stenmanns (* 1821; † 1887) und Anna Maria Wallboom (* 1825; † 1. Dezember 1878) zur Welt. Im Frühjahr 1858 wurde sie in die katholische Volksschule eingeschult. Am 22. August 1867 wurde sie durch den Weihbischof von Münster Johannes Boßmann gefirmt. Hendrina Stenmanns wollte – nach dem Vorbild einer Tante – Franziskanerin werden.[1] Mit 19 Jahren schloss sie sich im Kloster St. Bernardin in Kapellen an die Franziskanische Bewegung an. 1875, während des Kulturkampfs, wurde das Kloster aufgelöst; ein Eintritt war ihr nicht mehr möglich. Nach dem Tod der Mutter 1878 sorgte Hendrina Stenmanns für Vater und Geschwister.[2]
Steyl
BearbeitenHendrina Stenmanns reiste das erste Mal nach Steyl, als sie Pfingsten 1879 einen ehemaligen Lehrling ihres Vaters besuchte und am vierzigstündigen Gebet der Ordensgemeinschaft teilnahm. Danach fuhr sie jedes Jahr nach Steyl, bevor sie am 12. Februar 1884 dorthin zog. Sie arbeitete als Küchenhilfe im Missionshaus der von Arnold Janssen gegründeten Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Societas Verbi Divini). Gemeinsam mit Helena Stollenwerk und weiteren Schwestern zog sie am 8. Dezember 1889 in das neue Kloster ein. Sie gilt damit als Mitbegründerin der Dienerinnen des Heiligen Geistes (Congregatio Missionalis Servarum Spiritus Sancti).
Die zeitlichen Gelübde legte Hendrina Stenmanns 1894 ab. Zwei Jahre später wurde sie zur Oberin der Gemeinschaft gewählt und löste damit Helena Stollenwerk ab, die zum Zweig der Anbetungsschwestern wechselte. Am 11. September 1895 bereits begleitete sie Schwestern auf die erste Gründung in Argentinien. Am 8. Dezember 1901 legte sie die ewige Profess ab. Die Ausbildung der neuen Missionsschwestern lag in ihrer Verantwortung. Ihr eigener Wunsch, in die Mission zu gehen, blieb unerfüllt. Hendrina Stenmanns starb am 20. Mai 1903 an einer Lungenerkrankung und ist auf dem Steyler Klosterfriedhof begraben. An ihrem Elternhaus am Nordring in Issum ist eine kleine Gedenktafel angebracht.
Wunder
BearbeitenAls für die Seligsprechung notwendiges Wunder wurde von Papst Benedikt XVI. bestätigt: 1985 lag in Brasilien ein junger Mann nach einer Blinddarmoperation mit Komplikationen durch einen irreversiblen Schock im Sterben. Eine Krankenschwester betete zu Mutter Josefa. Für die Ärzte unerklärlich soll der Mann innerhalb weniger Sekunden gesund geworden sein.[3]
Literatur
Bearbeiten- Hermann Fischer: Arnold Janssen, Gründer des Steyler Missionswerkes. Ein Lebensbild. Verl. der Missionsdruckerei, Steyl 1919, 493 S.
- Assumpta Volpert SSpS: Mutter Maria Stollenwerk und Mutter Josepha Stenmanns. Die ersten Oberinnen der Steyler Missionsschwestern "Dienerinnen des Heiligen Geistes". Selbstverlag Herz-Jesu-Kloster, Steyl 1920, 286 S.
- Hermann Fischer: Life of Arnold Janssen. Founder of the Society of the Divine Word and of the Missionary Congregation of the Servants of the Holy Ghost. Mission Press S.V.D.: Techny, Illinois (USA) 1925, 520 S.
- Assumpta Volpert SSpS: Dienen. Lebensbild der Dienerin Gottes Mutter Josepha Stenmanns. Mitgründerin der Missionsgenossenschaft der Dienerinnen des Heiligen Geistes. Vallendar 1950, 67 S., 2. Aufl.: Wimbern 1958.
- E. Kroes: Missionarie Serve dello Spirito Santo. In: Dizionario degli Istituti di Perfezione. Vol. 5 (Roma 1978) 1634–1637.
- Udo Haltermann: Die Mission des guten Herzens. Hendrina Stenmanns, Mutter Josefa, Mitgründerin der Steyler Missionsschwestern. Sondernummer der Zeitschrift Geist und Auftrag. 57. Jahrgang, Nr. 2,1985, 31 S., Verlag: Karitative Vereinigung der Steyler Missionsschwestern, Wickede - Wimbern 1985.
- S. Soete SSpS: Die Gründung der Missionsgesellschaft der Dienerinnen des Heiligen Geistes. In: J. Reuter (Hrsg.): Arnold Janssen gestern und heute. Rom 1989, 265–279.
- Ortud Stegmaier SSpS (Hrsg.): Mutter Josefa Hendrina Stenmanns 1852-1903: Briefe an Arnold Janssen. Quellen 6, Rom 1990, 357 S.
- E. Kroes – O. Stegmaier: Stenmanns, Hendrin. In: Dizionario degli Istituti di Perfezioni. vol. 9 (Roma 1997) 240.
- E. Kroes – O. Stegmaier: Stollenwerk, Helena. In: Dizionario degli Istituti di Perfezioni. vol. 9 (1997) 251–252.
- Stefan Zekorn, Markus Trautmann (Hrsg.): Glaubenszeugen in Kevelaer – Hendrina Stenmanns. Butzon & Bercker Verlag, Kevelaer 2008, ISBN 978-3-7666-1248-9.
Weblinks
Bearbeiten- Beitrag auf kirchensite.de
- Orden online [1]
Quellen
Bearbeiten- ↑ Vatikan: http://www.vatican.va/news_services/liturgy/saints/2008/ns_lit_doc_20080629_stenmanns_ge.html. Stand 10. November 2008
- ↑ Vatikan: http://www.vatican.va/news_services/liturgy/saints/2008/ns_lit_doc_20080629_stenmanns_en.html. Stand 10. November 2008
- ↑ Rheinische Post: https://archive.today/20130220175959/http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/geldern/nachrichten/nonne-aus-issum-wird-selige-1.991184. Stand 10. November 2008
Personendaten | |
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NAME | Stenmanns, Hendrina |
ALTERNATIVNAMEN | Mutter Josefa |
KURZBESCHREIBUNG | Gründerin einer Ordenskongregation |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1852 |
GEBURTSORT | Issum |
STERBEDATUM | 20. Mai 1903 |
STERBEORT | Steyl, Niederlande |