Henry Cary, 4. Viscount Falkland (* 1634; † 2. April 1663) war ein englischer Politiker.

Cary war der Sohn von Lucius Cary, 2. Viscount Falkland, und seiner Frau Lettice Morison, der Tochter von Sir Richard Morison von Tooley Park, Leicestershire. Er wurde in Hayes, Middlesex, bei Dr. Thomas Triplett erzogen. Er erbte den Titel Viscount Falkland, der zur Peerage of Scotland gehörte, nach dem Tod seines Bruders Lucius Cary im Jahr 1649 und reiste 1650 nach Frankreich. Cary sympathisierte wie sein Vater und sein älterer Bruder mit den Royalisten und in den ersten Jahren des Interregnums wurden seine Bewegungen vom Concil of State überwacht, aber nachdem William Lockhart of Lee, der Botschafter des Protektors in Paris, ihn beurteilt hatte, wurden er nicht länger als ernsthafte Bedrohung für das neue Establishment wahrgenommen.

1659 wurde Cary als Abgeordneter für Oxfordshire im Dritten Protektoratsparlament gewählt, wo er sich gegen die Anerkennung von Cromwells „Other House“ aussprach. Während des Zweiten Commonwealth ergriff er Partei gegen die Offiziere, die in London für die New Model Army verantwortlich waren, und wurde wegen Beteiligung an dem geplanten royalistischen Aufstand von 1659 verhaftet und in den Tower of London verbannt. Im Februar 1660 unterstützte er General George Monck, als dieser mit anderen Adligen aus Oxfordshire eine Erklärung unterzeichnete, die ein freies Parlament forderte. Im darauf folgenden Monat wurde er zum Friedensrichter und Kommissar der Miliz von Oxfordshire ernannt.

Cary wurde als Abgeordneter für Oxford und Arundel gewählt und entschied sich, für Oxford im Convention Parliament zu sitzen. In diesem Parlament war er ein aktiver Unterstützer der anglikanischen und royalistischen Sache und wurde als einer der zwölf Abgeordneten ausgewählt, die König Karl II. in Holland besuchten und kehrte mit dem König nach England zurück. Während Karl in Canterbury war, kehrte Cary nach London zurück und überbrachte dem Parlament einen Brief des Königs.

Während der Debatten über den Indemnity and Oblivion Act vertrat Cary eine harte Linie gegenüber den Königsmördern.

Im Juni 1660, kurz nach der Restoration von König Karl II., wurde Cary zum Oberst der Kavallerie und Gentleman of the Privy Chamber ernannt. Von da an bis zu seinem plötzlichen Tod 1663 war er am Hof und im königlichen Dienst aktiv. 1661 wurde er zum Abgeordneten für Oxfordshire im Cavalier Parliament gewählt und hatte außerdem verschiedene Militärkommissionen inne. Er unterstützte die Krone während der Debatten über die Militia Bill, welche die Macht der Krone über die Streitkräfte bestätigte, war jedoch bei einigen am Hofe wegen seiner glühenden Unterstützung des Act of Uniformity in Ungnade gefallen, da er seine Abneigung sowohl gegenüber Katholiken als auch gegenüber Dissidenten deutlich machte und die Linie der Regierung, dass Toleranz gezeigt werden sollte, ablehnte. 1661 wurde er zum Oberst der Infanterie in der Garnison von Dünkirchen ernannt. Im August 1662 wurde er für Fore ins irische Parlament gewählt und verbrachte dort einige Zeit. Im Oktober 1662, nachdem sein Regiment aufgelöst worden war, wurde er zum Hauptmann einer Kavallerietruppe in Irland ernannt. Im selben Monat kehrte er nach London zurück, um seine Arbeit in den Ausschüssen des Unterhauses wieder aufzunehmen.

Cary war der Autor des Theaterstücks The Marriage Night. Es spielt in Kastilien und behandelt die Themen Tragödie und Rache. Samuel Pepys schrieb in seinem Tagebuch, nachdem er das Stück gesehen hatte: „Eine Art Tragödie, und einige Dinge darin sind sehr gut, aber das Ganze, dachte ich, nicht so“ (Tagebuch von Samuel Pepys, 21. März 1667).

Cary starb im Alter von etwa 29 Jahren und wurde in Great Tew, Oxfordshire, begraben.

Am 14. April 1653 heiratete Cary Rachel Hungerford, die Tochter von Anthony Hungerford aus Blackbourton, Oxfordshire. Sie hatten einen Sohn, Anthony Cary, 5. Viscount Falkland (1656–1694). Rachel Hungerford heiratete zweimal wieder, einer ihrer Ehemänner war Sir James Hayes (gest. 1694). Sie starb am 24. Februar 1718 in Bedgebury in Kent.

Literatur

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