Henutsen

Königin der altägyptischen 4. Dynastie

Henutsen ist der Name einer altägyptischen Königin, welche die zweite Ehefrau von König (Pharao) Cheops in der 4. Dynastie während des Alten Reiches war.

Henutsen in Hieroglyphen
V28W24
X1
S29n

Ḥnw.t s=n
Henut-sen
G5E20U1D4
t

M3ˤ-ir.t-ḥrw-Ṣts̱
Ma’a-iret-Heru-Setesh
Die den Horus und Seth schauen darf

Es ist unbekannt, wessen Tochter sie war. Die Inschrift der sog. Inventar-Stele aus der 26. Dynastie bezeichnet sie als „Tochter des Königs“ Cheops, was jedoch angezweifelt wird. Es wäre zwar nicht ungewöhnlich, dass ein Pharao seine eigene Tochter heiratet, doch zeitgenössische Inschriften geben dies nicht her. Henutsen war dagegen nachweislich Cheops’ Gemahlin und die Mutter von Chephren, Chaefchufu (sofern dieser nicht mit Chephren identisch ist) und Minchaef. Sie scheint auch Töchter gehabt zu haben, doch deren Namen sind nicht erhalten. In den Mastabas ihrer Kinder wird sie als ältliche Dame im hautengen Kleid und mit geflecktem Schulterüberwurf abgebildet, die erwachsene Kinder grüßt oder umarmt.

Namensbelege und Titel

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Henutsen wird namentlich bislang nur auf der Inventar-Stele erwähnt. In ihrem Grab und in den Grabinschriften ihrer Söhne ist ihr Name zerstört. Sie trug zu Lebzeiten folgende Titel:

  • Sat-nesu („Tochter des König“, „Prinzessin“)
  • Ma’a-iret-Heru-Setesh („Die den Horus und Seth schauen darf“, „Königsgemahlin“)

Wie bereits erwähnt, wird der Titel als „Königstochter“ hinterfragt. Der Titel „Die den Horus und Seth schauen darf“ ist jedoch für sie sicher nachgewiesen. Er ist seit der 1. Dynastie in verkürzter Form belegt, wurde im Alten Reich immer seltener und war exklusiv den Königsgemahlinnen vorbehalten.

Ihr Grab ist möglicherweise die Pyramide G1-c, die dritte der drei Nebenpyramiden in der Nekropole des Cheops in Gizeh. Ihre Verkleidung blieb laut George Andrew Reisner unvollendet. Der zugehörige Totentempel war während der Regierung des Schepseskaf eilig aus Lehmziegeln errichtet worden. Er lag bereits am Ende des Mittleren Reiches in Trümmern. Während der 18. Dynastie wurde er restauriert und vergrößert und in der 21. und 26. Dynastie weiter ausgebaut. Die Tempelanlage wurde anschließend laut der Inventar-Stele der Göttin Isis geweiht und trug als ihre Kultstätte nun die Bezeichnung „Tempel der Isis, Herrin der Pyramide“.

Literatur

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  • Joyce A. Tyldesley: Chronicle of the queens of Egypt: from early dynastic times to the death of Cleopatra. Thames & Hudson, London 2006, ISBN 0-500-05145-3, S. 45 & 46ff.
  • Lisa K. Sabbahy: Kingship, Power, and Legitimacy in Ancient Egypt: From the Old Kingdom to the Middle Kingdom. Cambridge University Press, 2020, ISBN 978-1-108-83091-1, S. 58.
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. Thames & Hudson, London 2004, ISBN 0-500-05128-3, S. 57.
  • Peter Jánosi: Die Pyramidenanlagen der Königinnen: Untersuchungen zu einem Grabtyp des Alten und Mittleren Reiches. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1996, ISBN 978-3-700-12207-4, S. 125.