Der Starý Herštejn (auch: Herštejn, Starý Hirštejn, deutsch Hirschstein) ist ein Gipfel des mittleren Oberpfälzer Waldes.
Starý Herštejn | ||
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Höhe | 878 m n.m. | |
Lage | Plzeňský kraj, Tschechische Republik | |
Gebirge | Oberpfälzer Wald | |
Koordinaten | 49° 28′ 20″ N, 12° 42′ 50″ O | |
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Geographische Lage
BearbeitenDer Starý Herštejn befindet sich an der tschechisch-deutschen Staatsgrenze im Okres Domažlice etwa vier Kilometer südöstlich von Závist (Neid), einem Ortsteil der Gemeinde Rybník nad Radbuzou, und etwa sechs Kilometer nördlich von Nemanice (Wassersuppen). Der Gipfel des Starý Herštejns liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Mnichov u Poběžovic. Seine Nord-, West- und Südhänge liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Nemanice.
Ungefähr zwei Kilometer nördlich des Gipfels des Starý Herštejns erhebt sich der 864 Meter hohe Lissaberg (Lysá hora). Im Sattel zwischen diesen beiden Gipfeln entspringt in 769 Meter Höhe die Pivoňka und fließt nach Osten in Richtung Pivoň. Im Tal auf der Westseite des Starý Herštejn fließt der Nemanický potok von Norden nach Süden.[1][2] Die Felsen des Starý Herštejn bestehen vorwiegend aus Gneis.[3]
Südsüdöstlich vom Hirschstein erhebt sich der 805 m hohe Kleinfels (Malá skála). Zwischen Hirschstein und Kleinfels befindet sich der Vranovské sedlo, ein 756 m hoher Gebirgspass. Über diesen Pass führt eine schmale, nur im Sommer und Herbst befahrbare Gebirgsstraße, die Vranov und Nemanice verbindet.
Geschichte
BearbeitenAuf dem Gipfel des Starý Herštejn befindet sich die Ruine der Burg Starý Herštejn. Diese Burg gehörte 1272 dem Adelsgeschlecht vom Hirschstein. Die Burg wurde Anfang des 16. Jahrhunderts zerstört.[4]
Auf der Nordseite des Starý Herštejn entstanden die Siedlungen Fuchsenhäuseln (Liščí domky)[5], Kreuzhütte (Křížová Huť, Glashütte errichtet 1775)[6] und Hirschsteinhäusel (Herštejnské Chalupy, 1705).[7] Auf der Westseite lag Haselberg (auch: Deutschhütten, Lískovec-Lučina, 1713 Errichtung einer Glashütte).[8] Auf der Ostseite lag Kapellen (Kaplička).[9] Alle diese ehemaligen Siedlungen sind untergegangen und heute Wüstungen.
Seit 1968 gehören der Gipfel und seine Umgebung, insbesondere der Hang Richtung Westen, Süden und Osten zum Naturschutzgebiet Starý Hirštejn.
Naturschutzgebiet Starý Hirštejn
BearbeitenIm Naturschutzgebiet Starý Hirštejn gibt es viele seltene Pflanzen und Tiere. Da es nicht mit dem Auto, sondern nur auf einem beschwerlichen Fußmarsch zu erreichen ist, hat sich die Natur relativ ungestört erhalten. Felsen, Geröllflächen und Feuchtwiesen bieten auch kleineren Pflanzen Lebensraum.
Pflanzenwelt
BearbeitenIm Wald rund um den Gipfel des Starý Herštejn stehen Rotbuchen, Weiß-Tannen, Ebereschen, Platanen, seltener auch Erlen.
Im Naturschutzgebiet auf dem Starý Hirštejn wachsen Gelappter Schildfarn, Wolfs-Eisenhut, Gewöhnliche Goldnessel, Dunkles Lungenkraut, Wald-Bingelkraut, Gelbes Windröschen, Vielblütige Weißwurz, Großblütiger Fingerhut, Draht-Schmiele, Hallersche Schaumkresse, Waldmeister, verschiedene Orchideenarten, Seidelbast und andere Pflanzen.
Vögel
BearbeitenFolgende Vögel können im Naturschutzgebiet angetroffen werden: Zwergschnäpper, Kolkrabe, Schwarzstorch, Waldkauz, Raufußkauz, Ringeltaube, Hohltaube, Schwarzspecht und andere Spechtarten, Fitis, Waldlaubsänger, Wintergoldhähnchen, Wacholderdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Waldbaumläufer, Kleiber, Grünfink, Mäusebussard, Habicht und andere Vogelarten.
Weitere Tiere
BearbeitenDas Naturschutzgebiet bietet Zuflucht für Blattkäfer, Rüsselkäfer, Salamander, Erdmaus, Gelbhalsmaus, Waldspitzmaus, Steinmarder, Mufflon, Reh, Damhirsch, Rothirsch, Luchs, Rotfuchs und andere Tierarten.[10][11][12][13]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Český les Domažlicko. SHOCart spol. s.r.o.Zádveřice 48, 76312 Vizovice, 2008, ISBN 978-80-7224-538-3
- ↑ https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/index.html?bgLayer=tk&X=5482006.16&Y=4551822.40&zoom=10&lang=de&topic=ba&catalogNodes=122
- ↑ Josef Bernklau, Wilhelm Kurt: Geologischer Aufbau. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 12–15.
- ↑ Fr. Bernau: Die Burg Hirschstein. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 422–427.
- ↑ Josef Bernklau und Georg Tuchek: Rindl. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 265, 266.
- ↑ Josef Bernklau: Kreuzhütte. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 248.
- ↑ Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 241, 404.
- ↑ Josef Bernklau nach Josef Vogl: Haselberg. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 245.
- ↑ http://mapire.eu/de/map/hkf_75e/?layers=osm%2C8&bbox=1409675.5622065598%2C6352179.802782877%2C1422335.445016292%2C6357291.529049448
- ↑ http://www.protectedplanet.net/stary-hirstejn-nature-reserve
- ↑ http://www.ochranaprirody.cz/lokality/?idlokality=409
- ↑ http://www.prirodnikrasycr.estranky.cz/clanky/geomorfologicke-celky-cr/cesky-les/stary-herstejn--878-m-n.-m.-.html
- ↑ http://natura2000.eea.europa.eu/Natura2000/SDF.aspx?site=CZ0320030