Herbert Eckstein (Mediziner)
Herbert Eckstein (* 11. Juli 1926; † 5. November 1986) war ein deutsch-britischer Kinderchirurg mit dem Spezialgebiet der Kinderurologie.[1]
Leben
BearbeitenHerbert B. Eckstein wurde als Sohn des Albert Eckstein, gest. 1950 in Hamburg, und der Erna Eckstein-Schlossmann, gest. 1998 in Cambridge, in eine deutsche Medizinerfamilie geboren. Vater, Mutter und Großvater Arthur Schloßmann waren Pädiater. Nachdem der Vater, seit 1932 als Nachfolger seines Schwiegervaters Direktor der Akademischen Kinderklinik in Düsseldorf, 1935 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen worden war, emigrierte die Familie in die Türkei. Seine Schulbildung erhielt Eckstein in England. Dort studierte er auch Medizin[2].
1958 bis 1961 baute er in Ankara am Kinderkrankenhaus der Hacettepe-Universität zusammen mit seiner Mutter, ebenfalls Kinderärztin, die Kinderchirurgie auf. 1961 kehrte er nach England zurück und arbeitete als Arzt in Facharztausbildung am Great Ormond Street Hospital in London, wo er ab 1963 als Facharzt für Kinderchirurgie und später am Queen Mary’s Hospital Carshalton, Surrey, arbeitete.[2]
Eckstein beschrieb als erster die Ureterocystoplastie und führte 1973 die Blasenaugmentation mit Hilfe des dilatierten Ureters als Behandlungstechnik ein.[3] 1981 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie.[1]
In Istanbul wurde 1995 zu seinem Gedenken eine Ärztekonferenz abgehalten; aus diesem Anlass wurde ihm auch ein Fachbuch gewidmet[4].
Literatur
Bearbeiten- International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Vol. 2. Hrsg. Herbert A. Strauss, Werner Röder. Saur, München u. a. 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 234
- Arnold Reisman: Turkey's Modernization. Refugees from Nazism and Atatürk's Vision. New Academia Publ., 2006 ISBN 0-9777908-8-6[5]
- Angela Genger: Erna Eckstein-Schlossmann starb in Cambridge. In: Augenblick. Hrsg. Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Nr. 12–13, 1998, S. 23.[6]
- Erna Eckstein-Schlossmann,[7] Lorenz Peter Johannsen (Hrsg.): „Eigentlich bin ich nirgendwo zu Hause“. Aufzeichnungen. Reihe: Jüdische Memoiren. Hentrich & Hentrich, Berlin 2012, ISBN 978-3-942271-74-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Verstorbene korrespondierende Mitglieder, Ehrenmitglieder, Ehrenpräsidenten und Präsidenten der DGKCH. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2015; abgerufen am 15. Juli 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b L. Spitz, A.M. Holschneider: Obituary H.B. Eckstein MA, MD, MChir, FRCS. In: Zeitschrift für Kinderchirurgie. Band 42, Nr. 6, 1987.
- ↑ Reconstructive Surgery of the Lower Urinary Tract in Children. Joachim Wilhelm Thüroff et al., International Society of Urology, Informa Health Care, 1995, S. 135 ISBN 1-899066-16-0
- ↑ Turkey's Modernization: Refugees from Nazism and Atatürk's Vision. Arnold Reisman, by New Academia Publishing, LLC, 2006, S. 498 ISBN 0-9777908-8-6
- ↑ In google books online lesbar, siehe vorige Anmerkung
- ↑ Nachruf
- ↑ Auswahl aus ihren gesamten Aufzeichnungen
Personendaten | |
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NAME | Eckstein, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Kinderchirurg deutsch-jüdischer Herkunft mit dem Spezialgebiet der Kinderurologie |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1926 |
STERBEDATUM | 5. November 1986 |