Herbert Edelsbrunner

österreichischer Informatiker und Mathematiker
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Herbert Edelsbrunner (* 14. März 1958 in Graz)[1] ist ein österreichischer Informatiker und Mathematiker, der sich mit rechnergestützter Geometrie (Computational Geometry) und Topologie befasst.

Herbert Edelsbrunner (2011)

Biografie

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Herbert Edelsbrunner erhielt 1980 sein Diplom und wurde 1982 an der TU Graz bei Hermann Maurer promoviert (Intersection problems in computational geometry).[2] Er war danach noch kurz weiter Assistent in Graz und ab 1985 Professor an der University of Illinois at Urbana-Champaign (ab 1990 mit voller Professur) und ab 1999 an der Duke University. Seit 2009 ist er Professor am Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg bei Wien.

Er war Gastprofessor am Lawrence Livermore National Laboratory, an der Berlin Mathematical School und an der École normale supérieure sowie Moore Scholar am Caltech. Er war mehrfach Gastwissenschaftler am Thomas J. Watson Research Center von IBM.

1996 gründete er mit seiner Ehefrau Ping Fu (* 1958), damals Direktorin für Visualisierung des National Center for Supercomputing Applications, die Firma Geomagic (damals Raindrop Geomagic), die Software für dreidimensionale Geometrische Modellierung herstellt. Er entwickelte unter anderem die Alpha Shapes Software speziell für Molekül-Modellierung.[3] Mit Ernst Peter Mücke entwickelte er ein automatisches Verfahren, um geometrische Algorithmen robuster zu machen.[4]

2012 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Europäischen Mathematikerkongress (ECM) in Krakau (Persistent homology and applications). 2008 wurde er Mitglied der Leopoldina[5] und 2005 der American Academy of Arts and Sciences. Seit 2009 ist er ordentliches Mitglied der Academia Europaea[6] und seit 2014 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[7] 2006 erhielt er einen Ehrendoktor der TU Graz, und 1991 erhielt er den Alan T. Waterman Award.

2018 wurde er gemeinsam mit der Ethnomusikologin Ursula Hemetek mit dem mit je 1,4 Millionen Euro dotierten Wittgenstein-Preis ausgezeichnet.[8]

Privates

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Edelsbrunner stammt aus Unterpremstätten und wollte nach seinem Kindheitstraum eigentlich Musiker werden. Erst nach dem Wechsel von der Hauptschule in das Grazer Bundesrealgymnasium Keplerstraße erkannte er sein mathematisches Talent.

Aus der Ehe mit seiner früheren Frau Ping Fu, die er 1991 heiratete,[9] hat er zwei Kinder. Die Tochter Xixi lebt in Los Angeles, der Sohn Daniel lebt in Graz und ist Musiker mit eigener Band.

Schriften

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  • Herbert Edelsbrunner: Algorithms in Combinatorial Geometry. Hrsg.: W. Brauer, G. Rozenberg, A. Salomaa (= Monographs on Theoretical Computer Science). Springer, Berlin u. a. 1987, ISBN 3-540-13722-X.
  • Herbert Edelsbrunner, John L. Harer: Computational Topology: An Introduction. American Mathematical Society, Providence, RI 2010, ISBN 978-0-8218-4925-5.
  • Herbert Edelsbrunner: Geometry and Topology for Mesh Generation. Cambridge University Press, 2001, ISBN 0-521-79309-2.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Lebensdaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. Mathematics Genealogy Project
  3. Edelsbrunner, E. P. Mücke Three-dimensional alpha shapes, ACM Trans. Graphics 13 (1994), 43-72
  4. H. Edelsbrunner, E. P. Mücke Simulation of simplicity: a technique to cope with degenerate cases in geometric algorithms, ACM Trans. Graphics 9 (1990), 66-104
  5. Mitgliedseintrag von Herbert Edelsbrunner (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 19. April 2022.
  6. Mitgliederverzeichnis: Herbert Edelsbrunner. Academia Europaea, abgerufen am 30. Juli 2017 (englisch).
  7. Mitglieder der ÖAW: Herbert Edelsbrunner. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. April 2022.
  8. a b Wittgenstein-Preise 2018 an den Informatiker und Mathematiker Herbert Edelsbrunner sowie an die Ethnomusikologin Ursula Hemetek. OTS-Meldung vom 13. Juni 2018, abgerufen am 13. Juni 2018.
  9. Ping Fu. Abgerufen am 22. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark und Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst. In: kommunikation.steiermark.at. 9. Juli 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.