Herbert Lange (Publizist)
Herbert Lange (* 9. August 1908 in Dresden; † 19. Mai 1971 in Schärding) war ein deutsch-österreichischer Maler, Zeichner, Schriftsteller, Journalist und Publizist.
Leben
BearbeitenLange war der einzige Sohn des Gewerberevisors Richard Lange und dessen Frau Meta (geborene Döbert). Er besuchte die Bürger- und Mittelschule in Dresden und schrieb sich 1928 an der Technischen Hochschule Dresden ein. Während seines Studiums der Pädagogik, Philosophie, Psychologie und Soziologie belegte er auch einige Semester an der wiener Universität. 1933 beendete er sein Studium mit dem Staatsexamen und der damit verbundenen Lehrberechtigung für den Freistaat Sachsen ab. Lange war bis 1939 als Lehrer an einer Volksschule tätig. Anschließend lebte er in Linz und später in Wernstein am Inn.
Seit 1931 veröffentlichte er auch literarische Arbeiten, so beispielsweise im Dresdner Anzeiger. Er war Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste an deren Ausstellungen er teilnahm. Beiträge von ihm erschienen 1939 und 1940 in der vom Nationalsozialistischen Lehrerbund Schülerzeitschrift Hilf-mit!. Im Zweiten Weltkrieg war Lange Sanitäter. Seit 1945 betätigte er sich als Kulturredakteur für die Oberösterreichischen Nachrichten und wurde 1947 Feuilletonchef der Kulturbeilage der Nachrichten am Abend sowie Begründer und literarischer Leiter der Pegasus-Ausgaben im Brücken-Verlag.[1]
1961 wurde Lange Leiter des Presseamtes der Stadt Linz und verfasste Beiträge für die Zeitschrift linz aktiv. Er war u. a. Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs, der Akademie der darstellenden Künste Hamburg und der Innviertler Künstlergilde und verfasste auch mehrere Hörspiele, Kantaten und ein Oratorium.[2]
Lange war ab 1956 Mitglied der Freimaurerloge Zu den 7 Weisen, ab 1967 affiliert in die Loge Johannes Kepler.[3] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Wernstein am Inn.
Auszeichnungen
Bearbeiten- Berufstitel Professor
- Benennung des Herbert-Lange-Wegs in Wernstein am Inn
Schriften (Auswahl)
BearbeitenBücher
- Der Auferstandene. 1949.
- Die Geschichte vom Brot. Linz 1951.
- Eine völlig nebensächliche Figur. 1953.
- Speckwastl in Afrika. Wien 1955.
- Halali! – Moorbad Neydharting. 1958.
- Kleine Leute – leider mit Gefühl. Innsbruck 1958.
- Leben in Linz. Ein Lesebuch. Unter Verwendung amtlicher Unterlagen herausgegeben. Linz 1961.
- Leben in Linz – Der Magistrat. Linz 1961.
- Die Donaustadt Österreichs, Linz. Linz 1964 (deutsch, englisch, französisch).
Artikel
- Der beschriebene Tännling. In: Vierteljahresschrift des Adalbert-Stifter-Institutes. Jg. 7, Linz 1958, S. 27–32.
- Als Hilfsarbeiter und Künstler in Lenzing, Ragimund Reimesch, Wanderer aus dem siebenbürgischen Kronstadt und seine Verwandlung in Oberösterreich. In: Oberösterreichische Nachrichten. Nr. 14, Linz 1959.
- Zum 50. Geburtstag des oberösterreichischen Malers Professor Fröhlich. In: Oberösterreichische Nachrichten. Nr. 111, Linz 1960.
- Im Alleingang zum Olymp. Mein Bild vom Menschen und Maler Professor Rudolf Steinbüchler. Mattighofen 1961, S. 15–17.
- Alois Dorn, Besuch im Atelier X. In: Oberösterreichische Nachrichten. Nr. 10, Linz 1962.
- Kunst und Künstler in der Gesellschaft. Zum zehnjährigen Bestehen des Kulturringes der Wirtschaft Oberösterreichs. In: Linz Aktiv. Heft 8, Linz 1963, S. 12–15.
- Josef Wimmer, Künstler aus der Seele Kraft. In: Kunstjahrbuch der Stadt Linz. Linz 1963, S. 88–96.
- Alfred Kubin und „Die andere Seite“. Zur fünften Wiederkehr des Todestages unseres unvergessenen Donaumeisters am 20. August 1964. In: Oberösterreichische Nachrichten. Nr. 192, Linz 1964.
- Alfred Kubin. In: Tausend Jahre Österreich. Band 3, Wien 1974, S. 378–386.
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- Der Journalist und Schriftsteller Herbert Lange als Zeichner und Maler. Gedächtnisausstellung im Stift Reichersberg (1976)[4]
- Maler und Zeichner aus Wernstein, Oberösterreich. In Neuburg am Inn, Schule Dommelstadl, Dommelstadl, 1984 (gemeinsam mit Alois Beham, Johanna Dorn-Fladerer, Herbert Fladerer und Alfred Kubin)
Literatur
Bearbeiten- Peter Kraft: Herbert Lange zum 60. Geburtstag, in: Oberösterreichischer Kulturbericht. In: Kunstpädagoge einer wachsenden Stadt. Folge 28, Jahrgang 22, Linz 1968.
- Walter Pollack: Herbert Lange zum Gedenken. In: Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde, 1971/1972. Ried im Innkreis 1971, S. 61–63.
- Eduard Wiesner: Herbert Lange. In: Wernstein am Inn. Ein Heimatbuch. Wernstein 1985, S. 204–207.
- Karl Kleinschmidt: Herbert Lange. In: Vierteljahresschrift des Adalbert-Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich. Jahrgang 21, 1972, Folge 1/2, S. 14–15.
- Peter Kraft: Kunstkritiker über den Tag hinaus. Zum Tod von Prof. Herbert Lange. in: Oberösterreichischer Kulturbericht. Folge 12, Jahrgang 25, Linz 1971.
- Erinnerungen an Herbert Lange, 80. Geburtstag des Publizisten. In: Linz aktiv. Heft 107, Linz 1988.
- Professor Herbert Lange †. In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz. Nr. 11, Linz 1971, S. 163–164.
- Walter Knoglinger: Prof. Herbert Lange †. In: Linz aktiv. Heft 39, Linz 1971, S. 49.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Herbert Lange im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Lange, Herbert'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georg Hofer: Herbert Lange (20. Januar 2016) Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich.
- ↑ Nachlässe in Österreich: Herbert Lange, Schriftsteller und Publizist. data.onb.ac.at Datenbank der Österreichischen Nationalbibliothek.
- ↑ Günter K. Kodek: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S. 138.
- ↑ Ausstellungsbeschreibungen In: Oberösterreichischer Kulturbericht. Jahrgang 30, 1976, Folge 12; Neue Warte am Inn Jahrgang 96, 1976, Nr. 21; Rieder Volkszeitung. Jahrgang 86, 1976 Nr. 21,22.
Personendaten | |
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NAME | Lange, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Maler, Zeichner, Schriftsteller, Journalist und Publizist |
GEBURTSDATUM | 9. August 1908 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 19. Mai 1971 |
STERBEORT | Schärding |