Herbert Louis (Geograph)

deutscher Gegraph

Herbert Louis (* 12. März 1900 in Berlin; † 11. Juli 1985 in München) war ein deutscher Geograph.

Werdegang

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Herbert Louis studierte Geografie, Geologie und Physik in Berlin. 1923 begleitete er Ernst Nowack zu Forschungen in Albanien. 1925 wurde er mit einer landeskundlichen Arbeit über Albanien in Berlin bei Albrecht Penck promoviert.[1] 1926 bis 1928 unternahm er geomorphologische Forschungen in Bulgarien, die zur Grundlage seiner Habilitation in Berlin 1930 wurden.[2]

Louis war ab 1935 ordentlicher Professor in Ankara, wo er das Geographische Institut aufbaute. 1943 wechselte er (als Nachfolger von Franz Thorbecke) an die Universität zu Köln. 1952 wurde er Professor und Direktor des Geographischen Instituts an der Universität München. 1965/66 war er als Gastprofessor erneut in Ankara tätig. 1968 wurde er emeritiert.

Neben Geomorphologie (zum Beispiel Rumpftreppen oder Piedmondtreppen) befasste er sich mit der Geographie der Türkei und Südosteuropas (Bulgarien, Albanien), besonders mit der Quartär-Geschichte der Türkei. Er verfasste ein Lehrbuch der Geomorphologie.

Auszeichnungen

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Louis war Ehrenmitglied der Deutschen Quartärvereinigung sowie Mitglied der Leopoldina und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

  • 1978 Goldene Ferdinand‐von‐Richthofen‐Medaille der Berliner Gesellschaft

Schriften

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  • Albanien. Eine Landeskunde vornehmlich auf Grund eigener Reisen. Verlag von J. Engelhorns Nachfolgern in Stuttgart, Berlin 1927.
  • Morphologische Studien in Südwest-Bulgarien. Engelhorn, Stuttgart, 1930.
  • Glazialmorphologische Studien in den Gebirgen der britischen Inseln. Engelhorn, Stuttgart 1934.
  • Das natürliche Pflanzenkleid Anatoliens, geographisch gesehen, Geographische Abhandlungen, 3. Reihe, Heft 12, Stuttgart, Engelhorn 1939.
  • Allgemeine Geomorphologie (unter Mitarbeit von Klaus Fischer, Bild- und Textteil), 3. Auflage, de Gruyter 1968 (Lehrbuch der allgemeinen Geographie, begründet von Erich Obst, Band 1).

Literatur

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  • Herbert Lehmann: Herbert Louis. In: Erdkunde. Band 19, Nr. 1, 1965, S. 2–6, doi:10.3112/erdkunde.1965.01.01.
  • Klaus Fischer: Herbert Louis (1900–1985). In: Die Erde 116, 1985, H. 4, S. 289–295.
  • Uwe Rust: Herbert Louis' Beiträge zur Konstituierung der Klimageomorphologie. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München 71, 1986, S. 47–56.
  • Ute Wardenga: „Beobachtung ist die Grundlage der Geographie!“ Herbert Louis als Länderkundler, Kartograph und Geomorphologe. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München 89, 2007, S. 103–133.
  • Wolfgang Weischet: Herbert Louis. Leben und Werk. In: Geographisches Taschenbuch 1989/1990, S. 115–127.
  • Nicolas Ginsburger: Entre Obst et Chaput: influences européennes et création de l'école turque de géographie (1915–1943). In: Günes Isiksel, Emmanuel Szurek (dir.): Turcs et Français. Une histoire culturelle (1860–1960). PUR, Rennes 2014, S. 251–270.
  • Nicolas Ginsburger: Deux collèges géographes en Anatolie? Parcours, méthodes et analyses de terrains des professeurs Ernest Chaput et Herbert Louis en Turquie (1928–1939). In: Revue germanique internationale 20, 2014, S. 83–106.
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Einzelnachweise

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  1. Herbert Louis: Beiträge zur Landeskunde des albanischen Epirus. Stuttgart 1927.
  2. Herbert Louis: Morphologische Studien in Südwestbulgarien. Engelhorn, Stuttgart 1930.