Hermanis Saltups

lettischer Fußballnationalspieler, Torwart und Psychiater

Hermanis Hugo Saltups (* 16. Mai 1901 in Riga, Russisches Kaiserreich; † 27. Januar 1968 ebenda) war ein lettischer Fußballnationalspieler und Mediziner.[1]

Saltups einzige bekannte Vereinsstation war der Jaunekļu Kristīgā Savienība Rīga (JKS Riga). Sein einziges Länderspiel für Lettland absolvierte er am 24. September 1922 in einem Freundschaftsspiel gegen die Auswahl Estlands. Einige Wochen nach seinem ersten Länderspiel verließ Saltups den Fußball und ging nach Deutschland, um Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu studieren.[2] Später wurde Saltups als Arzt bekannt.

Tätigkeit als Psychiater

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In den 1930er Jahren wurden die ersten Behandlungen der Schizophrenie mittels der Insulinschocktherapie im Jahr 1933 von Manfred Sakel, Wien entwickelt. Im Jahr 1936 ging Hermanis Saltups vom Rigaer Sarkankalns-Krankenhaus, der Psychiatrischen Klinik der Universität Lettlands, an die Neuropsychiatrische Universitätsklinik Wien, um sich mit der Behandlung mittels Insulinschocktherapie vertraut zu machen. Ende 1936 wurde im Rigaer Sarkankalns-Krankenhaus mit dieser Behandlung begonnen. Dort hatte ihn der Klinikdirektor Hermanis Buldus damit beauftragt, Patienten, die als schizophren diagnostiziert worden waren, mit dieser neuartigen Therapie zu behandeln. Zu Beginn der Insulinschocktherapie waren die Hauptkomplikation Todesfälle, wenn die Patienten trotz Verabreichung von Glucose nicht wiederbelebt werden konnten.[3] Mindestens zwei Patienten starben während der Behandlung.[4] Jedoch besserte sich im Krankenhaus von Sarkankalns nach einer versehentlich 47-stündigen Insulinschocktherapie die psychische Gesundheit eines Patienten dramatisch und die psychotischen Symptome verschwanden. Diese Ergebnisse ermutigten den Psychiater Verners Kraulis, ein lang andauerndes Koma zu therapeutischen Zwecken zu verwenden. Er entwickelte eine Methode, mit der das Koma um 12 Stunden und mehr verlängert werden konnte. Die modifizierte Behandlung wurde bei der Behandlung von Schizophrenen angewendet, denen die klassische Schockbehandlung nicht geholfen hatte und die als unbehandelbar galten.[5]

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Literatur

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  • E. Rancāns, E. Tērauds, M. Taube: Psychiatry in Latvia: a journey through the past three centuries. In: Nordic journal of psychiatry. Band 66, Nummer 6, Dezember 2012, S. 428–432, doi:10.3109/08039488.2012.669793. PMID 22429129.

Einzelnachweise

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  1. S_dižcilts. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  2. H. Saltups, Par schizofrenijas insulinterapiju un tas rezultatiem Sarkankalna slimnica (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv no 16.XII.36–16.X.37. Latvijas Ārstu Žurnāls 11/12, 305–323, 1937.
  3. Rory Yeomans, Anton Weiss-Wendt: Racial Science in Hitler's New Europe 1938–1945. University of Nebraska Press, Lincoln 2013, ISBN 978-0-8032-4507-5, S. 337.
  4. Nach Udo Bongartz, Hermanis Buldus, in: Biographisches Archiv der Psychiatrie (BIAPSY), abgerufen am 23. Juni 2019.
  5. fighting Schizophrenia : Beginnings of Somatic treatments in psychiatry in riga Sarkankalns Hospital in the 1930 s ieva libiete (Memento des Originals vom 8. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pdfs.semanticscholar.org, Institute of History of Medicine Riga Stradins University (englisch). Abgerufen am 23. Juni 2019.