Hermann Eckhardt

Hermann August Richard Eckhardt (* 1894^[1]; † unbekannt) war ein deutscher Jurist und Landrat.

Leben und Wirken

Nach Schulbesuch, Studium der Rechtswissenschaften und Promotion legte er am 22. April 1922 die juristische große Staatsprüfung ab. Er trat in den öffentlichen Dienst ein und wurde zum Regierungsrat befördert.

Mit Wirkung vom 1. Mai 1939 wurde er zum Landrat im Landkreis Bautzen ernannt, nachdem er seit August 1938 diese Funktion bereits kommissarisch wahrgenommen hatte.^[2] Er blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Amt und widmete sich insbesondere der Wendenabteilung des Landratsamtes.^[3] Nach Kriegsende 1945 wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht inhaftiert und angeklagt. Der Prozess gegen ihn begann am 30. November 1948 vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Bautzen. Eckhardt wurde wegen seines Ausrottungsfeldzuges gegen die sorbische Bevölkerung und der Denunziation von Sorben am 1. Dezember 1948 zu einer Strafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.^[4]^[5]^[6]

Literatur

Frank Förster: Die "Wendenfrage" in der deutschen Ostforschung, 1933-1945. Die Publikationsstelle Berlin-Dahlem und die Lausitzer Sorben. Domowina-Verlag, Bautzen, 2007, S. 170f.

Weblinks

Landkreis Bautzen Verwaltungsgeschichte und die Amtshauptleute und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)

Einzelnachweise

↑ Hartmut Zwahr (Hrsg.): Meine Landsleute. Die Sorben und die Lausitz im Zeugnis deutscher Zeitgenossen von Spener und Lessing bis Pieck. Domowina, Bautzen 1984, S. 584.
↑ Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 60. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1943, S. 478.
↑ Hans Brüchner: Die Sorben, wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart der sorbischen nationalen Minderheit. Domowina-Verlag, Bautzen, 1964, S. 32.
↑ Peter Jan Joachim Kroh: Nationalistische Macht und nationale Minderheit: Jan Skala (1889-1945). Ein Sorbe in Deutschland. Homilius, 2009. S. 120.
↑ Rolf Helm: Ein dunkles Kapitel im verbrecherischen Buch der Nazizeit. Rede anlässlich der Eröffnung des Eckhardt-Prozesses Bautzen, 30. November 1948. In: Hartmut Zwahr (Hrsg.): Meine Landsleute. Die Sorben und die Lausitz im Zeugnis deutscher Zeitgenossen von Spener und Lessing bis Pieck. Domowina, Bautzen 1984, S. 454–460.
↑ Dieter Skiba, Reiner Stenzel: Im Namen des Volkes. Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher. edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin, 2016, S. 242 f.

Personendaten
NAME	Eckhardt, Hermann
ALTERNATIVNAMEN	Eckhardt, Hermann August Richard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Jurist und Landrat
GEBURTSDATUM	1894
STERBEDATUM	20. Jahrhundert

[1] Hartmut Zwahr (Hrsg.): Meine Landsleute. Die Sorben und die Lausitz im Zeugnis deutscher Zeitgenossen von Spener und Lessing bis Pieck. Domowina, Bautzen 1984, S. 584.

[2] Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 60. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1943, S. 478.

[3] Hans Brüchner: Die Sorben, wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart der sorbischen nationalen Minderheit. Domowina-Verlag, Bautzen, 1964, S. 32.

[4] Peter Jan Joachim Kroh: Nationalistische Macht und nationale Minderheit: Jan Skala (1889-1945). Ein Sorbe in Deutschland. Homilius, 2009. S. 120.

[5] Rolf Helm: Ein dunkles Kapitel im verbrecherischen Buch der Nazizeit. Rede anlässlich der Eröffnung des Eckhardt-Prozesses Bautzen, 30. November 1948. In: Hartmut Zwahr (Hrsg.): Meine Landsleute. Die Sorben und die Lausitz im Zeugnis deutscher Zeitgenossen von Spener und Lessing bis Pieck. Domowina, Bautzen 1984, S. 454–460.

[6] Dieter Skiba, Reiner Stenzel: Im Namen des Volkes. Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher. edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin, 2016, S. 242 f.

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