Albert Kienscherf

deutscher Orgelbauer
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Max Emil Albert Kienscherf (* 31. Juli 1859 in Eberswalde; † 3. Mai 1928 ebenda) war ein deutscher Orgelbauer.

Firmenplakette

Leben und Wirken

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Er wurde als Sohn des Orgelbauers Friedrich Kienscherf (1818–1890) in Eberswalde geboren. Dieser war ein Schüler von Carl August Buchholz in Berlin gewesen und hatte 1851 eine Werkstatt in Eberswalde gegründet. Albert übernahm diese mit seinem Bruder Hermann als H. und A. Kienscherf. Zeitweise arbeiteten dort auch die Brüder Friedrich Rudolph Paul (* 1. Februar 1858) und Bernhard Gustav Richard (* 16. September 1867; † 30. März 1942) mit. Letzterer betrieb danach eine Instrumentenhandlung im väterlichen Haus als letzter Vertreter der Familie.

1928 übernahm Karl Gerbig (* 6. Februar 1888; † 17. Januar 1971), der Schüler und lange Jahre Mitarbeiter war, das Unternehmen als A. Kienscherf Nachf., Inh. Karl Gerbig. 1965 wurde es von Ulrich Fahlberg als Eberswalder Orgelbauwerkstatt fortgeführt und besteht seit 2005 durch Harry Sander und Andreas Mähnert fort.

Albert Kienscherf war mit Berta Fielitz (* 23. Juni 1869; † 9. August 1930) verheiratet. Mit ihr ist er auf dem Waldfriedhof Eberswalde beigesetzt.[1]

Werke (Auswahl)

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Die Orgelbauer Friedrich, Albert und Hermann Kienscherf bauten Orgeln und führten Umbauten und Reparaturen vor allem in der Umgebung von Eberswalde (Barnim, Uckermark) durch. Einige sind erhalten.[2] Nicht mehr erhaltene Instrumente sind kursiv gesetzt.

Friedrich Kienscherf

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1856 Garzin Kirche I/P 6
1861 Altranft Kirche
 
II/P 12 erhalten[3]
1871 Klobbicke Kirche I/P 6
1880 Heckelberg Dorfkirche Heckelberg II/P 14
1887 Dorfkirche Gandenitz Dorfkirche Gandenitz
 
I/P 4
1890 Klein Ziethen Dorfkirche Klein Ziethen
 
I/P 7 erhalten[4]

Hermann Kienscherf

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Hermann Kienscherf baute einige wenige Orgeln alleine.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1889 Groß Ziethen Französisch-reformierte Dorfkirche   I/P 11 erhalten[5]
1885 Güstow Kirche
 
II/P 13 restauriert/rekonstruiert 2022/23 → Orgel

Hermann und Albert Kienscherf

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Als Friedrich Kienscherf, Söhne, später H. & A. Kienscherf bauten beide einige Orgeln gemeinsam, einige auch nur Albert Kienscherf allein

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1890 Hindenburg (Templin) Dorfkirche
 
I/P 6 keine elektrisches Gebläse, „Kalkantenbetrieb“ per Handhebel → Orgel
1891 Finow Kirche, heute Friedenskirche II/P 16 A. Kienscherf, erhalten[6]
1892 Holzendorf Dorfkirche I/P 7 [7]
1893 Friedrichswalde Kirche
 
II/P 10 Friedrich Kienscherf, Söhne, erhalten[8]
1894 Eberswalde St. Johannis 1967 ersetzt[9]
1894 Dannenberg Dorfkirche I/P 7 Fr. Kienscherf, Söhne, nach 1949 Umdisponierung[10][11][12]
1894 Freudenberg Dorfkirche II/P 10 [13]
1897 Pausin Kirche II/P 11 erhalten[14][15]
1900 Cöthen Dorfkirche I/P 8 in Gehäuse des Kantors E. G. Menger von 1840/43, seit 1945 keine Pfeifen mehr[16][17]
1901 Gischow Dorfkirche I/P 5 einzige erhaltene Orgel in Mecklenburg → Orgel[18]
1904 Falkenberg bei Eberswalde Dorfkirche II/P 24 [19]
1906 Seehausen, Uckermark Kirche I/P 8
1906 Seelübbe bei Prenzlau Kirche II/P 14
1908 Klandorf Kirche I/P 8 erhalten[20]
1909 Joachimsthal Kreuzkirche   II/P 18 Neubau in Gehäuse und mit Pfeifen von Tobias Turley von 1828[21]
1909 Arensdorf Kirche
 
I/P 9 in Prospekt von Richter von 1757, 1945 viele Pfeifen verschwunden, heute nur noch fast leerer Barockprospekt[22]
1912 Biesenbrow Kirche nicht erhalten
1914 Sophienstädt Kirche II/P 6 Albert Kienscherf, erhalten[23]
1916 Frauenhagen bei Angermünde Kirche II/P 9 [24]
nach 1918 Mariendorf bei Berlin Eckener-Gymnasium   II 15 Das Instrument soll im Zuge der Schulrenovierung 2016 wieder instand gesetzt werden. → Orgel
um 1925 Hasenholz Kirche ?
1927 Birkholz (Rietz-Neuendorf) Dorfkirche I/P 8 erhalten[25]

Literatur

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  • Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017
  • Elke Lang: Barocke Pracht und schlichte Schönheit. Orgeln in Brandenburg. Culturcon-Medien, Berlin 2014, ISBN 978-3-941092-35-8.
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Commons: Kienscherf Orgelbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Amtsblatt Eberswalde 2007, S. 14 (PDF; 3,0 MB), aufgerufen am 13. Oktober 2015.
  2. Ausführliche Beschreibungen der meisten Orgeln in Wolf Bergelt (Hrsg.): Orgelhandbuch Brandenburg. Bände 1–5 (Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree), auch in 26 Kienscherf-Orgeln der Orgeldatabase (niederländisch-deutsch)
  3. Information Orgeldatabase
  4. Klein Ziethen Institut für Orgelforschung Brandenburg, aufgerufen am 10. Juni 2019
  5. Groß Ziethen Institut für Orgelforschung Brandenburg, aufgerufen am 10. Juni 2019
  6. Finow Institut für Orgelforschung
  7. Orgel Orgeldatabase
  8. Friedrichswalde Institut für Orgelforschung
  9. Information Orgeldatabase
  10. Orgel in Dannenberg, Institut für Orgelforschung Brandenburg
  11. Karl Richter: Orgelhandbuch Brandenburg. Märkisch-Oderland. Band 4. Freimut & Selbst, Berlin 2012. S. 108
  12. Informationen Orgeldatabase
  13. Information Orgeldatabase
  14. Kirche Pausin@1@2Vorlage:Toter Link/schoenwalde-glien.active-city.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Schönwalde-Glien, ohne Erbauernamen
  15. Information Orgeldatabase
  16. Orgel in Cöthen Institut für Orgelforschung
  17. Dorfkirche Cöthen Alte Kirchen, mit kurzer Geschichte der Menger-Orgel
  18. Gischow Orgelmuseum Malchow
  19. Information Orgeldatabase
  20. Klandorf Institut für Orgelforschung
  21. Joachimsthal Kreuzkirche Institut für Orgelforschung
  22. Martin Schulze: Orgelhandbuch Brandenburg. Band 5. Oder-Spree/Frankfurt (Oder). Berlin 2007. S. 62
  23. Sophienstädt Institut für Orgelforschung
  24. Information Orgeldatabase
  25. Orgel Orgeldatabase, mit Disposition
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  • Kurzvita auf der Website Orgellandschaft Brandenburg