Hermann Klotz (Bildhauer)
Hermann Klotz (* 11. Juni 1850 in Imst; † 6. März 1932 in Dornbirn) war ein österreichischer Bildhauer.
Leben
BearbeitenDer Sohn eines Tischlermeisters lernte zunächst bei Franz Xaver Renn und Johann Grissemann in Imst, anschließend arbeitete er im Atelier des Architekten Karl Kaiser in Wien. Ab 1875 studierte er bei Otto König an der Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien, an der er 1879 zum Leiter der neu geschaffenen Abteilung für Schnitzerei und 1884 zum Professor berufen wurde. Zu seinen Schülern gehörten Franz Haider, Wolfgang Wallner, Max Domenig und Franz Barwig der Ältere.
Klotz war insbesondere als Holzschnitzer tätig, was ihm – in Abgrenzung zu seinem Cousin, dem „Steinklotz“ genannten Steinbildhauer Edmund Klotz – den Spitznamen „Holzklotz“ einbrachte. Dabei erfand er ein neues Verfahren der Polychromie von Holzstatuen. Er schuf außerdem Statuen und Reliefs aus Marmor und Bronze, darunter eine lebensgroße Statue der schreitenden Kaiserin Elisabeth für die Matthiaskirche in Budapest. Diese Darstellung fand so großen Anklang, dass Kaiser Franz Joseph I. kleine Kopien in Biskuitporzellan herstellen ließ, um sie an Familienmitglieder und Staatsgäste zu verschenken.[1]
Zum 80. Geburtstag von Hermann Klotz erschien im Das interessante Blatt Nr. 24 am 12. Juni 1930, ein Foto vom Ehepaar Klotz.[2] Auf der Bildkarte an den Bildhauer Max Domenig befindet sich auch ein Hinweis auf die bevorstehende "goldene Hochzeit" des Paares im April 1931.
Werke
Bearbeiten- Reliefmedaillons (Satyrknaben), Österreichisches Museum für Angewandte Kunst, 1878
- Denkmal für Rudolf Eitelberger, Kunstgewerbemuseum in Wien, 1886[3]
- Allegorie der Holzbildhauerei, Österreichisches Museum für Angewandte Kunst, 1887
- Entwurf für Nebengruppen des Andreas-Hofer-Denkmals am Bergisel, 1893
- Tondi mit Reliefs der vier Evangelisten, Breitenfelder Pfarrkirche, Wien, um 1895[4]
- Kaiserin-Elisabeth-Denkmal in Meran, 1903
- Statue von Kaiserin Elisabeth in der Budapester Matthiaskirche, 1905
- Grabdenkmal für Max Stern, israelitische Abteilung des Innsbrucker Westfriedhofs, 1910[5]
Literatur
Bearbeiten- Klotz, Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 547 (Textarchiv – Internet Archive).
- Klotz, Hermann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 421 f. (Direktlinks auf S. 421, S. 422).
- Klotz, Hermann. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie, 2. Ausgabe, Band 5, De Gruyter Saur, München 2006, S. 721
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mythos Sisi, Hofburg Wien
- ↑ Das interessante Blatt: Nr. 24, 12. Juni 1930, 159. Jahrgang, Wien, S. 2, auf alex.onb.ac.at
- ↑ Eitelberger, Rudolf von (1817–1885), Bildarchiv Austria, Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Ernst Exner: Das Werden der Pfarrkirche Breitenfeld. In: Pfarre Breitenfeld (Hrsg.) 100 Jahre Pfarre Breitenfeld 1898–1998. Festschrift, Wien 1998 (PDF; 2,4 MB)
- ↑ Ein neues Grabdenkmal. In: Innsbrucker Nachrichten, 23. Mai 1910, S. 9 (online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Klotz, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1850 |
GEBURTSORT | Imst |
STERBEDATUM | 6. März 1932 |
STERBEORT | Dornbirn |