Hermann Neugebauer (Politiker)

österreichischer Großhändler und Politiker, Landtagsabgeordneter der Steiermark

Hermann Josef Neugebauer (* 18. Februar 1924 in Bruck an der Mur; † 4. Oktober 2012) war ein österreichischer Großhändler und Politiker (ÖVP).

Vom 22. Jänner 1980 bis zum 21. Oktober 1981 gehörte er dem steirischen Landtag innerhalb einer Gesetzgebungsperiode als Landtagsabgeordneter an.

Leben und Wirken

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Hermann Neugebauer wurde am 18. Februar 1924 als zweites Kind des Buchhalters Hermann Anton Neugebauer (* 13. Dezember 1898 in Wien-Hernals; † 16. Juli 1970 in Bruck/Mur)[1][2] und dessen Ehefrau Maria (geborene Zarnhofer; * 31. August 1900 in Bruck/Mur; † 20. Februar 1991 ebenda)[3] in Bruck/Mur geboren und am 9. März 1925 auf den Namen Hermann Josef getauft.[4] Seine Eltern hatten am 28. Mai 1922 in der Pfarre Graz-St. Leonhard geheiratet.[4][2][5] Nach dem Besuch der Volksschule in seiner Geburtsstadt absolvierte er von 1934 bis 1939 das Realgymnasium in Klosterneuburg, konnte die Schule jedoch aufgrund von Berufs- und Wohnungswechsel seiner Eltern nicht beenden und besuchte im Anschluss eine Oberschule für Jungen in Hannover. Nach endgültiger Rückkehr in seine Heimat legte er 1942 die Reifeprüfung ab und meldete sich umgehend zur Wehrmacht, bei der er seinen Kriegsdienst versah. Während des Zweiten Weltkrieges geriet er in Kriegsgefangenschaft, ehe der Heimkehrer nach seiner Entlassung ein Studium an der Universität Graz begann, das er jedoch für eine Ausbildung zum Kaufmann vorzeitig abbrach.

Zusammen mit seinem Vater und seinem Schwager Karl Grüninger junior gründete er mit 1. März 1947 eine eigene Firma,[6] die H. Neugebauer KG,[7] in der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1989 im Großhandel mit gewerblichen und industriellen Produkten tätig war. Das Unternehmen konzentrierte sich anfangs auf die Erzeugung und den Vertrieb von Öl- und Rostschutzfarben, Möbelkitte, Verdünnungsmittel sowie Kaseinleime wie Henelit von der ebenfalls 1947 gegründeten Henelit Lackfabrik GmbH aus Kärnten.[7] Weiters wurden bereits ab den Anfangsjahren Bootslacke, Sitzbanklacke, Kopallacke aber auch Emaillacke und Rembrandtin-Lacke vertrieben.[8][9] Im Jahre 1952 hatte das Unternehmen mit Sitz in der Feldgasse 19 und Fachgeschäft in der Brucker Roseggerstraße zehn Beschäftigte, die es auf eine monatliche Erzeugungskapazität von zehn Tonnen brachte.[7] In späteren Jahren wurde ein neuer Firmensitz an der Brucker Braunschmiedgasse, in unmittelbarer Nähe zur späteren Brucker Schnellstraße, errichtet und es entstanden unter dem Namen Henelit-Lacke H. Neugebauer KG zahlreiche weitere Niederlassungen in der ganzen Steiermark. Für seine herausragenden Leistungen als Kaufmann wurde Neugebauer mit dem BerufstitelKommerzialrat“ bedacht. Nur einen Monat nach der Firmengründung heiratete Neugebauer am 1. April 1947 in erster Ehe standesamtlich in Wien-Innere Stadt.[4] Am 2. Juni 1957 erfolgte in Bruck/Mur die kirchliche Eheschließung mit einer Angela Leitner.[4]

Bereits im Gründungsjahr (1949) des Verbands der Unabhängigen (VdU) wurde Neugebauer deren Mitglied und wurde, nach der Absorbierung durch die im November 1955 gegründete Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und der anschließenden Auflösung des VdU, ein Mitglied der FPÖ. Als solches saß er ab 1957 im Gemeinderat der Stadt Bruck/Mur, übte diese Funktion über 25 Jahre lang aus und machte sich in dieser Zeit um die Stadt und den Bezirk verdient. Im Jahre 1976 stieg Neugebauer innerhalb der Partei zum Bezirksparteiobmann auf und wurde Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ. Nach dem Rückzug von Karl Wimmler als Landtagsabgeordneter am 16. Jänner 1980 ging dessen Mandat mit der nächsten Landtagssitzung am 22. Jänner 1980 an Hermann Neugebauer,[10] der dieses Amt bis zum Ende der IX. Gesetzgebungsperiode am 21. Oktober 1981 aufübte. Den Weg in die Landespolitik hatte er aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit sowie seines Engagements als Kommunalpolitiker geschafft.

Am 4. Oktober 2012 starb der zweifache Vater und Großvater im Alter von 88 Jahren.

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Einzelnachweise

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  1. Taufbuch Wien-17., Hernals, tom. ?, fol. 777 (Faksimile), abgerufen am 10. Dezember 2024
  2. a b Trauungsbuch Graz-St. Leonhard, tom. XIX, fol. 240 (Faksimile), abgerufen am 10. Dezember 2024
  3. Taufbuch Bruck an der Mur, tom. XI, fol. 182 (Faksimile), abgerufen am 10. Dezember 2024
  4. a b c d Taufbuch Bruck an der Mur, tom. XVII, fol. 57 (Faksimile), abgerufen am 10. Dezember 2024
  5. Trauungsbuch Bruck an der Mur, tom. XI, fol. 243 (Faksimile), abgerufen am 10. Dezember 2024
  6. Firmenprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 22. Februar 1950, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  7. a b c H. Neugebauer KG, Lacke und Farben. In: Berichte und Informationen des Österreichischen Forschungsinstituts für Wirtschaft und Politik, 26. September 1952, S. 34 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bif
  8. Werbeanzeige der H. Neugebauer KG (1949). In: Salzburger Nachrichten. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die österreichische Bevölkerung / Salzburger Nachrichten. Unabhängige demokratische Tageszeitung, 11. März 1949, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/san
  9. Werbeanzeige der H. Neugebauer KG (1949). In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 3. April 1949, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  10. Stenographischer Bericht – 13. Sitzung des Steiermärkischen Landtages – IX. Gesetzgebungsperiode – 22. Jänner 1980, abgerufen am 9. Dezember 2024