Hermann Werder

Schweizer Spezialarzt für Chirurgie


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Hermann Werder (* 4. Mai 1901 in St. Gallen; † 1984) war ein Schweizer Chirurg. Gemeinsam mit Heinrich Heusser führte er 1927 die erste erfolgreiche Peritonealdialyse am Menschen durch.[1]

Werdegang

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Werder wurde 1901 in St. Gallen geboren und studierte in Basel Medizin. Nach dem Erhalt seiner Approbation 1925 erfuhr er bis 1926 weitere medizinische Ausbildung bei Karl Spiro auf dem Gebiet der Physiologischen Chemie und von 1926 bis 1927 an der Chirurgischen Universitätsklinik Basel. 1927 promovierte Werder an der Universität Basel zum Thema Zur Bestimmung der Harnkolloide. Nach Tätigkeit in weiteren Kliniken auch fünf Jahre Allgemeinpraxis in Speicher AR. Ab 1936 wirkte er schließlich einundreißig Jahre als Chirurg und leitender Chefarzt am Spital Grabs.

Werder war Mitglied der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte und zu seinen Fachgebieten gehörten neben seiner Haupttätigkeit in der Chirurgie auch die Urologie, Gynäkologie und die Geburtshilfe.

Während des 2. Weltkriegs war er auf Einladung von Josef Hoop maßgeblich an der Errichtung von Sanitätsstationen zur Unfallbehandlung nach Bombenangriffen im Fürstentum Liechtenstein beteiligt. Am 11. Mai 1965 erschien ein Gastbeitrag Werders auf der Titelseite des Liechtensteiner Volksblatts zur Geschichte des Roten Kreuzes (Die Zeit muss für eine Idee reif sein). 1967 setze sich Werder aus Altersgründen zur Ruhe. Das Liechtensteinische Rote Kreuz publizierte 1969 einen Vortrag Werders zum Thema Zivilschutz, Symptom und Aufgabe unserer Zeit als Broschüre.

Ehrungen

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Wegen seiner aufopferungsvollen Mitversorgung auch Liechtensteinischer Patienten (Liechtenstein hatte zur Wirkungszeit Werders kein eigenes Spital) richtete die Regierung des Fürstentums zu seinem Ruhestand eine zusätzliche Feier in Liechtenstein aus. Regierungsrat Andreas Vogt betonte: „Tag und Nacht sich selbst nicht schonend, war er auch für die liechtensteinischen Patienten zur Hilfe bereit, und mehr als das: Wie viele Familien aus unserem Lande kannte er, war ihnen Berater in Zeiten der Not, gab ihnen Hoffnung und Zuspruch. So darf ich ihm nicht nur danken für unsere Regierung, sondern für ungezählte Liechtensteiner einen aufrichtigen und wohlverdienten Dank aussprechen.“

Gottfried Hoby bezeichnete Werder als „grossen Humanisten“.

Curt Goetz widmete Werder 1958 drei Einakter für das Theater (Die Rache, Der Herbst und Die Kommode). Goetz betonte in seiner Widmung, dass dieses Alterswerk ohne Werders „chirurgische Kunst (…) nicht mehr entstanden wäre“ und setzte hinzu: „Möge die Literatur ihm (Werder) verzeihen.“

Fachpublikationen (Auswahl)

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  • Untersuchungen über Peritonealdialyse (mit Heusser), Bruns' Beiträge zur klinischen Chirurgie 1926
  • Behandlung der Bauchaktinomykose, Schweizerische Medizinische Wochenschrift 1937, 660.
  • Zum schweizerischen Bevölkerungsproblem, Helvetica medica acta (8) 1941.
  • Postraumatische Osteolyse des Schlüsselbeinendes, Schweizerische Medizinische Wochenschrift 1950, 912.

Literatur

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Heinrich Bürkle de la Camp (Hrsg.): Chirurgenverzeichnis, 5. Auflage 1969, 983.

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Einzelnachweise

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  1. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-69680-0_11