Hermann von Vechtelde

deutscher Rechtsgelehrter

Hermann von Vechtelde, auch von Vechtel (* 1523 in Braunschweig; † 22. Dezember 1572 in Lübeck), war ein deutscher Rechtsgelehrter und später zunächst Syndicus, dann Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

 
Wappen derer von Vechelde

Vechtelde war der Sohn des Braunschweiger Kaufmanns Tile von Vechelde und dessen ersten Frau Remborg geb. von Damm († 1536). Er studierte ab 1541 an der Universität Wittenberg Rechtswissenschaften[1] und wurde zum Dr. jur. promoviert. Er war zunächst kaiserlicher Kammerassessor und Professor der Rechte an der Universität Königsberg. Von 1556 bis 1559 vertrat er das Erzstift Magdeburg und die ernestinischen Herzogtümer beim Obersächsischen Reichskreis.[2] 1559 wurde er Syndikus des Rates in Lübeck. 1571 wurde er direkt zum Bürgermeister der Stadt erwählt. Er war seit 1560 verheiratet mit Engel Carstens aus Lübeck und wohnte ab 1567 in der Königstraße 39.[3] Seine Ehe blieb kinderlos. Seine Schwester Elisabeth von Vechelde, die im Jahr 1583 starb, war verheiratet mit Bernt von Broitzem (1512–1561), 1552–1559 Bürgermeister der Braunschweiger Neustadt.[4]

Er starb in einer Sitzung des Rates an einem Schlaganfall. Eine in Alabaster geschnittene Gedenkplatte mit einer lateinischen Inschrift, verfasst von David Chyträus, aus seinem 1800 wegen Baufälligkeit abgebrochenen Epitaph befindet sich an der Nordwand der Marientidenkapelle der Marienkirche.[5] Fehling zitiert aus zeitgenössischer Quelle:

„En veler spraken beredter, wiser, verständiger man.“

Sein Porträt in der Bürgermeistergalerie des Lübecker Rathauses trägt den Spruch

„Hermann A. Vechtel V.P.D. Amor. Cos. obiit. Anno 1572.“

Nachruf
  • Memoriae … D. Hermanni A Vechtelde …. [Trauergedichte auf Hermann von Vechtelde, Dr. jur., Bürgermeister von Lübeck, † 22. Dez. 1572]. Lucius, Rostock 1574, OCLC 257899233.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Immatrikulation am 29. April 1541 als Hermannus Vechtelius
  2. Winfried Dotzauer: Die deutschen Reichskreise (1383-1806): Geschichte und Aktenedition. Stuttgart: Steiner 1998, ISBN 978-3-515-07146-8, S. 614
  3. Königstr. 39. S. 16. auf archiv.luebeck.de
  4. Deutsche Inschriften Online: Niedersachsen / Braunschweig von 1529 bis 1671; Inschriftenkatalog: Stadt Braunschweig von 1529 bis 1671: St. Andreas, Epitaph des Bernt von Broitzem. Familiendatenbank NLF Familienbericht: Elisabeth VON VECHELDE. (Abgerufen am 16. Dezember 2023.)
  5. Text mit Übersetzung bei A. Clasen, S. 38 ff.