Herren Grubo von Grubenhagen
Die Herren Grubo von Grubenhagen waren ein Ministerialengeschlecht im Umfeld der Welfen.
Geschichte
BearbeitenGrubo (auch Grube) war der Beiname. Er taucht auch in frühen Urkunden der Herren von Steinberg auf, welche im 13. Jahrhundert z. B. Diener des Propstes des Kreuzstiftes Hildesheim stellten. Auch als Zeuge des Bischofs von Schwerin wird der Beiname in dem Jahrhundert erwähnt, denn sie waren auch in der dortigen Gegend aktiv, als Lehensnehmer der Fürsten von Werle.[1]
Stammvater war Heinrich I., der eine Frau von Volkmarode heiratete. Er war Ministerialer von Pfalzgraf Heinrich sowie von Otto IV. Heinrich II. war Marschall von Herzog Otto, der ihm den Schutz des Klosters Northeim nach dem Ende der Vogtei Dassel übertrug. Heinrich III. war Marschall von Herzog Albrecht.[2] Ab 1268 trug die Familie den Namen von Grubenhagen, der sich auf die Burg Grubenhagen bezog. In jener Gegend hatten sie Besitz, das bei Güterübertragungen urkundlich erschien.
Den Besitz des später wüst gefallenen Medenheim verkauften sie an das Kloster Northeim, die Villikationen Müllingen und Algermissen verpfändeten sie an das Hildesheimer Domkapitel. Auch von dem Kloster Riddagshausen erhielten sie Geld für Besitz. Landbesitz in Berwartshausen übertrugen sie 1239 dem Kloster Amelungsborn.
Als Zeugen traten sie im 13. Jahrhundert auch in Urkunden der Grafen von Dassel, der Grafen von Everstein sowie Herzog Ottos auf, ebenso bei den Stadtrechtsverleihungen für Hann. Münden[3] und Lüneburg.[4] In der Urkunde für Lüneburg waren die Grafen von Regenstein, Hallermund und Woldenberg die wichtigsten Zeugen gewesen. Im 14. Jahrhundert betrafen ihre Zeugentätigkeiten vorwiegend Angelegenheiten in Einbeck im Zusammenhang mit dem Marienkloster und dem Alexanderkloster.
Sie verfügten über Lehensrechte an verschiedenen Höfen, darunter ein Hof in Rotenkirchen und eine Mühle in Echte. Die meisten Höfe fielen später wüst. Die Rechte hatten sie von den Edelherren von Meinersen, von Ludolf V. von Dassel[5] sowie von Herzog Albrecht II. und dessen Sohn Otto. 1388 verkauften sie Otto dem Quaden ihre Rechte am östlichen Rand des Sollings bei Lauenberg an der Dieße.[6]
Für das Kloster Fredelsloh übernahmen sie 1301 den Schutz der Liten.[7] Hier wurde Heinrich III. unter dem Nonnenchor begraben.
Wappen
BearbeitenIm „Wappenbuch des Westfälischen Adels“ ist das Wappen eines Henricus (1328) mit zwei Pfählen blasoniert und abgebildet.[8]
Stammfolge
Bearbeiten- Heinrich I. Grubo (1199–1239)
- Heinrich II. Grubo (1230–1249)
- Heinrich III. Grubo (1252–1296)
- Gertrud (1284) Nonne im Kloster Fredelsloh
- Johann II. Grubo (1284–1328)
- Heinrich IV. Grubo (1313–1365)
- Bernhard (1327) Kanoniker im Stift Gandersheim
- Beseko (1345)
- Werner (1329–1345)
- Heinrich V. Grubo (1365–1383)
- Johann III. Grubo (1383–1402)
- Heinrich III. Grubo (1252–1296)
- Heinrich II. Grubo (1230–1249)
Literatur
Bearbeiten- Gudrun Pischke: Das Ministerialen- und Rittergeschlecht der Grubo von Grubenhagen. Einbecker Jahrbuch Band 39 1988, S. 94–110.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Friedrich Lisch: Urkunden-Sammlung zur Geschichte des Geschlechts von Maltzahn. Bd. 1331–1431, 1844, S. 180–183.
- ↑ Hans Friedrich Georg Julius Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Erster Theil, S. 50.
- ↑ Sabine Arend: Vielfalt und Aktualität des Mittelalters. 2006, S. 90.
- ↑ Wilhelm Theodor Kraut: Das alte Stadtrecht von Lüneburg. Göttingen 1846, S. 14.
- ↑ Nathalie Kruppa: Die Grafen von Dassel (1097–1337/38). 2002, S. 276.
- ↑ H. Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Sechster Theil, 1867, S. 240.
- ↑ Horst Gramatzki: Das Stift Fredelsloh von der Gründung bis zum Erlöschen seines Konvents. 2001, S. 62.
- ↑ Max von Spießen: Wappenbuch des westfälischen Adels. ( des vom 22. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901–1903, S. 62.