Herta Ilk
Herta Ilse Käte Ilk (* 9. September 1902 in Brieg/Schlesien; † 29. August 1972 in Augsburg) war eine deutsche Politikerin der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), seit 1947 der FDP.
Leben und Beruf
BearbeitenHerta Ilk, geb. Gerdessen, studierte nach ihrem Abitur in Beuthen Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Breslau. Dort wurde sie mit einer Arbeit über Die zivilrechtliche Stellung des Zwischenmeisters 1931 promoviert. Im Jahr 1929 heiratete sie den Staatsanwalt Wilhelm Ilk und gab ihre Berufstätigkeit auf. Sie arbeitete danach ehrenamtlich in der Rechtsberatung der Jugendfürsorge sowie beim Roten Kreuz. Ende 1930 wurde ihr Sohn Franz Hugo geboren, der jedoch nur einen Tag lebte. Ihr Mann wurde 1933 aus politischen Gründen vom Dienst suspendiert.[1] 1939 erfolgte die Übersiedlung von Breslau nach Augsburg, wo Ilk als Justitiarin bei der Dresdner Bank (nach anderen Quellen als Sekretärin bei der Deutschen Bank[1]) arbeitete.[2] Nach dem Krieg war sie als Rechtsanwältin in Augsburg tätig.
Politik
BearbeitenNachdem sie von 1919 bis 1933 Mitglied der DDP gewesen war, trat Herta Ilk 1947 in die FDP ein, war 1948 bis 1953 Mitglied des Landesvorstandes der FDP in Bayern und von 1950 bis 1964 Mitglied des Bundesvorstandes der FDP.
Vom 3. November 1949, als sie für ihren verstorbenen Parteifreund Fritz Linnert nachrückte, bis 1957 war Herta Ilk Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie war in ihrer Fraktion für Sozial- und Gleichstellungspolitik zuständig. Herta Ilk war die erste Juristin im Bundestag. Anschließend war sie von 1960 bis 1970 Stadträtin in Augsburg. Ilk war 1961 Gründerin und Mitglied des ersten Vorstandes der Gesellschaft für die Freiheit – Freunde und Förderer der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Ein Teilnachlass mit Unterlagen über ihre Tätigkeit für die FDP im Landesvorstand Bayern sowie im Deutschen Bundestag befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach.
Ehrungen
Bearbeiten- Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (1968)
Literatur
Bearbeiten- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 375.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Herta Ilk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Deutscher Bundestag (Hrsg.): Der nächste Redner ist eine Dame. Die Frauen im ersten Deutschen Bundestag., Ch. Links Verlag, 2. Auflage, Berlin, 2024, S. 153, 154.
- ↑ Ilk, geb. Gerdessen, Herta, Dr. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Ibach bis Jutzi] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 547, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 149 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).
Personendaten | |
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NAME | Ilk, Herta |
ALTERNATIVNAMEN | Ilk, Herta Ilse Käte (vollständiger Name); Gerdessen, Herta (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (FDP), MdB |
GEBURTSDATUM | 9. September 1902 |
GEBURTSORT | Brieg, Schlesien |
STERBEDATUM | 29. August 1972 |
STERBEORT | Augsburg |