Herz-Jesu-Kirche (Euskirchen)

Kirchengebäude in Euskirchen, Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen

Die Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen ist eine römisch-katholische Kirche im neugotischen Stil. Sie ist die größte der drei Kirchen der Katholischen Pfarrei St. Martin in der Innenstadt von Euskirchen (Kreisdekanat Euskirchen im Erzbistum Köln).

Herz-Jesu-Kirche, Ansicht von Südwesten

Lage und Umgebung

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Die Herz-Jesu-Kirche befindet sich am Herz-Jesu Vorplatz im Stadtzentrum von Euskirchen, unweit des Veybachs. An der Stelle, wo die Kirche errichtet wurde, verlief früher die Euskirchener Stadtmauer.

Architektur

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Die Kirche ist ein dreischiffiger Hallenbau mit einem Kreuzrippengewölbe. Außen ist die Herz-Jesu-Kirche mit weißem Tuffstein verkleidet. Der Turm steht im Südwesten des Bauwerks, die Apsis weist nach Nordosten. Der Turm hat eine Höhe von ca. 70 m und beherbergt sechs Glocken. Die Fenster wurden in den Jahren von 1957 bis 1959 von dem Kölner Maler Robert Rexhausen gestaltet. Das Tympanon über dem Haupteingang zeigt eine Darstellung des Guten Hirten.

Geschichte

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Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Beschluss zum Bau einer weiteren katholischen Kirche in Euskirchen gefasst worden war, beauftragte der Kirchenvorstand den Architekten Aloys Schlösser aus Neuss mit der Planung der Kirche. Mit dem Bau der Fundamente wurde 1905 begonnen. Am 29. April 1906 erfolgte die Grundsteinlegung durch den Kölner Erzbischof Antonius II. Kardinal Fischer. Im Rahmen der Bauarbeiten wurde im Jahr 1908 auch ein Turm der Euskirchener Stadtbefestigung abgebrochen. Eine Gedenkplatte nordöstlich des Chores erinnert an dessen Standort.

Am 20. Juni 1909 wurde die Herz-Jesu-Kirche durch den Kölner Weihbischof Joseph Müller geweiht. Mit der Errichtung der Herz-Jesu-Pfarrei am 1. Dezember 1924 wurde die Herz-Jesu-Kirche zur Pfarrkirche. Der erste Pfarrer der Gemeinde war Hermann-Josef Koerfer. Die Pfarrei bestand bis zum 31. Dezember 2005. Seitdem gehört die Herz-Jesu-Kirche zur Pfarrei St. Martin.

Bei einem alliierten Bombenangriff am Heiligabend 1944 wurde die Herz-Jesu-Kirche schwer getroffen und stark zerstört. Die Christmette konnte nur in der Sakristei gehalten werden. Im Jahr 1950 begann der Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Dominikus Böhm, inklusive der Erneuerung des Dachstuhls. Der erste Gottesdienst am neuen Hauptaltar fand am 6. April 1957 statt.

Am 3. Februar 1975 begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten, für deren Dauer die Kirche geschlossen wurde. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde die nach dem Krieg eingezogene Flachdecke wieder durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. Die Weihe der renovierten Herz-Jesu-Kirche erfolgte am 20. November 1976 durch den Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner.

Ab dem 9. März 2001 wurde der Turm der Herz-Jesu-Kirche aufwendig restauriert. Die Arbeiten dauerten bis zum 1. Oktober 2003. Am 15. Februar 2003 wurden fünf neue Glocken durch den Kölner Weihbischof Norbert Trelle geweiht.

Das Geläut der Herz-Jesu-Kirche besteht aus sechs Glocken.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
1 Herz-Jesu-Glocke 2002 Petit & Edelbrock, Gescher 3300 b
2 Benedikt-Glocke 2002 Petit & Edelbrock, Gescher 1900 des′
3 Marienglocke 1960 1400 es′
4 Hermann-Josef-Glocke 2002 Petit & Edelbrock, Gescher 950 f′
5 Edith-Stein-Glocke 2002 Petit & Edelbrock, Gescher 550 as′
6 Nikolaus-Groß-Glocke 2002 Petit & Edelbrock, Gescher 400 b′

Die Orgel der Kirche wurde 1979 von der Firma Weimbs Orgelbau als Opus 142 gebaut. Sie hat 34 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch.[1]

Disposition
I Hauptwerk C–g3
1. Bordun 16′
2. Principal 08′
3. Hohlflöte 08′
4. Octave 04′
5. Bleigedeckt 04′
6. Superoctave 02′
7. Mixtur V 0113
8. Cornett IV 04′
9. Trompete 08′
II Schwellwerk C–g3
10. Rohrgedackt 08′
11. Salicional 08′
12. Voix céleste 08′
13. Principal 04′
14. Querflöte 04′
15. Quinte 0223
16. Gemshorn 02′
17. Terz 0135
18. Scharff IV 01′
19. Dulcian 16′
20. Hautbois 08′
21. Clairon 04′
Tremulant
III Brustwerk C–g3
22. Gedackt 8′
23. Rohrflöte 4′
24. Principal 2′
25. Sifflöte 113
26. Glockenzimbel III 23
27. Apfelregal 8′
Tremulant
Pedal C–f1
28. Principal 16′
29. Subbass 16′
30. Oktave 08′
31. Gedackt 08′
32. Choralflöte 04′
33. Posaune 16′
34. Trompete 08′

Literatur

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  • 100 Jahre Herz-Jesu-Kirche Euskirchen. Hg. Katholische Pfarrgemeinde St. Martin Euskirchen. Rheinische Druck und Verlagsgesellschaft Liebe & Pabst, Weilerswist.
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Commons: Herz-Jesu-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. organindex.de: Euskirchen, Herz Jesu

Koordinaten: 50° 39′ 38,3″ N, 6° 47′ 29,1″ O